Was ist den bei den Schweizer mit Heimatort?

4 Antworten

Der Heimatort wird wie schon erwähnt vom Vater an die nächste Generation übergeben - und an seine Frau. Es ist der Ort, in der ein Bürger sein Heimatrecht hat. Es ist ein rechtlich irrelevantes Kulturgut :)

Früher war der Heimatort vollumfänglich für die Unterstützung der Bedürftigen zuständig, egal, wo diese wohnten. Das ist mit einer Anpassung des entsprechenden Bundesgesetzes 2012 angepasst worden.

Ein hoher, emotionaler Wert, eine Angabe, die zur Idenfitikation auch auf den meisten Ämtern/Ausweisen angegeben werden muss - aber sonst keinen Wert hat.

Der Geburtsort wird zwar erfasst, aber weder auf Pass noch Identitätskarte ausgewiesen. Dort wo in anderen Ländern der Geburtsort steht, steht der Heimatort, auch Bürgerort genannt.

Der Bürgerort wird mit dem Namen weitervererbt. Früher war es immer der Name des Vaters, den bei der Heirat auch die Mutter zwingend übernommen hat. Immer inklusive des Bürgerorts. Deshalb lassen sich Verwandtschaften sehr leicht zurückverfolgen, weil der Heimatrort bis heute alle Akten seiner Bürger aufbewahrt.

Später durfte die Frau ihren Bürgerort behalten, bekam aber den des Mannes dazu. Frauen dürfen bis zu drei Bürgerorte haben, Männer nur zwei.

Seit der Einfühung des neuen Namensrechts 2013 behalten beide Partner ihren Bürgerort, auch wenn der Name des anderen angenommen wird. Bei den Kindern wird der Bürgerort mit dem Familiennamen weitervererbt.

Aber warum ein Heimatort?

Die Schweiz ist stark föderalistisch, das heisst, möglichst viele Aufgaben werden an die Kantone und von diesen an die Gemeinden vergeben. Darunter fallen auch die Einbürgerungen.

Früher, viel früher, waren es nur die alten Geschlechter, die auch Bürger (oder Burger) einer Gemeinde oder einer Stadt waren. Sie hatten mehr Rechte, partizipierten auch am Gewinn. Wenn nun jemand vom Land in die Stadt zog, musste er sich das Bürgerrecht dieser Stadt erst erarbeiten, wenn das überhaupt möglich war.

Als Bürger einer Gemeinde hatte man das Recht, in dieser Gemeinde im Alter in ein Altersheim zu ziehen oder Sozialleistungen zu beziehen. Es war also sehr erstrebenswert, Bürger einer reichen Gemeinde zu sein. Bürger armer Gemeinden waren so benachteiligt.

Das ist heute nicht mehr so, die Wohngemeinde ist zuständig für das Sozialwesen. Der Bürgerort hat eigentlich jede Bewandtnis verloren, ist aber noch immer Tradition in der Schweiz und in Liechtenstein.

Wenn Du nun als Ausländer in der Schweiz wohnst, dann kannst Du Dich an Deinem Wohnort nach einer gewissen Anzahl Jahre einbürgern lassen, oft werden mindestens 10 Jahre ununterbrochener Wohnsitz vorausgesetzt. Du bist dann Bürger dieses Ortes. Der Kanton und damit der Bund bestätigen dann die Einbürgerung nur, ausser, es sprechen wichtige Gründe dagegen.

Es gibt Gemeinden, die sehr einfach einbürgern wie das arme Calanca im Kanton Graubünden. Für diese Gemeinden ist das eine Möglichkeit, zu Geld zu kommen. Und es gibt solche, die niemanden einbürgern, wie zum Beispiel das reiche Zermatt im Kanton Wallis.

Für viele Schweizer ist der Heimatort wichtig, für andere überhaupt nicht, sie haben keinen Bezug dazu. Nur weil der Ururgrossvater ursprünglich aus einer anderen Ecke des Landes gekommen ist, hat man mit dem Kaff in den Bergen, das im Pas steht, vielleicht überhaupt nichts zu tun.

Als Schweizerbürgerin oder Schweizerbürger ist es aber nicht schwierig, sich an einem anderen Ort neu einbürgern zu lassen und das alte Bürgerrecht fallen zu lassen. Man muss allerdings auch erst einige Jahre dort gelebt haben, damit man in das Bürgerrecht einer Gemeinde aufgenommen wird.

Es gibt immer wieder die Diskussion, doch den Bürgerort aus den Dokumenten zu streichen und ihn mit dem Geburtsort zu ersetzen. Doch das wäre sehr schade, ginge doch eine Einmaligkeit verloren. Zudem werden wir meist in Spitälern im Hauptort geboren, mit dem Geburtsort verbindet uns also selten was.

Mit dem Heimatort eben unserer Herkunft, unsere Geschichte, unsere Tradition.

TheGoldApple  26.04.2023, 21:50

Wenn man mehrere Bürgerorte hat, kann man sich dann aussuchen welcher auf dem pass steht oder stehen alle oder wie funktioniert das?

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In der Schweiz wird man zuerst Bürger einer Gemeinde. Diese Gemeinde ist der Bürger- oder Heimatort. Der Heimatort musste früher verarmte Bürger aufnehmen bzw. versorgen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hi, das ist das Ort, von dort der Vater kommt, also von wo die Familie stammt.

Z. B. Würde die Familie von meinem Grossvater von Zürich stammen, steht in dem pass bei Heimort Zürich. Hätte er einen Sohn und würde er nach Genf ziehen, steht in Pass trotzdem Zürich als Heimort. also ist man einmal in der Familie von einem Ort, bleib das sozusagen immer.

lara1634  01.07.2020, 18:14

Das bleib von Generation zu Generation gleich

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