Was haltet ihr von deutschem Pop?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Mochte ich noch nie 46%
Finde ich mittlerweile nicht mehr gut 35%
Ich finde deutschen Pop immernoch gut 19%

11 Antworten

Mochte ich noch nie

Bin kein Fan von deutscher Musik, werde auch nie ein Fan von deutscher Musik sein.

Ich hab so das Gefühl, dass alle deutschen Musiker sich vorher erstmal absprechen, denn gefühlt jeder Song, der im Radio läuft - egal von welchem Musiker - hört sich komplett gleich an.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Musik/K-Pop & Serienjunkie
Finde ich mittlerweile nicht mehr gut

Ich kann diese aktuellen deutschen männlichen Sänger gar nicht mehr musikalisch voneinander trennen. Bei dieser Kogong-Kogong und Kopf-Bauch-Kacke kann ich gar nicht schnell genug abschalten, wie sich mir die Nackenhaare stellen. Das hört sich wirklich alles nur noch noch gleich an. 1A Discounter-Musik. Immer die gleiche (schlechte) Suppe, nur anders gewürzt.

Wenn ich da an Klaus Lage, H R Kunze und Co denke, dazwischen sind Welten.

Mochte ich noch nie

Abgesehen von ein paar Ausnahmen mochte ich deutschen Pop noch nie wirklich. Was Pop angeht höre ich lieber englischsprachige Künstler z.B. Ellie Goulding.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Finde ich mittlerweile nicht mehr gut

Früher war alles besser.

Es ist nicht alles schlecht (Seeed z.B. ist ganz cool) aber trotzdem.

Wenn ich da z.B. an Modern Talking denke...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Finde ich mittlerweile nicht mehr gut

Ich habe deutsche Popmusik in den 80ern/90ern gemocht - da war Deutschpop übrigens eher "poppig" und ein typischer Vertreter dessen war ------> Achim Reichel.

https://www.youtube.com/watch?v=W3rkv9egHcE

Deutscher Pop der 80er/90er war immer ein wenig flotter, poppiger, frecher, treibender und "cooler" als klassischer Schlager, die Interpreten waren lockerer gekleidet und manchmal auch ziemlich schrullig wirkende Bohemiens, die Texte gingen von intellektuell-spritzig à la Henz-Rudolf Kunze, Klaus Lage oder Achim Reichel über grenzenlos kreativ und auf den zweiten Blick sehr nachdenklich wie bei Handling/Hans-Jürgen Buchner bis verträumt und zweideutig wie etwa bei Stefan Waggershausen oder der Münchener Freiheit mit Stefan Zauner ("Bis wir uns wiedersehn").

https://www.youtube.com/watch?v=5vaRe4BlJIs

Mit modernem Deutschpop kann ich aber nix anfangen. Für mich ist das Ganze die moderne Version des althergebrachten deutschen Schlagers, die sich aus dem klassischen Schlagergenre, das bis heute der "Ich glaub, es geht schon wieder los"-Barde Roland Kaiser, Bernhard Brink und Andrea Berg dominieren, ergab.

https://www.youtube.com/watch?v=Zt5R5573IFs

Wahrscheinlich hat irgendein Marketingfuzzi mal irgendeinen Newcomer aufgegabelt der eigentlich Schlager machen wollte oder als Schlagersänger scheiterte und in ihn ein Rollenklischee des musizierenden Oberstufengymnasiasten gesteckt, der pathetische Worte aneinander reiht und so tut, als könne er Gitarre spielen ehe man merkte, das ist erfolgreich und die Kiddies, denen die Flippers zu altmodisch sind, kaufen das Zeug -----> und dann sprangen andere Plattenfirmen auf den Zug und warben ihre eigenen Schützlinge an. Der eine gönnt bekanntlich dem anderen nicht die Butter auf dem Brot.

Es könnte auch die moderne Version von Liedermachern sein, die früher sehr populär waren (Herman van Veen, Hans-Jürgen Buchner mit Haindling, Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Achim Reichel usw.) -----> da sind die gelackten "Songpoeten" mit ihren nichtssagenden, aufgedunsenen Worthülsen letztlich der Gegenentwurf zu den meist betont schlicht bis eigenwillig auftretenden Liedermachern, die heute wohl nicht mehr in die auf Schau getrimmte Zeit passen.

Irgendwo da in der Mitte dürfte die Entstehungsgeschichte liegen. Für mich ist und bleibt es Schlagergedudel mit pseudo-intellektuellen Texten, das so tut als sei es alles außer Schlager. Passt halt gut in eine Zeit und Zielgruppe, in der die Teenies bei den Sozialen Netzwerken versuchen, mit tiefsinnigen, im Copy-And-Paste-Verfahren als eigene Kreation ausgegebenen Sprüchen Mitleid zu erhaschen und Klicks zu generieren ... klar spricht denen irgendein Typ aus der Seele, der irgendeinen Text à la "Wenn Worte meine Sprache wären" ins Mikro nuschelt und bei dieser Nuschelei schier zu weinen beginnt. Dazu wirkt das Ganze unangenehm oberlehrerhaft und "politisch korrekt", einfach altklug und bieder, während ein Typ mit seiner Klampfe oder ein zartes Mädchen rumsteht und so tut, als könne man gut singen.

Mit klassischem und inhaltlich gutem Deutschpop, der etwa von Laith Al-Deen, den Humpe-Schwestern, der Münchener Freiheit mit Stefan Zauner, Pe Werner, Julia Neigel oder Dirk Busch sowie auch Gitte Haenning in den späten 80ern ("Über die Grenzen") kam, hat das nix mehr zu tun.

https://www.youtube.com/watch?v=Oo8j7JC5TRE

Ich selbst höre wirklich gern (gute) deutschsprachige Musik, und ich mag Herrn Böhmermann nicht so besonders, aber seine "Jim Pandzko"-Parodie "Menschen, Leben, Tanzen, Welt" war ein Volltreffer und hat das Genre und seine altkluge Larmoyanz vortrefflich geschildert. Ich finde diese Musik einfach nicht ansprechend, oft ist sie mir zu wehleidig und zu bieder und auch zu kitschig - da kann ich mir gleich irgendeinen volkstümlichen Schlagerhit anhören, denn der erzählt die gleiche Story mit anderen Worten.