Was ist gesunde Eifersucht und wann ist sie krank?

4 Antworten

Als gesunde Eifersucht würde ich es bezeichnen, wenn es einem nicht egal ist, wenn der eigene Partner angebaggert wird. Ob das in deinem geschilderten Fall so ist, kann man nicht wissen.

Was hast du denn für einen Eindruck von dem besten Freund?

Hast du ihn schon kennengelernt und wirkt er vertrauenswürdig, hat er vielleicht eh selbst eine Partnerin und zwischen ihm und deiner Freundin ist noch nie was gelaufen? Dann ist Eifersucht unbegründet.

Sucht er permanent Körperkontakt zu deiner Freundin, redet er schlecht über dich oder möchte dich nicht kennenlernen, verschweigt er seine eigene Beziehung, ist er ein Playboy, ein ewiger Single oder gar ihr Exfreund, dann wäre ich auch skeptisch.

Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 14:59

Danke! Ich habe ihn schon kennengelernt und er ist echt sympathisch und lustig.

Allerdings erscheint er mir nicht immer vertrauenswürdig, weil er alles flach legt was Puls hat.

Seine Beziehung ist vor kurzem gescheitert, weil seine Ex keine starken Gefühle hatte. Seitdem geht er nur feiern und geht daten.... davor war er vertrauenswürdiger ^^

Meine Freundin will ihn mal genauer ansehen seitdem sie das weiß. Meine Bedenken habe ich ihr geäußert und sie akzeptiert es. So wie ich es akzeptiere, dass sie dennoch mit ihm bald ausgeht...Vertrauen... manchmal schwer😅

Die beiden hatten allerdings noch nie was miteinander und sagen beide auch, dass sie nicht deren Typus entsprechen.

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frostfeuer85  29.02.2024, 15:10
@Mistar883

100%ige Sicherheit gibt es nie, aber da die beiden anscheinend schon lange befreundet waren, ohne dass es zu sexuellem oder romantischen Interesse kam, würde ich jetzt nicht davon ausgehen, dass sich das ändert, bloß weil er jetzt Single ist.

Bei meiner Frau habe ich leider schon beides erlebt. Sie hat einen guten Freund, der ihr in Beziehungsthemen immer wieder rät, doch auch mal meine Sichtweise zu bedenken und der regelmäßig in meinem Sinne spricht und nie auch nur einen einzigen Flirtversuch gestartet hat. Und ein anderer, der ihr eingeflüstert hat, ich würde mich zu wenig um sie kümmern und der sie dann überredet hat, mit ihm Sexting zu betreiben, was sie dummerweise auch mitgemacht hat... Erst als er dann immer mehr Druck auf ein Sextreffen machte, hat sie ihm die Freundschaft gekündigt und mir die Wahrheit gestanden.

Leider gehört meine Frau zu denjenigen, die mit Frauen nicht können und die immer nur männliche Freunde hatte.

Mittlerweile denke ich mir einfach nur noch: Wenn sie mich liebt, wird sie mir nicht fremdgehen, und wenn sie mir fremdgeht, dann will ich sie sowieso nicht mehr.

Mit Kontrolle und Druck erreicht man leider garnichts. Wenn jemand untreu werden will, findet sich immer ein Weg. Und ich fürchte, je mehr man sich selbst verrückt macht und sich durch Selbstzweifel unattraktiv macht, und je mehr man Druck und Kontrolle ausübt, umso wahrscheinlicher ist es, dass jemand ausbrechen möchte.

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lynnmary1987  29.02.2024, 15:03

Natürlich kann es einem egal sein ob jemand anfängt mit dem Partner zu flirten. Das geht ja nicht vom Partner aus und an einem Flirt ist auch weder einer gestorben noch hat sich sofort nackig gemacht weil er nicht anders konnte.

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frostfeuer85  29.02.2024, 15:14
@lynnmary1987

Mag sein, aber ich persönlich finde es romantisch, wenn man signalisiert, dass man den Partner verteidigt und um ihn kämpft, auch wenn dieser es selber genauso gut kann. Meine Frau und ich machen das beiderseitig so und mögen dieses Commitment.

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Ich verstehe das sehr gut. Zuerst, finde ich, müsste man abschätzen, ob es sich wirklich um eine Eifersuchtssituation handeln könnte. Gleichgeschlechtliche Freundschaften sind ja meistens nicht das, worüber wir reden, in Eifersuchtssituationen. Wenn, dann betrifft es Mann-Frau-Freundschaften, weil hier natürlich der zwischengeschlechtliche Faktor zumindest mal existent ist. Das muss auch noch lange nichts bedeuten. Auch hier gibt es sicherlich massenhaft rein platonische Freundschaften ohne Ausnahme. Andere Formen können aber Zwischenformen sein oder potenzielle. Das einzuschätzen ist die Unsicherheit dabei. Daher verstehe ich die Diskussion darüber. Ich hoffe und wünsche dir, dass es in diesem Fall die erste Form ist. An dieser Stelle sei gesagt, alle, die Eifersucht abwerten, sind für mich unverständlich. Eifersucht ist eine Funktion, die auf 2 biologisch-elementaren Verankerungen beruht: Bindung und Fortpflanzung. Sie kann natürlich durch familiäre und gesellschaftliche Prägung zusätzlich auch auf seelischer Ebene verstärkt oder gemindert werden. Aber Faktum ist, sie ist genetisch grundgelegt und das macht auch Sinn. Erst durch das Leben in Gesellschaftssystemen wird diese Natürlichkeit stark reglementiert und oft negativ bewertet, was das Problem (durch die rein biologisch-natürliche Brille betrachtet) überhaupt erst entstehen lässt. Denn, wohl gemerkt in archaischen Zeiten, wurde der biologische Kontrahent einfach entfernt. Leiden, Traurigkeit oder neurotisches Dahinvegitieren war dadurch begrenzt. Das funktioniert in einer modernen Gesellschaft nicht mehr, mit ihren teils sozialen, teils rechtlichen Bewertungs- und Bestrafungsmechanismen. Wir profitieren in vielerlei anderer Hinsicht vom modernen Gesellschaftssystem, aber nicht, wenn es um die Lösung der Wurzel und Ursache dieser biologischen Situation geht. Exkurs: fast dasselbe gilt zB auch hinsichtlich dem Schutz der menschlichen Würde. In vielen Rechtssystemen hat man es hier oft schwer zum Recht und zum Schutz seiner Würde zu kommen, bei Mobbing und Verletzungen an der Ehre. Dies soll kein Plädoyer für vorgesellschaftliche Zustände sein, sondern zielt darauf ab, eine Umwertung der Eifersucht vorzunehmen, sie nicht mehr abzuwerten, sondern sie als das zu sehen, was sie ursprünglich ist: eine natürliche Funktion des Menschen. Wir sollten die Eifersucht endlich akzeptieren und den Eifersüchtigen respektieren und zwar mit mindestens derselben Stärke, wie der eifersüchtige Mensch dieses äußerst starke Gefühl wahrnimmt. Es ist nicht umsonst so stark, denn es will uns etwas sagen und es will uns schützen. Es geht ums biologische und seelische Leben und das ist zutiefst menschlich. Daraus resultiert die Konsequenz, dass man darüber mit seinem Partner, seiner Partnerin reden dürfen sollte. Und der/die ParterIn sollte darauf eingehen können, genauso, wie beide aufeinander eingehen können sollten, wenn der jeweils andere eine Form von Leid verspürt, es könnte ja auch etwas anderes sein. Wenn meine Freundin zu mir sagen würde, du, ich habe Höhenangst, mit der Seilbahn fahren geht, aber paragleiten kann ich nicht, dann werde ich mit ihr Seilbahn fahren, aber nicht paragleiten und ich bin auch froh, wenn sie das nächste Mal auf mich eingeht. Zum Thema jemanden etwas verbieten: natürlich geht es nicht, dass man jemandem etwas verbietet, es steht jedem der Partner frei, ob er auf das Leid, die Angst oder ein anderes Bedürfnis eingeht oder nicht. Wenn sie aber darüber gesprochen haben und das Ignorieren der Bedürfnisse eines Partners zu dauerhaftem Unglücklichsein über einen bestimmen Grad hinaus führt, wird die Partnerschaft auf schlechtem Fuß stehen und ich persönlich empfehle ausdrücklich die Beendigung. Es zeigt dann nämlich letztlich nur folgendes: Entweder passen die Bedürfnisse nicht zusammen oder es fehlt die Fähigkeit zum Zusammenleben oder beides. Über das Ausmaß von Eifersuchtsreaktionen an sich möchte ich sagen, dass sie natürlich unterschiedlich sein können von Art und Grad. Den Kontrahenten körperlich zu verletzen ist moralisch bewertbar, aber die seelische Verletzung des eifersüchtigen Menschen ebenfalls. Die körperliche Verletzung ist strafrechtlich verfolgbar, daher sollte man sich das gut überlegen, ob man mit den Konsequenzen einverstanden ist. Der seelische Schmerz der Eifersucht ist nicht strafrechtlich verfolgbar und da fragt man sich warum. Es wäre ein ähnlicher Tatbestand wie die Ehrenbeleidigungsdelikte (also Verletzung an der seelischen Person), aber die Rechtsordnung hat diese wichtige biologische Disposition verschlafen, die sich massiv auf die Gesundheit und das Leben auswirkt. Und eine weitere persönliche Aussage: ich wünsche der Rechtsordnung ein Aufwachen im Sinne einer Erleuchtung. Dasselbe wünsche ich auf Gesellschaftsebene Gott sei Dank nicht allen, aber zumindest jenen, die bestimmte Bedürfnisse abwerten oder ihre/n Partner/in nicht respektieren können. Zusammenfassend wäre meine Meinung eine überraschend gemäßigte, weil sie das Ergebnis aller bisher besprochenen Einflussfaktoren plus meiner Persönlichkeitsstruktur ist: In einer Eifersuchtssituation würde ich differenzieren: Ist nur der Kontrahent aktiv, oder auch meine Partnerin? Ist es nur der Kontrahent, ist es auch ein schlechtes Gefühl für mich, weil mein oben beschriebenes biologisch-seelisches System aktiviert wird, aber ich kann eigentlich nicht viel machen, weil meine Partnerin das selber regeln kann. Sollte sie das nicht mehr können oder schaffen, mische ich mich ein. Die Art der Einmischung sollte eine verbale sein, ein "in die Schranken weisen". Ich würde nicht wollen, dass es eskaliert. Sollte es aber, dann werde ich entsprechend auch körperliche Maßnahmen ergreifen in einer Form, dass der Angriff ein für alle mal abgewehrt wird. (Und dies deckt sich rechtlich mit den offiziellen Bedingungen einer Notwehrhandlung (österr. Rechtssystem). Zweiter Fall: macht meine Freundin mit und unter der Annahme, dass ich persönlich nicht diese speziell-erotische Vorliebe in dieser Konstellation habe, dann kommt das vielleicht überraschend, aber: Dann würde ich gar nichts machen, ... und mal ganz ehrlich, warum auch? Weil dann ist doch eh alles klar. Glaubt mir, da mache ich mir weder verbal noch körperlich mehr irgendwelche Mühe. Nicht einmal in der tatsächlichen Situation gibt es für mich ein Verbieten und erst recht kein Theater, es gibt aber auch kein darüber-reden mehr. Das Einzige was mich dann noch ärgern würde, wäre: Jetzt habe ich die ganze bisherige Zeit und das Gefühl falsch investiert. - Das passiert. - Nicht nur in der Betriebswirtschaft, sondern auch im Zwischenmenschlichen.

"Gesunde Eifersucht" gibt es nicht.

Es gibt entweder "dem Partner vertrauen" oder es eben nicht zu tun.

Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 15:04

Das ist interessant, danke.

Ich bin da jetzt zwiegespalten. Einerseits bin ich eifersüchtig (es kann immer was passieren), andererseits vertraue ich ihr und lasse sie machen. Es kommt halt immer auf den jenigen gegenüber an. Ich vertraue den anderen selten. Es gibt männliche Freunde von ihr, da verspüre ich kaum Eifersucht, bei anderen aber schon.

Schlimm ist ja, wenn sich dritte einmischen und Horrorstorys schieben.. dann explodiert alles in mir und hoffe halt nur. Ich mache aber keine Kontrollanrufe oder sowas.

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lynnmary1987  29.02.2024, 15:06
@Mistar883
den jenigen gegenüber an.

Nein. Kommt es absolut nicht. Denn auf "den gegenüber" hast weder du noch deine Freundin Einfluss.

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Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 15:09
@lynnmary1987

Ganz genau das ist es. Man hat keinen Einfluss. Man kann hoffen das alles gut geht oder dran ,,zerbrechen" , wenn die es zu weit getrieben haben.

Aber selbst Kinder sind eifersüchtig auf Geschwister, auf Freunde usw. Wird also noch bis zu nem Maß ok sein. Bei Stalking und verbote, wäre es einfach krank

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lynnmary1987  29.02.2024, 15:11
@Mistar883

Bitte was genau soll denn NICHT gut gehen wenn DU DEINER PARTNERIN TATSÄCHLICH VERTRAUST?

Muss sie sich denn gleich jedem hingeben, der interesse an ihr bekundet weil sie ein hormongesteuertes Urviech ist? Das bezweifle ich.

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Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 15:16
@lynnmary1987

Ich habe leider zu viel mitgekriegt, als jemand dem anderen vertraut hat.

Schon als Kind, als die beste Freundin und Schwester meiner Mutter, auf der Matte standen, weil sie betrogen wurden.

Oder als sich Freunde von meinem Vater gemeldet haben, wegen untreue. Es fiel I M M E R der Satz: ,,wäre ich mal nicht so dumm gewesen" / ,,hätte ich das mal verboten". Es hat mich fast schon geprägt.

Mein Bruder wurde ebenfalls betrogen, noch in der Pubertät, aber nicht in der Freizeit. Da habe ich mal erkannt, dass es leider immer gehen kann. Vertrauen hin oder her.

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Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 15:19
@lynnmary1987

Deshalb sage ich ja, man muss wohl oder übel da durch und kann nur hoffen. Verbote gehen schon mal gar nicht und verletzen genau so...

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lynnmary1987  29.02.2024, 15:20
@Mistar883

Oder man spricht doch tatsächlich mit der eigenen Partnerin! Kommunikation ist wichtig. Aber das macht anscheinend auch keiner mehr.

Wenn ihr nicht miteinander redet, dann fällt Vertrauen auch nicht vom Himmel

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Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 15:21
@lynnmary1987

Hab ich doch oben geschrieben!!! Wir reden miteinander. Mal wird ein Kompromiss geschlossen und mal muss man eben vertrauen! Wir reden über ALLESA

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Von solchen Menschen halte ich mich absolut fern. Eine Beziehung ist eine Bereicherung und keine Einengung.

Wenn sie dir fremdgehen will macht sie das so und so.

Und was ist dabdi mit Freunden was trinken zu gehen?

Mistar883 
Fragesteller
 29.02.2024, 14:51

Das sehe ich genau so wie du.

Sie geht mit ihrem besten Freund öfter mal allein in einer Bar was trinken. Viele sagen, dass sie es nicht durchgehen lassen, gerade weil Alkohol im Spiel ist.

Aber verbieten werde ich es nicht. Das haben die vor der Beziehung schon gemacht. Von ihr würde ich auch nichts verbieten lassen. Aber ab wann wäre es kranke Eifersucht und wann ,,gesund"?

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