Was haltet ihr von Gürteln im Kampfsport?
Mich interessiert mal eure Meinung dazu, wenn in verschiedenen Kampfsportarten ein bestimmter Rang durch Gürtel zum Ausdruck gebracht wird.
Meiner Erfahrung nach sagt der Gürtel sehr wenig über die Fähigkeiten des Trägers aus und irgendeine großartige spirituelle oder kulturelle Bedeutung scheinen diese Gürtel auch nicht zu haben. Was soll das ganze also?
9 Antworten
Im sportlichen Bereich hilft es ein wenig Leute zu Paarungen zusammen zu packen, die entfernt über den gleichen Wissensstand verfügen.
Ich persönlich halte von Gürteln recht viel, immerhin halten sie meine Hose oben. Gürtelfarben interessieren mich nicht mehr, seit im Tae Kwon Do ein Grüngurt mit mir (grünblauer Gurt) den Boden gewischt hat, während ich gleichzeitig einen Träger des 1. Dan mit hintergebundenem Arm fertig gemacht habe.
Der Unterschied? Der Grüngurt trainierte tatsächlich auf Perfektion, der Schwarzgurt dagegen war nur möglichst schnell durch die Gurtprüfungen gehuscht, um mit seinem Dan angeben zu können.
Seitdem ist mir den Gurtgrad ziemlich egal.
Als Trainer sehe ich die Dinger als sehr praktisch an, da es mir hilft, den Wissensstand meiner Schüler besser einzuordnen.
Ein Gelbgurt muss diese und jene Technik können, ein Grüngurt diese, jene und welche...
Die jeweilige Kata zur Prüfung ist bei uns an den Gürtel geknüpft, daher weiß ich, wer welche Kata üben muss. Zudem zeigt mir der Gürtel, wer es wirklich ernst meint und es durchzieht. Von Weiß auf Schwarz dauert es eben und viele geben dazwischen irgendwann auf.
Ich persönlich bin auch alle Farben durchgelaufen und mir waren die Gürtel sehr wichtig, da ich mich stolz und gut gefühlt habe, mir einen weiteren Gürtel verdient zu haben.
Der schwarze Gürtel war noch mal eine ganz neue Erfahrung, ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann...Man muss es selbst erleben. Jahrzehnte der Hingabe, Disziplin und des Trainings münden in dieser Prüfung und eröffnen einem selbst einen ganz neuen Weg.
Weil Karate kein Boxen ist... Wenn ich spontan eine Klasse übernehmen muss, kenne ich die Unterstufler zB alle nicht mehr, dann weiß ich, wenn ich um Aufstellung bitte, wen ich in welche Gruppe rein packe.
Soll heißen: angrüßen, aufwärmen, für Grundtechniken aufstellen. Dann sehe ich ja, wer Gelbgurt ist, wer Orangegurt ist, wer Grün, etc.
Dann weiß ich genau, den Gelben gebe ich folgende Technik, die Orangenen kriegen eine Technik mehr dazu und so weiter...
Hallo,
Man muss für einen Gürtel ja einen bestimmtesn Test absolvieren und der wird mit zuhemender Farbe oder DAN immer schwieriger. Das heisst, dass man diesen Test geschafft hat und nicht dass man jetzt Top of the Pop ist. Ausserdem kann man ie erforderliche Fitness auch wieder verlieren. Aber es ist immer gut wenn man im Sport Ziele hat.
MFG
Harry
Ich bin kein Fan von Gürteln. Sie machen den Sport strikt hierarchisch, und das hat im Sport meines Erachtens wenig Sinn. Kampfsport ohne Gürtel empfinde ich als erheblich angenehmer und weniger verkrampft.
Etwas besseres ist man nicht, wenn man einen höheren Gürtel hat als die anderen. Aber das Erreichen des nächsten Gürtelgrades ist ein Ziel, für das man sich bemüht und arbeitet. Darum finde ich gut, dass es verschiedene Gürtelgrade gibt.Beim Judo hat z.B. jeder die Chance, den nächsten Grad zu erreichen, wenn er sich bemüht. Das ist unabhängig von Wettkampferfolgen.
"Als Trainer sehe ich die Dinger als sehr praktisch an, da es mir hilft, den Wissensstand meiner Schüler besser einzuordnen." wenn du das nicht schon anhand von ihren bewegungen und in ihrem kämpferischen können siehst, was lernen die dann überhaupt?!