Was ist der Unterschied zwischen Isolationswiderstand und Oberflächenwiderstand?

2 Antworten

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nimm einen Isolator neu aus der Verpackung und Messe den Widerstand des Materials und auch auf der Oberfläche dann wirst im Terraohmbereich sein. Dann mach das Ding schmutzig. Der Körper bleibt Isolator, aber die Oberfläche leitet nun je nach Art schwere der Verschmutzung. zB sauberes Wasser, Salzwasser, Kohlepartikel, saurer Regen........ Keine direkte Umrechnung möglich. Aber durch das Wissen über die Verschmutzung und die Größe der Oberfläche kann man eventuel Rückschlüsse ziehen und den Isolator darauf vorbereiten. Also Ringe die den Weg verlängern, materialien die die Feuchtigkeit schneller verdunsten lassen usw. Insofern kann man also schon umrechnen: Material vernachlässigen und Oberfläche als Summe von Serien und Parallel Widerständen berechnen. Größerer Umfang macht Widerstand kleiner da mehr parallel, mehr Ringe machen den Widerstand größer da der Weg länger und somit mehr Widerstand in Serie

Loreck 
Fragesteller
 08.06.2011, 11:38

danke für die info. wenn ich also eine absolut reine oberfläche habe sind isolationswiderstand und oberflächenwiderstand gleich??

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kuku27  08.06.2011, 13:58
@Loreck

nein. Der Oberflächenwiderstand wenn sauber ist wesentlich größer. Stell dir vor du hast eine 1cm dickes Kupferstange dann kannst sehr viele Ampere drüberschicken, der Widerstand ist beinahe Null. Bei einem dünnwandigen Rohr geht schon einiges weniger, hast aber nur eine Atomdicke Schicht dann hast schon einen echten Widerstand der messbar ist. Wenn du aber anstelle der Rohrform noch eine wellige Oberfläche nimmst dann steigt der Widerstand wieder weil ja die Strecke länger wird. Beim Isolator ist das genauso denn ein Isolator ist ein Leiter mit seeeehhr hohem Widerstand. Aber innen die kürzeste Strecke mit der hohen Materialstärke hat einen geringeren Widerstand als die hauchdünne Oberfläche mit all ihren Ausbuchtungen. Alles klar?

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Betrachten wir dazu mal eine Heizplatte mit Keramikoberfläche, in die eine Heizwendel zum Erwärmen eingelassen ist. Diese Heizwendel hat zwei Anschlüsse, an die die Netzspannung angelegt wird. Um den Strom durch diese Wendel zu berechnen, wird der Widerstand der Wendel R(Wendel) gemessen. Dann ist der Strom I(Wendel)=U/R(Wendel). Dies dürfte bekannt sein und ist nichts neues.

Nun soll die Wendel durch einen Schalter ein- und ausschaltbar sein. Im Folgenden sei die Wendel ausgeschaltet. Es fließt kein Strom, der die Wendel erwärmt. Ein sehr, sehr empfindliches Strommessgerät wird aber dennoch einen geringen Strom anzeigen, wenn die Netzspannung angeschlossen ist. Offenbar gibt es neben der Wendel noch einen Widerstand, der sehr hochohmig ist. Dieser Widerstand wird durch die Oberflächen der Körper gebildet und heisst daher Oberflächenwiderstand. Er ist besonders unangenehm bei Fußbodenbelägen. Diese können sich bei sehr hohen Oberflächenwiderständen nur ganz gering entladen (vor allem im Winter, weil dann die Lust trocken ist), und es kommt zu den unangenehmen Entladungen zwischen Personen und Metallteilen (Person - Rolltreppe im Kaufhaus.) Besonders gefährlich ist das bei Tankstellen. Dort hat es früher aus diesem Grund schon Explosionen gegeben. Heutzutage müssen diese Oberflächenwiderstände genügend niedrig sein! (Hinweis : Diese Betrachtungen setzen Gleichspannungen voraus. Liegt eine Wechselspannung an, treten noch kpazitive Efffekt auf!)

dieterge