Was ist die Nutzung von Grundmoräne, Endmoräne, Urstromtal. Sander oder Vorland?

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Ich beschreibe kurz die landwirtschaftliche Nutzung der glazialen Serie in Schleswig Holsten - 1. weil ich mich da bestens auskenne und 2. weil die Jugend dieser Moränen deutlicher die Nutzungsunterschiede erkennen lässt: 1. die Grundmoräne hat in der Regel Böden mit einem hohen Lehm- und Mineralienanteil (quasi die durch den Eisdruck fast zu "Staub" zerkleinerten Geschiebe cdes Gletschers ergänzt durch die Ablagerungen der subglazialen Schmelzwaserrinnen, der Kames und der Oser. Hier ist hochqualitative Landwirtschaft möglich: Weizen, Zuckerrüben, Gerste, Milchvieh. 2. Die Endmoränen sind, wenn noch sehr steil i.d.R. waldbedeckt (Eichen-Buchen-Mischwald); die schwächer ausgeprägten Moränen der Rückzugsstadien werden auch landwirtschaftlich genutzt (Anbau von Roggen, Hafer,Futtergetreide) 3. Die Sanderflächen sind die landwirtschaftl. Problemgebiete: häufig "Grenzertragsböden", d.h. die Bodenqualität ist so gering, dass der Ertrag der Landnutzung durch Acker bau den Aufwand nicht rechtfertigt; hier werden vor allem Kiefernplantagen (in Dänemark die Weihnachtsbaumplantagen) angelegt; Acker bau hier: Roggen, Hafer, Futtergetreide, Kartoffeln Futterrüben; dadurch hier häufig: "Veredelungswirtschaft" : Die Erzeugnisse der Futtermittelproduktion werden direkt in die (Massen)-haltung von Schweinen weitergeleitet. Daneben häufig Mast- und Milchviehhaltung. 4. Die Urstromtäler sind gekennzeichnet von hohem Grundwasserstand; i.d.R. werden sie von Flüssen durchflossen; hier wird i.d.R. fast ausschließlich Rinderhaltung (Mast und Milch) betrieben. Den Begriff "Vorland" als Teil der glazialen Serie ist mir nicht geläufig.

kujapper

1) Grundmoräne Nutzung: für einige Getreidesorten, wie zum Beispiel Gerste 2) Endmoräne Nutzung: Mischwälder 3) Sander Nutzung: Roggen 4) Urstromtal Nutzung: Obst- und Gemüsefelder