Was ist der unterschied zwischen Taliban und dem IS und würden die sich bekämpfen wenn die aufeinander treffen würden?

3 Antworten

Die Taliban sind eine islamisch-fundamentalistische Bewegung, ein loser Zusammenschluss von ca. 80 ( achtzig) regionalen Terrorgruppen in Afghanistan.

Der IS basiert auf der ISIS, die nach der Besetzung der USA im Irak gegründet wurde.

Daraus wurde dann das politische IS- Ziel einen Kalifat Staat zu gründen, wo die Scharia geltendes Recht ist.

Die Berichterstattung in deutschen Medien wo über Gebietsgewinne der Taliban gesprochen wird ist nur bedingt zutreffend, weil Zz eine überregionale Koordination der Terrorgruppen erfolgt. Das die örtlichen Terrorgruppen geeint kämpfen ist ein klares Indiz für die Absicht einen islamischen Staat (IS) in Afghanistan zu gründen.

Außenminister Maaß

Sollten die Taliban in Afghanistan ein Kalifat ausrufen, wird Deutschland nach den Worten von Außenminister Maas seine Hilfsleistungen einstellen.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afghanistan-taliban-169.html

Momentan werden Militärs verschiedener Länder nach Kabul entsandt um dort Landsleute und Diplomaten zu evakuieren.

Für den Abzug von Diplomaten

USA schicken 3000 Soldaten nach Kabul

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/afghanistan-usa-botschaftspersonal-101.html

Zum zweiten Teil deiner Frage ob man sich bekämpfen würde.

Auf der Spitze der Pyramide ist nur für Einen Platz sagt ein ägyptisches Sprichwort.

Achtzig regionale Terrorgruppen bekam man aktuell nur unter einen Hut, weil man ein gemeinsames Ziel hat.

Die Türkei und China sind bereits in Gesprächen mit afghanischen Personen von denen man annimmt, das diese in Kürze eine Art Regierungsgewalt haben werden.

Die Türkei ist religiös, China wirtschaftlich involviert.

Ich war mehrmals in Afghanistan .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Im Wesentlichen unterscheiden sich die Gruppen durch ihre Ziele.

Während der salafistische IS staatenlos ist, weltweit in teilweise mit einander verstrittenen Unterorganisationen operiert und ein Kalifat errichten will - wollen die deobandischen Taliban Afghanistan wieder regieren und von Ungläubigen befreien.

Insofern als sie in unterschiedlichen Gebieten operieren, werden sie sich auch nicht in die Quere kommen (der IS erhebt keine Ansprüche in AFG). Sollte der IS jedoch in AFG tätig werden, würden sich die Gruppen wohl bereits aus religiösen Gründen bekämpfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Der IS ist salafistisch:

Aus der anfänglichen Kooperation mit den  salafistischen  Ahl-i Hadîth in Pakistan ist im Laufe der Jahre eine Rivalität entstanden. Streitpunkte gibt es vor allem im Bereich des  fiqh. Während die Deobandis den Salafisten eine teilweise kontextlose Sichtweise des islamischen Rechtes vorwerfen, werfen die Salafisten und  Wahhabiten ihnen einen blinden  taqlid des hanafitischen Rechtes vor. Eine weitere Streitfrage ist die Zulässigkeit des  ʿIlm al-kalām. Absolute Einigkeit herrscht im Bereich der strikten Auslegung des  Tauhīd, der Einheit Gottes. Der salafistische Prediger  Muhammad Salih al-Munajjid aus Saudi-Arabien lobt in einem Gutachten den Einsatz der Deobandis gegen die britische Besatzungsmacht und bestätigt grundsätzlich die „Rechtleitung“ der Deobandis, stellt jedoch fest, dass sie im Bereich  Aqida (Glaubensinhalt) teils auch falsche Ansichten vertreten. Gemeint ist hier die Interpretation einiger Koranverse im Sinne der Maturiddiya, die laut salafistischer Ansicht keine Interpretation zulassen. Vor den Deobandis müsse „gewarnt“ werden, sobald sie ihre Erneuerung des Maturiddiya-Glaubens verbreiteten. Ob sie zur Gemeinschaft der rechtgeleiteten Sunniten ( ahl as-sunna) gehören, lässt Munajjid offen, tendiert aber eher zu Nein. Ein weiterer Kritikpunkt der Salafisten ist die angebliche Nähe der Deobandis zum Sufismus, teilweise seien sie sogar selbst Befolger von  Tariqa oder wiesen diese nicht entschlossen genug zurück. [31] Der größte Teil der Deobandi-Gelehrten wiederum betrachtet die salafistische Strömung als Randgruppe mit „gefährlicher Nähe“ zum  Anthropomorphismus. Allerdings wird darauf verwiesen, dass Meinungsverschiedenheiten in solchen Themen kein Vorwand für Missachtung jeglicher Art gegeneinander sein dürften. [32] Im Gegensatz zu den Barelwis und den Sufi-Tariqa stehen die Deobandis nicht negativ zu  Muhammad ibn Abd al-Wahhab (dem Begründer des  Wahhabismus). Es wird lediglich gesagt, dass dieser in manchen Angelegenheiten „zu extreme und kontextlose“ Ansichten vertreten habe. [33] Grundsätzlich war spätestens seit der Gründung Pakistans eine zunehmende Kooperation zwischen Wahhabiten und Anhängern der Deobandi-Bewegung zu erkennen. [34]