Was ist mit ,,die Revolution frisst ihre eigenen Kinder,, in der franz. Revolution gemeint?

3 Antworten

Damit ist gemeint, dass die Revolution, wie sie durchgeführt wurde, am Ende immer radikaler werden muss.

Ein Beispiel ist Danton: Der war am Anfang jemand, der ziemlich radikal die Revolution durchführte - mit einer Menge Opfer.

Irgendwann wollte er dann nicht mehr weiter morden - daraufhin wurde er von seinem Mitrevolutionär Robespierre selbst einem Schauprozess ausgesetzt und dann unter die Guillotine geschickt.

Auch ein spannendes Thema: Wenn du mehr willst, kannst du dich an die Autoren von www.schnell-durchblicken.de wenden, die machen nämlich auf solche Fragen eigene Beiträge für die Homepage - da profitieren dann beide Seiten davon. Einfach mal ausprobieren - es kostet auch nichts ;-)

Gefressen werden heißt  Opfer werden. Bei der Französischen Revolution (1789 – 1799) hat es in verschärften Spannungen und Machtkämpfen zahlreiche Tote gegeben.

Mit dem Satz wird ausgedrückt: An einer Revolution beteiligte und durch sie zu Bedeutung gekommene Menschen (die Kinder der Revolution) fallen der weiteren Entwicklung der Revolution, die sich radikalisiert, neue umwälzenden Folgen hat oder weitere Machtkämpfe auslöst, zum Opfer.

Ein Revolutionär, der Girondist Pierre Vergniaud, soll auf dem Weg zur Hinrichtung (31. Oktober 1793) gesagt haben: „Die Revolution, gleich Saturn, frisst ihre eigenen Kinder." Der römische Gott Saturn wurde mit dem Gott Kronos (Κρόνος) gleichgesetzt. Kronos verschlang nach der griechischen Mythologie seine Kinder von der Göttin Rhea, bis ihm statt Zeus ein Stein gebracht wurde.

Der Satz (französisch: „La Révolution est comme Saturne: elle dévore ses propres enfants.") ist in leicht verkürzter Form zu einer Redensart geworden.

Revolutionäre wie beispielsweise die Girondisten (eine Bezeichnung für eine bestimmte politische Gruppe), die bei der Revolution mitgemacht haben und durch sie politisch bedeutend geworden sind, werden Opfer der weiteren Entwicklung der Revolution. Die hingerichteten Revolutionäre werden Kinder der Revolution genannt, weil sie in ihrer Bedeutung und ihren Gedanken aus ihr hervorgegangen sind und als ihre Anhänger selbst an ihrer Ingangsetzung und Ausführung teilgenommen haben. Revolutionäre werden von den Entwicklungen in einer Revolution überrollt.

In der Französischen Revolution ist es zu schwerwiegenden Uneinigkeiten unter den Revolutionären, Radikalisierung und Auseinandersetzungen gekommen. Von der vorherrschenden Richtung Abweichende (auch welche, deren Richtung nach Meinung anderer zu weit ging) konnten zu Opfern von Anklagen und Verfolgung werden. In Paris wurde am 10. März 1793 ein außerordentliches Strafgericht eingerichtet, das am 20. Oktober den Namen Revolutionstribunal erhielt. Verurteilte wurden durch die Guillotine hingerichtet. In der Zeit der „Schreckensherrschaft“ („Terreur“) gab es zahlreiche Opfer. Ähnliche Gerichtshöfe gab es auch anderswo.

Beispiele für den Satz sind hingerichtete Revolutionäre, darunter berühmte wie Jacques Pierre Brissot, Jeanne-Marie („Manon“) Roland de La Platière, Jacques-René Hébert, Georges Danton. Auch Maximilien de Robespierre selbst, der führend an der mit Hinrichtungen verbundenen Politik mitwirkte, wurde 1794 nach seinem Sturz hingerichtet. Der Revolutionär François Noël Babeuf wurde 1797 hingerichtet, weil er einen Sturz des Direktoriums vorbereitete.

Meist gibt es Nachfolger der Revolution die noch extremer sind und dann die erste Generation der Revolutionäre umbringen.

Das war in der franz. Revolution so und auch in Russland.