Was ist eigentlich wahres Glück, ist es definierbar, messbar?

8 Antworten

Hallo,

ich fand eine Antwort die mir sehr nahe ging. Deswegen möchte ich sie mit dir und allen anderen teilen. :-)

Auf diese Frage gibt es soviele Antworten wie es Bücher gibt, und die sind in Metern zu zählen. In unserer Zeit ist Glück in der Regel extrem stark auf das einzelne Individuum bezogen, im Gegensatz z.B. zur alten griechischen Philosophie, in der der Mensch immer auch als Gemeinschaftswesen gesehen wurde. Auch der sogenannte Utilitarismus des 18. JH. hat immer eher das 'Glück', oder 'den Nutzen' der vielen im Auge gehabt, also eine starke soziale Komponente. Die auf das Einzelindividuum reduzierte Sicht ist neu.

Im Alltag und vielfach auch in der neueren Glücksliteratur nimmt das 'kurzfristige Glück' des 'Glück habens', des Glückspiels, des unerwarteten glücklichen Moments oder der momentanen glücklichen Fügung einen großen Raum ein. Seltener wird von einem Glück als dem Glück eines gelungenen Lebens, sprich von einem längere Zeit tragenden Gefühls gesprochen, im Sinne von dauerhafter 'glücklich sein'. Gerade im Kontrast von 'glücklich sein' und gerade mal "Glück habenk" wird deutlich, wo die Unterschiede liegen. Selbst wenn heute von einem 'glücklich sein' in der Liebe gesprochen wird, tritt der Gedanke zurück, dass man dazu etwas aktiv beitragen muss, immer mehr in den Hintergrund. Viele Texte zur Liebe sprechen vom 'glücklich sein' als Momenten, die einem so zufallen wie ein etwas länger anhaltendes Glückslos. Die nachfolgende Enttäuschung ist dann groß, wenn man feststellt, wie schnell dieses 'Spontangefühl' sich in Luft auflöst. 

In der philosophischen Tradition von Platon, Aristoteles, auch der Stoa und dem Epikureismus bis hin zum Utilitarismus, zu Nietzsche oder dem Existentialismus ist 'Glück' eine Gestaltungsaufgabe, ein Lebensdesign. Glück rückt dann näher an die Wortbedeutung von 'Erfüllung*, 'Meisterung'. Mir ist kein Philosoph bekannt, der dem kurzfristigen, 'unverdienten Glück' ein größeres Vertrauen geschenkt hat. Die Idealisten nach Platon haben das 'kurzfristige Glück' eher als Störfaktor mit Verachtung gestraft, die Realisten und epikureisch geprägten hatten kein Problem damit, 'kurzfristiges Glück' als Baustein willkommen in die Lebensgestaltung einzubauen, doch 'Glückseligkeit' war ihnen doch eine Aufgabe von Lebensdauer.

Ich denke, dass unsere eher kurzatmige Vorstellung von Glück etwas zu tun hat mit unserer Lebensart, getrieben von einer Werbung, die uns ständig neues als 'glücklich machend' aufdrängen will und das als alt zerredet, was sie vor einer Woche noch als das Non Plus Ultra gepriesen hat. Wie lange hält heute noch das "Glück eines neuen Handys"? Morgen ist es schon alt. Ein Film von 1960 mit Jean-Paul-Belmondo und Jean Seberg "Außer Atem" bringt dieses Glück des Gehetztseins in Handlung, während die Philosophen eher eine Glückseligkeit bevorzugen, die ausgelichene Seelenruhe mit sich bringt.

Quelle: https://www.gutefrage.net/nutzer/berkersheim

Viele liebe Grüße

Woher ich das weiß:Recherche

Ich denke, dass muss jeder für sich selbst definieren. Und wenn man das dann definiert hat, kann man es auch sicherlich, an seinem subjektiven Glücksgefühl messen.

Wahres Glück ist für mich zum Beispiel, abends im Garten meiner Eltern zu sitzen, ein Feuer brennt, man schaut in die Flammen, ist umgeben von den Menschen, die man am liebsten auf der Welt hat und man muss gar nichts reden. Da ist nur dieses Gefühl des zusammen gehörens, des Verstehens und eine tiefe Zufriedenheit. Das ist für mich wahres Glück.

Hallo Rauchfrei193,

über das Glück des Menschen gibt es unterschiedliche Auffassungen und jeder definiert Glück etwas anders. Oftmals wird Glück mit Besitz, Erfolg und Gesundheit in Verbindung gebracht. Doch leider ist diese Art von Glück meistens sehr flüchtig.

Dauerhaftes Glück ist möglich und hängt von mehreren Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist echte Zufriedenheit. Schon die Bibel weiß, dass Geld und Besitz nur eine untergeordnete Rolle dabei spielen. Der weise König Salomo schrieb nämlich: "Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit" (Prediger 5:10). Mit anderen Worten, wer dem Geld hinterher jagt, wird nie genug davon bekommen und folglich niemals zufrieden sein.

Da Salomo zu seiner Zeit einer der reichsten Menschen auf der Erde war, wusste er ganz genau, wovon er sprach. Trotz seines riesigen Vermögens kam er zu dem Schluss: "Und ich, ja ich, wandte mich all meinen Arbeiten zu, die meine Hände getan hatten, und der harten Arbeit, die zu vollbringen ich hart gearbeitet hatte, und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind, und da war nichts von Vorteil unter der Sonne" (Prediger 2:11). Für ihn war also ein Leben in Reichtum und Prunk leer und inhaltslos. Viele Menschen in der heutigen Zeit können die Erkenntnis bestätigen, die Salomo im Laufe seines Lebens gewann. Sie haben gemerkt, dass Geld nicht zum Glück führt, ja es sogar zerstören kann.

Was auch sehr zur Zufriedenheit und zum Glück beiträgt ist, dass man keine Neidgefühle entwickelt, sondern mit den eigenen Leistungen und dem eigenen Besitz zufrieden ist. Neid kann Beziehungen zerstören und einen innerlich derart vergiften, dass man die schönen Seiten des Lebens gar nicht mehr genießen kann. Ein Mittel dagegen ist Demut und Bescheidenheit, Eigenschaften die mehr oder weniger aus der Mode gekommen sind. Die Bibel gibt dazu den passenden Tipp, wenn sie sagt: "Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden" (Galather 5:26).

Zum Glücklichsein gehört auch zu lieben und von anderen geliebt zu werden. Das bedeutet, dass man in festgefügten Beziehungen menschliche Wärme und Geborgenheit findet. Die Bibel drückt das so aus: "Außer allen diesen Dingen aber [kleidet euch mit] Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit."

Was das Leben leichter macht, ist das Bemühen, aus allem das Beste zu machen und Rückschläge zum Vorteil zu nutzen. Das trägt dann mit dazu bei, innere Stärke zu entwickeln und sich nicht mit Sätzen fertig zu machen, wie: "Ich tauge ja zu nichts", oder "ich bin ein totaler Versager." Wer akzeptiert, dass es zum Leben dazugehört, Fehler zu machen und zu versagen, kommt im Leben weitaus besser zurecht. Wer ständig mit sich und seinem Leben unzufrieden ist, der verliert seinen inneren Halt und ist dauerhaft unglücklich.

Somit ist echtes Glück meistens nicht etwas von außen Kommendes, sondern etwas, was man aus seinem Inneren heraus entwickelt.

LG Philipp

Nein ist es nicht. Es ist eine Definitionsfrage. Sagen wir du gewinnst 10 Millionen im Lotto. Du brauchst und willst das Geld, dann empfindest du das als Glück... Würdest du aber nicht das Geld (aus welchem Grund auch immer) wollen, dann würdest du es nicht als Glück empfinden.
Glück ist nur eine Definition.

Nein, das ist nicht allgemein gültig messbar. Es ist eine Empfindung die aus dir selbst kommt, wenn du es empfindest.

Ein Impuls.