Was ist eure Meinung zum Multikulturalismus?
4 Antworten
Der Begriff klingt eher wie ein ideologisch aufgebrezelter rechtspopulistischer Rechtgläubigkeitsbegriff.
Eine Nation wie die deutsche, die aus verschiedensten Volksstämmen besteht, zahlreichen Dialekten, deren Schriftsystem lateinischen und deren Zahlensystem indisch-arabischen Ursprungs ist und die Zahlen wie die Araber von links nach rechts lesen und deren Lieblings-Fast-Food Pizza und Döner ist,basiert eigentlich auf der Integration multikultureller Einflüsse.
Insofern ist das eine urdeutsche Daseinsform!
Zum Beispiel, wenn ein Nordfriese nach Bayern zieht bzw. umgekehrt?
Was das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen betrifft, haben die Deutschen jahrhunderte lang bis zur Gefahr der eigenen Ausrottung (Judenpogrome, Dreißigjähriger Krieg, Naziverbrechen) gebraucht, um sich zur preußischen Toleranztugend emporzuarbeiten: Jeder soll nach seiner Facon selig werden.
Zuwanderung aus West-Europa ist kein Problem, beim Westen wird es schon schwieriger und im Nahen Osten ist es schwer. Warum? Die Kulturen sind zu verschieden.
Pauschalurteile sind schwierig, ich sehe den Menschen lieber als Individuum.
"Multikulturalismus hat aber noch nie funktioniert in der Geschichte."
Doch, er ist gelebte Realität fast überall in der Welt. Auch in Europa (EU) funktioniert er gut - realistisch betrachtet haben wir nach dem 2.WK eine jahrzehntelange Friedensphase gehabt (West- bis Mitteleuropa). Ich hoffe, dass sie noch viele Jahrzehnte anhalten wird (und ja, ich weiß um den Ukrainekrieg, deswegen schrieb ich ja auch West- bis Mitteleuropa).
Ich war dieses Jahr in Finnland. Dort haben sich finnische und schwedische Kultur und Sprache zusammengefunden. Auch russische Kultur wird leicht dosiert gelebt (in Form orthodoxer Kirchen, in Form von russischer Küche usw.). Das funktioniert.
Ich empfehle, zu reisen. Und auch mal Länder außerhalb von Europa zu betrachten, zumindest mal, drüber zu lesen. Und mal die europazentrierte Brille eine kleine Zeit abzulegen. Und nicht immer nur die negativen Seiten anzuschauen.
Weißt du, dass Preußen mal ein eigener Staat war (und Bayern nicht dazu gehörte)?
Wie kann das sein, dass heutzutage so unterschiedliche Kulturen wie Preußen und Bayern koexistieren? Oder (Blick nach noch früher) Katholiken und Evangelen? (diese Differenz bestimmte z.B. die Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden)
Sollte es nicht geben. Jeder sollte für sich sein.
Es ist einfach schön zu sehen wie die verschiedensten Kulturen und Ethnien zusammen leben. Das ist mir besonders aufgefallen als ich in Sarajevo war. Da hat alles so schön harmoniert.
Multikulturalismus hat aber noch nie funktioniert in der Geschichte. Siehe Paris.
Dass das, was wir heute Deutschland nennen, mal eine bunte Mischung kleiner Einzelstaaten war, die ziemlich unterschiedlich waren und untereinander durchaus auch feindlich gesinnt waren, hast du im Geschichtsunterricht noch nicht gelernt?
Falsch. Was wirklich noch nie funktioniert hat, ist imaginierter Monokulturalismus. Der kommt dann über das Niveau von indigenen Steinzeitvölkern nicht hinaus.
Doch, aber findest du es jetzt sicher in Deutschland? Man hätte so vieles besser machen können.
Polen ist eigentlich bis zum Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs weitgehnd von einer demokratischen und aufgeklärten Entwicklung abgeschnitten gewesen. Die fechten wie überall im ehemaligen Ostblöck die Kämpfe von vor hundert jahren aus und taugen nicht als "Vorbild". Die müssen erst mal ihre zivilgesellschaftliche Rückständigkeit aufarbeiten.
Ja. So "fortgeschritten", dass sie fundamentale Rechtsstaatsprinzipien missachten und z.B. Frauen das Recht auf Abtreibung verwehren. Auf Augenhöhe sind die demnächst mit wem? Russland? :-)
Das ist in den USA weit differenzierter zwischen den einzelnen Bundesstaaten!
Außerdem reden wir doch eigentlich über Multikulruralismus - und auf dem basieren die USA als erflogreichstes Land der Menschheitsgeschichte wie kein anderes.
Obama ist nicht weiß, die amtierende Vizepräsidentin auch nicht...
Der Begriff bezieht sich auf die Zuwanderung und auf das Zusammentreffen anderer Kulturen und Religionen.