Was ist der Unterschied zwichen religiösen Geboten und rechtlichen Normen?

6 Antworten

Im politischen Grundgesetz wurde manches übernommen, das sein Fundament in den Geboten der Bibel hat.

Da die Anhänger der Religionen alle auch Bewohner eines Staates sind, machen sie also die Gesetze des Staates. Oft übernehmen sie dabei absichtlich oder unbewusst vieles von den vertrauten Geboten ihrer Religion. So ist es auch in Deutschland. Hier leben vor allem Christen. Daher sind viele Grundrechte und Gesetze den Anweisungen ähnlich, die in den Zehn Geboten stehen.
https://www.hanisauland.de/wissen/spezial/religionen/einfuehrung-christentum/christentum-kapitel-7.html

Unter dem Link gibt es auch Beispiele dazu.

Bezogen auf die damalige Zeit:

  • Religiöse Gebote blieben erhalten, auch wenn Könige und Königreiche gefallen sind.
  • Rechtliche Normen waren an ihre Könige / Königreiche gebunden und wurden mit ihnen gestürzt bzw. sind oftmals mit ihnen verstorben.

Das kann auch ein wesentlicher Grund sein, warum die ganzen Religionen erfunden wurden: die Erhaltung gewisser Regeln im sozialen Gefüge. Schließlich können nicht alle Religionen wahr sein, aber viele von ihnen hatten eine überraschend gute "Infrastruktur"...

Durch die Festschreibung der Regeln gibt es in der heutigen Zeit auch das große Problem mit der Anpassung an bspw. den moralischen Wandel. Rechtliche Normen passen sich mit dem Wandel an, Religionen müssen an ihre veralteten und festgeschriebenen Gebote festhalten, weil diese Göttern in den Mund gelegt wurden. Die Folge ist eine höhere Ablehnung religiöser und sozialfeindlicher Regeln: Homosexualität als Sünde, Unterdrückung der Frau etc.

Rechtliche Normen haben etwas mit Rechten zu tun, die Menschen machen. Religiöse Gebote wären, wenn es tatsächlich welche sind, von Gott gegebene Richtlinien. Oft stimmen sie überein, oft aber auch nicht. Der Staat hat oft andere Ansichten als Gott.

Gesetze sind Gesetze. Du bist dazu verpflichtet diese einzuhalten oder hast mit entsprechenden Konsequenzen (Bußgeld, Haft etc.) zu rechnen.

Religiöse Gebote gelten nur für Dich persönlich und haben keine Konsequenzen.
Wenn Du Dich nicht an ein Gebot hälst, hat das nur Auswirkungen auf Dich persönlich, auf niemand anderen.
Hält sich jemand anderes nicht an die Gebote Deiner Religion, musst Du persönlich damit klar kommen, niemand anderes.

Natürlich gibt es Überschneidungen und Widersprüche zwischen Gesetz und Religion.
In beiden Fällen gilt stets -> Das Gesetz ist bindend, da steht keine Religion drüber.

Eigentlich kein großer Unterschied. Der Koran, als Sharia, bildet die fundamentale Gesetzesordnung des Islams und ist wie BGB, StGB und ÖffR in einem Buch vereint. Natürlich nur bezogen auf die Anhänger in ihrem Glauben.

JayCeD  21.05.2023, 21:56

Die Scharia ist kein einheitliches Buch sondern eine Sammlung von religiösen Tradition die lokal sehr unterschiedlich ausfallen können.

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MenschDNA  21.05.2023, 21:57
@JayCeD

Das ist falsch. Das Denken leider sehr viele, doch die Sharia ist der Koran. Der Koran ist die Sharia. Jeder einzelne Vers im Koran ist die Sharia. Das Gesetz.

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EthikGirl2008 
Fragesteller
 21.05.2023, 22:04

Achso stimmt. Zwichen der Sharia sowie unserem Grundgesetz gibt es einige Unterschiede und manche religiösen Gebote des Koran bzw. der Sharia sind nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar bzw. verletzen die Menschenrechte.

PS: Habe Ethik als Unterricht Fach und wir haben die Themen "Islam", "Radikalisierung" und "Salafismus" behandelt.

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MenschDNA  21.05.2023, 22:05
@EthikGirl2008

Ja natürlich gibt's da große Unterschiede. Meinte eher, dass der Koran auch wie ein Gestzbuch ähnlich aufgebaut ist

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