Was hat man zu Napoleons Zeiten in Bayern gegessen?

2 Antworten

Knoblauch haben Bauern zu dieser Zeit ganz sicher so wenig gegessen wie Tomaten oder Bolognese.

Es dauert genau zwei Klicks, um etliche Artikel zur damaligen Küche zu finden: Teigsuppe, Griessuppe, Brotsuppe, Wurzelgemüse, Kartoffeln, an Gewürzen maximal Petersilie und Zwiebeln. Seltener Fleisch und da wurde dann auch in erster Linie das vom Tier verwertet, was nicht verkauft werden konnte (z.B. Hirnsuppe).

Dichterseele 
Fragesteller
 11.11.2022, 20:57

Laut Wikipedia waren viele Gewürze schon seit dem 16. Jahrhundert verbreitet..
Meine Protagonisten sind direkt keine Bauern, sondern leben in einer Kleinstadt.
Und Knoblauch war durchaus gängig.

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Parma769  11.11.2022, 21:28
@Dichterseele
Laut Wikipedia waren viele Gewürze schon seit dem 16. Jahrhundert verbreitet..

Nur, dass sich Bauern und Arbeiter solche Gewürze (bis auf Eigenanbau bei Bauern) kaum leisten konnten.

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Parma769  12.11.2022, 14:44
@Dichterseele

Und falls nicht, hätten sich die Menschen um 1800 ja auch einfach Knoblauch bei Edeka kaufen können. Zusammen mit Spaghetti Bolo und Parmesan. ;-)

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Um 1806 hat man in bäuerlichen Familien in Bayern noch keine Tomaten verwendet. Im bayerischen Schwaben hat man damals auch noch nicht bayerisch, sondern schwäbisch gekocht , also Maultaschen, Spätzle usw.. Als Fleisch gab es in der einfachen Küche z.B. Kutteln, in der gehobenen Küche war Lammbraten beliebt.

Dichterseele 
Fragesteller
 09.11.2022, 22:52

Dass man damals keine Tomaten verwendet hatte, habe ich ja selbst recherchiert.
Was ich suche, ist ein Rezept für ein beliebtes Schmankerl mit Knoblauch.

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Dichterseele 
Fragesteller
 10.11.2022, 17:22
@Ruenbezal

Ja, ich weiß - würde sich auch anbieten, da Großmutter die Witwe eines Schäfers ist. Gibt es irgendwelche regionalen Zutaten (Gemüse), die damals verwendet wurden? Welche Kräuter / Gewürze waren damals in der Gegend bekannt? Und würde sie eher Knöpfle oder Schupfnudeln dazu reichen? Ich denke mal, Kartoffelknödel eher nicht...

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Ruenbezal  10.11.2022, 21:19
@Dichterseele

Als Gemüse kann ich mir eine der vielen Kohlsorten vorstellen, also z.B. Grünkohl, Braunkohl, Schwarzkohl, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, auch in gesäuerter Form, oder aber Rüben. Als Gewürz Kümmel und Bohnenkraut. Vermögende Leute haben auch mit dem teuren Pfeffer nicht gespart. Als Sättigungsbeilage hat man wohl einen Getreidebrei, vielleicht auch körnige Gerste, oder aber Knöpfle gemacht. Kartoffeln waren zwar schon bekannt, aber kaum verbreitet. Schupfnudeln werden heute mit einem Kartoffelteig gemacht, damals vielleicht noch nicht.

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Dichterseele 
Fragesteller
 11.11.2022, 00:30
@Ruenbezal

Grünkohl ist doch nur in Norddeutschland heimisch und einfache Leute hatten keinen teuren Pfeffer. Getreidebrei aß man im Mittelalter zum Frühstück...
Das Empire war >300 Jahre später!

Es ist Frühsommer - da reifte noch kein Kohl. Mit Kümmel und Bohnenkraut hat man bestimmt keinen Lammbraten gewürzt...

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Ruenbezal  11.11.2022, 07:55
@Dichterseele

Grünkohl ist in ganz Europa bekannt und z.B. in Italien sehr beliebt. Getreidebrei hat man nicht nur im Mittelalter gegessen, sondern isst man noch heute in den Alpenländern. Im Frühsommer ist die Auswahl an Gemüse natürlich kleiner. Da kommt, außer Sauerkraut, vor allem Löwenzahn in Frage, ebenso Brennesseln. Kümmel hat man zu allen Kohlarten, vor allem auch zu Sauerkraut gegeben. Bohnenkraut eignet sich für jedes Gemüse, aber gemeinsam mit Knoblauch auch zu Lammbraten.

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