Was ist der Unterschied zwischen Stalinismus, Leninismus, Marxismus,Trotzkismus und Maoismus?

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Marxismus kann man denke ich mit den eigentlichen Vorstellungen des Kommunismus gleichsetzen. Alle anderen Richtungen beziehen sich auf die verschiedenen Umsetzung bzw Auslegung der Grundidee von verschiedenen kommunistischen Führern(oder kurz Diktatoren), wobei Lenin und Stalin zwei russische Staatsmänner ,Trotzki ein wichtiger Mitstreiter in der russischen Revolution und Mao das chinesische Gegenstück zu Stalin waren.

Wenn du dazu mehr Informationen brauchst, kann ich dir nur die Antwort von Koschutnig, ans Herz legen :)

GuyHeadbanger  18.07.2011, 21:56

Letztlich unterscheiden sie sich in den Zahlen der im Namen der jeweiligen Ideologie umgebrachten Menschen. Mao führt weit, gefolgt von Stalin und Lenin... (Sarkasums)

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Greeneyedborn  18.07.2011, 22:22
@GuyHeadbanger

Und wieviele Menschen sind im "Home of the brave land of the free" im Namen der Demokratie ermordet worden? (Realismus)

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GuyHeadbanger  18.07.2011, 22:37
@Greeneyedborn

Im Namen der Demokratie sind in den USA Staatsbürger ermordet worden? Aha. Bestimmt wirst du einen Beleg nicht schuldig bleiben!

Oder willst du die Ureinwohner im Zuge der Landnahme anführen? Die Sowjetunion hat ihre Minderheiten in Sibirien nach gleichem Muster noch bis weit ins 20te Jahrhundert hinein ausgelöscht.

An Maos 60 Millionen kommt niemand 'ran, Stalins 30 bleiben auch unerreicht, mit Lenin kann Hitlеr mithalten. dann kommt lange nichts in der Reihe der (national)sozialistischen Massenmörder...

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KuddelDadaldu  18.07.2011, 23:19
@GuyHeadbanger

Ich stimme dir vollkommen zu, dass der Kommunismus mit Schätzungen von bis zu 150 Millionen Menschen, die durch Säuberungen,Bürgerkriege und geplante Verhungerungen ermordet wurden, unerreicht bleiben, aber auch Greeneyedborn hat nicht Unrecht damit das auch im Namen der Demokratie Menschen gestorben sind. Nehmen wir als bsp. die französische Revolution und die Terrorherrschaft unter Robespierre oder die Zerschlagung des Spartakusbundes. Auch hier wurden andersdenkende sehr brutal zerschlagen und hingerichtet.

Kein System hat eine weiße Weste.

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GuyHeadbanger  18.07.2011, 23:31
@KuddelDadaldu

Naja, Robespierre als Demokraten zu sehen, fällt mir schwer, der Spartakusbund war sicher auch nicht eben die Ausgeburt der Demokratie - genau so wenig, wie die, die ihn zerschlugen.

Ansonsten einverstanden, eine weiße Weste hat niemand, doch einzig die Demokratie hat die Möglichkeit, Fehler zu korrigieren, weil sie durch das Zugeben eines Fehlers sich nicht selbst in Frage stellt, wie das alle totalitären Systeme zwangsläufig tun, weil sie ihre Herrschaft auf der Behauptung einer höheren Wahrheit begründen (Religion oder Pseudoreligion).

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KuddelDadaldu  18.07.2011, 23:38
@GuyHeadbanger

Genauso schwer fällt es mir beinahe jeden der jemals ein kommunistisches System geführt hat als Kommunisten zu sehen. Schließlich verfolgen sie letzten Endes immer andere Ziele als der Kommunismus. Spricht zwar nicht für die praktische Umsetzbarkeit des Kommunismus, aber ich hoffe du weißt was ich meine.

Aber ansonsten geb ich dir wiedermal Recht. :)

„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“ -Winston Churchill

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GuyHeadbanger  19.07.2011, 09:27
@KuddelDadaldu

Einverstanden, Kommunismus gab es bisher noch nicht, dazu müßten wir die Menschen gegen altruistische Ameisen austauschen.

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Greeneyedborn  19.07.2011, 11:02
@GuyHeadbanger

Schon alleine, dass du zwischen Staatsbürgern und nicht Staatsbürgern unterscheidest und nicht jeden als Mensch siehst zeugt ja schonmal davon wessen Geistes Kind du bist.

Aus welchen anderem Grunde als der territorialen Ausbreitung haben denn die demokratischen USA das Land genommen? Denn auch in den USA war/ist man der Ansicht gewesen, dass "die weiße Rasse" jeder anderen überlegen ist und das "die Wilden" zivilisiert werden müssen zur Not auch mit dem Schwert. Nicht umsonst war der erste Präsident der USA ein Sklavenhalter.

Und auch die Demokratie erhebt ja für sich den Anpruch, dass sie das einzige System ist in dem Menschen die Freiheit erlangen können und sollte dies nicht erreicht werden ist sie schon von ihrem ureigensten Wesen heraus in Frage gestellt!

Desweiteren wurden den Indigenen Völkern, auf dem Territorium der heutigen USA, meines Wissens nach, erst um die 20ger Jahre des 19. Jhd. Rechte zugestanden.

Ganz zuschweige davon, dass ganze Völker ausgelöscht wurden und die meissten verbleibenden ihrer Kultur und somit auch ihrer Sprache beraubt wurden. Es wurden Schulen eingerichtet um die indigenen Kinder umzuerziehen.

Und so weiter...

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nooppower  21.07.2011, 03:46
@GuyHeadbanger

Sorry Guy aber was du erzählst ist schlicht falsch.... es leben 2MRD menschen in slums jeden tag verhungern 8000Kindern usw . Diese menschen sind allesamt Opfer des kapitalismus denn die Produktivkräfte sind entwickelt das niemand mehr Hungern oder leiden müsste,es gibt im Kapitalismus schlciht keine innere notwenigkeit daran etwas zu ändern - das ist Mord und zwar Ökonomischer/sozialer

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Du hast den Sozialismus, Kommunismus, Marxismus-Leninismus, Anarchismus, die Sozial-Christliche Lehre und viele mehr vergessen. Aber das ist eine Wissensfrage, die Du sehr einfach nachlesen kannst.

GuyHeadbanger  18.07.2011, 22:39

und den Nationalsozialismua

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Ein Versuch in Kürze:

Marxismus, heißt ist in erster Linie die Welt entsprechend dem dialektischen Materialismus zu sehen und zu begreifen und daraus die politische Konsequenzen zu ziehen, entwicklet von Marx, Engels, usw... ; war die dominierende theoretische Grundlage in der Bebel-SPD und der 2. Internationale (bis zum ~1. Wk)

dialektischer Materialismus heißt die Welt in all ihren Wechselbeziehungen zu sehen und zu verstehen (=dialektisch) und davon auszugehen das alles Sein nur von seiner materiellen Grundlage her zu verstehen ist (=Materialismus). Also angefangen von der Atomtheorie bis him zum Standpunkt das die wirtschaftlichen Triebkräfte die Entwicklung der menschlichen Zivilisationen maßgeblich, jedoch nicht ausschließlich, beeinflussen.

Leninsmus bezieht sich einerseits auf seine Vorstellungen des Parteiaufbaus, vor allem das es "Berufsrevolutionäre" brauch und dass eine Mitgliedschaft in einer Partei auch aktive Mitarbeit zur Bedingungen hat. "Demokratischer Zentralismus" hingegen ist keine Erfindung von Lenin, jedoch verteidigte er dieses Organisationsprinzip. Weiter gefasst bezieht sich "Leninismus" jedoch auch auf eine Verteidigung des klassischen Marxismus nach der Zustimmung der Sozialdemokratischen Parteien zum 1. Wk und somit deren endgültigen Bruch mit dem Marxismus. Jedoch ist Lenin dabei nur einer einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten die sich diesem Kampf verschrieben. Trotzki, Luxemburg, Liebknecht, Mehring, Radek und viele andere zählen auch dazu.

womit wir auch schon bei Trotzki wären, der nicht NUR "Mitstreiter" war. Lenin und Er waren das unbestreitbare Duo an der Spitze der Oktoberrevolution und der Bolschewiki. "Trotzkismus" bezieht sich jedoch vor allem auf Trotzkis Rolle nach dem Tod von Lenin und bei den innerparteilichen Auseinandersetzungen in 1920er an deren Ende Stalinis Säuberungen standen und die Etablierung seiner Despotie.

Maoismus ist nicht viel mehr als eine spielart des Stalinismus der sich vor allem aufgrund von Interessenkonflikten zwischen Peking und Moskau eine individuelle Färbung, eben die von Mao, zulegte.

Marxismus ist dialektischer Materialismus, der von Karl Marx entwickelt wurde, das wurde schon erklärt. Lenin und Trotzki entwickelten dieses Programm nach Marx' Tod weiter, daher der Begriff Leninismus, Trotzkismus. Sie alle, in Deutschland auch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, waren der Auffassung, dass eine sozialistische Gesellschaft nur international aufgebaut werden und nur dann funktionieren kann, nachdem der Kapitalismus auf der ganzen Welt gestürzt worden ist. Sie waren auch der Auffassung, dass nur durch die Machteroberung der Arbeiterklasse eine sozialistische Gesellschaft aufgebaut werden kann.

Lenin fügte dem Programm Theorien über den Aufbau einer zentralistisch/demokratischen Partei hinzu und Trotzki die Theorie der Permanenten Revolution. Diese Theorie besagt, dass die Revolution sich ausweiten und fortsetzen muss, bis der Kapitalismus auf der gesamten Welt gestürzt worden ist.

Stalin übernahm nach der Niederlage der deutschen Revolution 1918 das Programm vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land", das von Bucharin theoretisch entwickelt wurde.

Mao ersetzte die Rolle der Arbeiterklasse beim Aufbau des Sozialismus durch die Bauern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

alle 5 sind Marxismus, aber eben etwas angepasst an die Lebenszeit und regionalen Bedingungen dieser Marxismus-Vertreter.