was haltet ihr vom gendern/pronomen?

9 Antworten

Jede Person, die irgendeine Form gendersensibler Sprache nutzen möchte, sollte dies auch einfach tun dürfen; gleiches gilt natürlich auch, wenn jemand beim generischen Maskulinum bleiben möchte.

Menschen sollte man generell mit den Pronomen ansprechen, die sie sich wünschen. Der Standard im Deutschen ist eben "er" oder "sie"; wer sich beim ersten Ansprechen in einem neutralen Setting davon "massiv angegriffen" fühlt, hat dafür sicherlich Gründe, lässt die Wut dann aber an der falschen Person aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

Drei Aspekte:

Gendern um weiblich/ männlich auszudrücken : Nervt mich auch als Frau. Ich muss nicht extra hervorgehoben werden um mich angesprochen zu fühlen. Beim Thema "Student*innen Futter (ich HASSE diesen Stern)" war für mich nur eines wichtig: Die Marke niemals zu kaufen

ODER

Gendern um "neutrales Geschlecht" auszudrücken: Da fühle ich mich eher so, als würde man mir mein Geschlecht absprechen wollen. Ich bin eine Frau, ich möchte als Frau xyz angesprochen werden, ich will in meinen Verträgen "Frau" stehen haben.

Ich will allgemein keine Verhackstückelung einer Sprache und keine "von Haus gemachten Probleme".

Aspekt "Divers inkludieren"

Schön wenn auf Bewerbungssuchen steht "männlich/weiblich/divers" oder in Dropdown Feldern die Option "Weiteres" zur Auswahl steht. Das tut mir ja persönlich nicht weh

Aber man sollte nicht vergessen was für einen pupskleinen Anteil Diverse in dieser Gesellschaft einnehmen und sich doch mal fragen ob man da für jedes Mal extra inkludieren muss.

Ich denke da gibts echt wichtigere Themen wie z.B. die tatsächliche Inklusion von Seh- und Gehbeeinträchtigten im Alltagsleben anstatt das Rumgeheule von Einzelpersonen, dass sie nicht extra irgendwo gelistet werden obwohl sie aus der gesellschaftlichen Norm fallen. Wenn ich für einen Ausweis erfrage welche Augenfarbe eine Person hat, die Person aber gar keine Augen hat, dann bricht sowas auch nicht vom Zaun.

Das ist mir relativ

Ich halte davon eher nichts. Es verkompliziert das Leben doch schon etwas. Und es gibt auch Menschen, die dadurch von der Kommunikation ausgeschlossen werden.

Vielleicht auch mal an diejenigen denken, die die deutsche Sprache nicht so gut beherrschen, die Schwierigkeiten haben gegenderte Wörter zu deuten oder einfach an ältere Menschen, die zum Teil mit diesen Veränderungen nicht mehr klar kommen?

Ich finde es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Leute NUR als Mann oder Frau zu sehen und auch nur so direkt anzusprechen ist eine leichte Form von Sexismus. Es ist Schubladendenken. Und Schubladendenken führt immer in die selbe Richtung(Rechtsextremismus). Darum muss man alles tun, um Schubladendenken aus den Köpfen zu bekommen. Wenn man mal falsch angesprochen wird ist es nicht so schlimm, wenn man sich dafür entschuldigt, jedoch sollte man fragen, wie man angesprochen werden will. Genau wie beim Siezen und Duzen. Da spricht man immer erst allgemein(Sie - alle inbegriffen) und fragt nach dem Du.