Was haltet ihr von Selfpublishern?

7 Antworten

Einige sind sehr sehr schlecht. Die kapitel sind unzusammenhängend und charaktere finden oft was eaus, vergessen es dann wieder und erinnern sich an Sachen die erst 4 Kapitel später passieren.

Ein paar etablierte Autoren sind von Verlagen zum selfpublishing gewechselt. Die sind noch ganz gut und teilweise ist die Qualität besser, da sie nicht mehr so sehr versuchen mainstream zu sein. Aber auch mehr rechtschreibfehler.

DarkIrishGirl 
Fragesteller
 01.10.2021, 01:48

Und bist du auch positiv überrascht worden von "unbekannten Autoren"?

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Das ist mir egal ob Selfpublischer oder Verlag. Wozu gibt es sonst Leseproben? Ich lese das was mit vom Lesefluss und Story gut gefällt. Manchmal findet man richtige kleine Schätze.

Ich lese eigentlich nur Selpublishing-Bücher, wenn ich den / die Autor*in "persönlich" kenne, also zumindest schon länger auf Instagram folge oder eben woanders Kontakt mit der Person hatte, und sie einschätzen kann, ob da was Qualitatives rauskommen kann.

Ansonsten gibt es einfach schon genug Auswahl bei großen und kleinen Verlagen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich lese sehr gerne und relativ viel

Meine sehr persönliche Meinung darüber bildete sich langsam über Jahrzehnte des hobbymäßigen und professionellen Romanlesens hinweg:

SP-Romane werden mit mehr unüberlegter Leidenschaft geschrieben, sind eben nicht von Lektoren zur Massenware in leichter durchschaubare Handlungsverläufe meist mit weniger Figuren geschliffen und ins beste Schuldeutsch umgestaltet.

Zum Beispiel sind für mich kurze (max. 300 Normseiten) SP-Autobiografien inhaltlich sehr wertvoll aufgrund der Minimierung des Fiktiven und der Betonung des Subjektiven, auch wenn sie eben zumeist literarisch und in der Buchgestaltung minderwertig sind. Ein Beispiel ist der Lebensroman von der jungen Kenianerin Akoth Sewe, Auf der Suche nach der Grünen Weide, Memoiren, BoD-Verlag, 2018, 215 Seiten im Taschenbuchformat 12x19 cm: Schon im Titel hat sie versehentlich "Grünen" groß geschrieben, versehentlich, weil es im Buch klein bleibt. Aber ihre geschilderten Erfahrungen in der Wirklichkeit ihres schwierigen Lebens in der Heimat und in ihrem neuen Zuhause in Deutschland mit sehr viel Leid, aber auch Freude und Glück durch ihren Fleiß und ihre Offenheit sind das Interessante, was ich beim Lesen miterleben will.

Aber natürlich sind die fiktiven SP-Romane auch oft als literarische Übungen zu bewerten. Auch ist wie immer die Zielsetzung des Käufers für seine Meinung zur Qualität eines SP-Buches entscheidend. Lektoren wählen nur Manuskripte aus, für die es ihrer Meinung nach eine größtmögliche Zielgruppe an Käufern gibt, auch wenn nicht jeder das nicht so einfach vorhersehen kann wie er denkt.

Und für mich von der Autorenseite gilt schon länger: Wenn ein Verlag mein Manuskript aus der Sicht der erforderlichen Verkaufszahlen nicht haben will, dann gibt es glücklicherweise diese wunderbare Möglichkeit des Selbstverlegens und der Eigenwerbung. Ich selbst muss nicht vom Verkaufserlös meiner Romane leben so wie ein gewerblicher Verlag, deshalb verstehe ich ihn ja.

Ich hab einige gelesen, aber die haben mich nicht überzeugt.

Ich lese jetzt nur noch Bücher/eBooks, die von "richtigen" Verlagen herausgegeben wurden, denn da hab ich die Gewissheit, dass diese Bücher ein professionelles Lektorat durchlaufen haben und ich kein Risiko eingehe, möglicherweise meine Zeit zu verschwenden mit Geschreibsel voller Rechtschreib-, Grammatik- und Logik-Fehler.

Damit will ich jetzt nicht behaupten, dass alle Selfpublishig Bücher minderwertig sind, aber als Leser weiß man halt vorher nicht, worauf man sich einlässt. Und bei Verlags-Büchern hat man die Sicherheit, dass die so einige Qualitätsprüfungen erfolgreich durchlaufen haben.

DarkIrishGirl 
Fragesteller
 01.10.2021, 02:24

Ich habe von einem großen Verlag mal ein Buch gelesen, in welchem ungewöhnlich viele Fehler waren.

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rei2017  01.10.2021, 02:35
@DarkIrishGirl

Kommt vor. Habe auch Fachbücher - über Sprache! - die sind absolute Katastrophe...

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Rubezahl2000  01.10.2021, 10:13
@DarkIrishGirl

Ausnahmen kann es immer mal geben. Aber das sind dann Einzelfälle.

Bei Selfpublishing Büchern ist es jedoch Standard, dass sie kein Lektorat und keine Qualitätsprüfungen durchlaufen haben.
Selfpublishing Bücher kann ja jeder veröffentlichen – auch wenn sie/er gar kein Talent zum Schreiben hat.

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NMDA05132515  04.03.2023, 07:38

Ich bin SP-Autor und mein Buch hatte ein Lektorat+Korrektur und nach der Bearbeitung noch einen kurzen Blick bei der Lektorin. Nach der fertigen Bearbeitung noch einmal ein Korrekturlesen und das sogar bei einer weiteren Person, da Lektoren nach der Zeit auch die Fehler übersehen können.
Das Cover wurde vom Grafikdesigner gemacht . Das habe ich alles selbst bezahlt und ich bin mir sicher, dass es von der Qualität her mit Verlagsautoren mithalten kann.

Natürlich gibt es auch Trash Bücher unter SP-Autoren, aber man kann ja schon im Impressum sehen, ob es bei einem Lektor war und Leseproben gibt es auch.

Die SP-Autoren einfach so zu meiden, ist etwas unfair finde ich. Denn nur, weil sie bei keinem Verlag sind, heißt es nicht, dass sie schlecht sind.

Ich zB. habe es bei einem Verlag nicht einmal versucht und vielleicht hätte ich es sogar geschafft. Aber ich habe kein Interesse an einem Verlag. Sie mischen sich zu sehr ein in die Geschichte und das veröffentlichen kann Monate oder sogar Jahre dauern. Als SP erscheint deine Geschichte so, wie du es haben möchtest und veröffentlichen kannst du, wann du willst.

Man sollte SP-Autoren eine Chance geben und vorher das Impressum und die Leseprobe anschauen.

Liebe Grüße

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