was ist der "gang nach canossa"?

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Als Gang nach Canossa bezeichnet man den Italienzug König Heinrichs IV. von Speyer nach Rom vom Dezember 1076. Er wollte dadurch die Vereinigung von Papst Gregor VII. mit den deutschen Fürsten (Fürstenopposition) verhindern. Papst Gregor VII. befand sich auf dem Weg nach Augsburg, wohin er für Februar 1077 zur Wahl eines neuen Königs eingeladen war.

Der Papst suchte Zuflucht auf der Burg Canossa der papsttreuen Markgräfin Mathilde von Tuszien. Vor dieser Burg versuchte Heinrich dann die Lösung seiner Person vom Kirchenbann (Anathema) zu erlangen. Es ist umstritten, ob es tatsächlich zu dem (für Laien vorgesehenen) Ritual der Kirchenbuße kam, da alle historischen Überlieferungen von Parteigängern des Papstes stammen.

Im heutigen Sprachgebrauch wird bisweilen auch ein als erniedrigend empfundener Bittgang im übertragenen Sinne als ein „Gang nach Canossa“ bezeichnet.

Heinrich IV: ist nach Canossa gegangen, um den Papst um die Auflösung des Bannes zu bitten. Den hatte Gregor VII. ausgesprochen, weil sich Heinrich ihm nicht in der Investiturfrage gebeugt hat. Lange wurde der Gang nach Canossa als Demütigung des Königs gesehen. Neuere Forschungen sehen aber darin einen klugen Schachzug des Kaisers. Durch den Appell an den Priester und Seelsorger im Papst musste Gregor ihm vom Bann lösen. Dadurch konnte er der Absetzung als König entgehen, denn die Fürsten hatten ihm ein Ultimatum gestellt, denn Bann im Laufe eines Jahres zu entfernen, wenn er König bleiben wollte.

Ein weg um abbitte zu leisten. Der schwere Weg entschuldigung zu sagen!

Ein Beispiel was für einen irrelevanten hunderte Jahre alten Mist man millionenfach in der Schule lernt - nur um die Köpfe dermaßen mit Mist vollzupumpen, damit ja keiner Geschichte versteht.

Aber angeben kann der spießige Bildungsbürger damit, dass Canossa für alles, was einen Bußgang bedeutet hergenommen werden kann. ... weil irgendeine historische Figur so blöd war zu der Stadt Canossa zu gehen.

Man lernt es auch damit man versteht, wenn die angeblich "seriösen" Zeitungen so einen Mist schreiben und sich die Leser dann ganz groß vor kommen, wenn sie verstehen was mit dieser Chiffre gemeint ist .... und dann auf den sonstigen Unsinn des Artikels nicht mehr achten.

Ein Mosaiksteinchen in einem ausgefeilten System der Gehirnwäsche ... für die jeweilige Zielgruppe natürlich, egal ob BLÖD-Zeitung, FAZ oder Süddeutsche.

 - (Geschichte, die deutschen)
salome77  15.12.2010, 19:04

Der Gang nach Canossa und das später folgende Edikt hat Auswirkungen bis heute. Das betrifft v.a. die Struktur der Kirche, aber auch die Bezahlungen der katholischen Bischöfe durch den Staat aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses.

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