Was haltet ihr davon, dass Abdeckerfächer in die Abinote mit einberechnet werden?
Angenommen ich will Medizin studieren und habe in meinen Prüfungsfächern durchgehend Noten von 13 bis 15 Punkten, bin aber in Abdeckerfächern wie Werte und Normen und Sport etwas schlechter (So um die 9 bis 13 Punkte). Dann könnte man ja keinen 1,0 Schnitt mehr bekommen. Ist es nicht total bescheuert, das mit einzuberechnen? Was meint ihr?
2 Antworten
Natürlich ist das gut so wie es ist.
ABI = Allgemeine Hochschulreife, alles mal gesehen haben, Allgemeinbildung
ABI ist nicht spezialisierter Fachidiot
Und natürlich kann man trotzdem einen 1er-Schnitt bekommen, weil 1,0 man durch 14er erreicht. Außerdem sind die Prüfungsfächer ja stärker gewichtet. Also viele 15er gleichen die schlechteren Noten aus.
Körperliche Fitness gehört halt auch dazu ... gut so für die heutige Stubenhockergesellschaft
Okay, aber du wirst mir ja zustimmen, dass für ein Medizinstudium Bio und Chemie sinnvoller sind, als beispielsweise Deutsch. Ich meine, ich muss keine Stilmittel kennen, um durchs Medizinstudium zu kommen, und genauso wenig muss ich mich mit irgendwelchen Philosophen rumschlagen
Du hast den Sinn des Abis nicht verstanden. Abi ist kein Vorbereitungskurs auf ein Medizinstudium.
Und wenn Bio oder Chemie für dich wichtig ist, dann wählst du sowas halt als Schwerpunkte.
(off: die beste Vorbereitung auf ein Medizinstudium wäre übrigens das Auswendiglernen des Telefonbuchs einer Großstadt)
Mir ist klar, dass ein Abi eine "allgemeine" Hochschulreife sein soll. Aber ich verstehe einfach nicht, wieso man nicht einfach ausschließlich die Fächer, die man als Schwerpunkt wählt, benotet. Man könnte die anderen Fächer ja weiter unterrichten, aber einfach nicht ins Abi mit einbeziehen.
Beim Abi gehts doch nicht um Medizin, die Argumente kannst du bei deinem Studium bringen, aber nicht beim Abi. Weißt du überhaupt, was “Abi” bedeutet?
Naja, weil Du dann nur in deinen Wunschfächern bewertet wirst und nicht in der Breite (was das ABI darstellen soll).
Weil es sehr viele Leute gibt, die diese Fächer dann mit 5% Aufmerksamkeit und Leistung mit 1 Punkt abschliessen (nur damit es als belegt zählt). 1 Prüfung mit 5 Punkten oder so und dann nie mehr was lernen oder aufpassen.
Ich verstehe einfach das Prinzip nicht, dass man alles können soll. Klar, Allgemeinbildung und so, aber es sollte doch das Ziel sein, die in den ersten 10 Jahren der Schullaufbahn zu erreichen, oder nicht? Aber Leute, die was mit Politik machen wollen, müssen sich ja wohl nicht mit Integralen beschäftigen, ebenso Menschen, die, keine Ahnung, Sozialwissenschaften studieren wollen. Mir geht es hier vorrangig um Studiengänge mit NC, weil der nämlich unter anderem durch Fächer versaut wird, die im eigentlichen Studium später überhaupt keine Relevanz und damit auch keinen Aussagewert über die Eignung für den Studiengang haben.
Deine Meinung. Die Meinung der Leute, die das Abi geschaffen haben war eine andere. Was Du suchst ist eine Berufsausbildung oder einen Studiengang. Da wird spezifisch auf einen engen Bereich hin gelernt.
Ach ja übrigens: würde man deinem Vorschlag folgen, dann hätten natürlich alle ne bessere Abi-Note und in der Folge wäre der Zulassungsschnitt für Medizin nicht mehr bei 1,0 sondern bei 0,8 oder so...
dass für ein Medizinstudium Bio und Chemie sinnvoller sind, als beispielsweise Deutsch.
Du musst also keine medizinischen Fachtexte verstehen können? Oder dich mit Patienten unterhalten? Du musst nicht lernen, wie man Diagnosen und die darauf folgenden Maßnahmen einem anderen Menschen sinnvoll nahebringt?
Ich verstehe einfach das Prinzip nicht,
Das scheint mir auch so.
Allgemeine Hochschulreife bedeutet einen Mindeststandard an Wissen und Können in verschiedenen Bereichen. Früher war das alles sehr starr reglementiert, heute darf man sich ja schon etliches aussuchen. Dabei wird nicht nach geplanten Lebensläufen selektiert, sondern jeder in seinen Wunschbereichen geprüft.
Und da bisher jedes Jahr alle Medizinstudienplätze vergeben werden konnten, scheint es ja genügend Bewerber zu geben, die das schaffen.
Vielleicht bin ich auch einfach voreingenommen, weil die Abdecker an unserer Schule einfach vollkommen sinnfreie Zeitverschwendung sind. Mag sein, dass an anderen Schulen die Kompetenzen vernünftig beigebracht werden, aber wenn man mich in Klasse 12 zum millionensten Mal in meinem Leben mit Literaturepochen und Stilmitteln prügelt und sich nicht die Bohne mit Sachtexten o.ä. auseinandergesetzt wird, habe ich einfach kein Verständnis dafür, dass das mir meine Abinote zerstören soll. Zumal ich ja der Meinung bin, dass man am Ende der Sekundarstufe 1 durchaus in der Lage sein sollte, sich vernünftig auszudrücken und die deutsche Grammatik und Rechtschreibung anzuwenden. Ansonsten sollte man sich mal Gedanken machen.
Okay, nennen wir das ganze Nicht-Prüfungsfach. Wenn es dich dann zufrieden stellt.
Wie ich dazu stehe, ist völlig gleichgültig.
Aber das Beispiel sollte dir verdeutlichen, dass es mit deiner Ausdrucksweise nicht so ganz weit her ist.
Ich bin GF geschult und journalistisch kampferprobt. Ich kann in ziemlich viel einen Sinn finden. Aber ich würde befürchten, dass deine Frage für viele sehr missverständlich ist. Abdeckerfächer ist einfach nicht der richtige Ausdruck dafür, besonders weil das Wort ja schon anderweitig belegt ist.
Dann tut mir das leid, Abdecker ist bei uns nunmal Umgangssprache für derartige "Nicht-Prüfungsfächer". Ich kann auch deinen Punkt verstehen, dass die Frage möglicherweise missverständlich sein kann, im Grunde zielt sie eher auf das Schulsystem im Allgemeinen ab als nur auf die NPs.
Allerdings kann ich mich sehr wohl angemessen ausdrücken, zumindest wenn ich möchte. Und ich würde mal behaupten, dass der Begriff "Abdecker" in dem Kontext meiner Frage durchaus in dem Sinne verstanden wird, wie ich ihn meinte.
Wir können auch gerne zum alten System zurückkehren.
Meine Schwester musste noch in allen Nebenfächern Abitur machen, sprach überall eine Abiturprüfung ablegen. Und sie durfte sich gar nichts aussuchen, sondern musste das machen, was die Schule vorgab.
Wenn dir das lieber wäre... ;)
Was ist denn das für eine Einstellung?
"Die Dinge sind besser als früher, also beschwer dich mal nicht"
Natürlich mag das jetzige System fortschrittlicher sein, als das, in dem deine Schwester Abitur gemacht hat, aber das heißt doch noch lange nicht, dass es vollkommen ausgereift ist. Zumal wir in einer Zeit der Veränderung leben und ein System, das 30 Jahre alt ist, eindeutig nicht mehr in die Zeit passt. Wieso schult man denn beispielsweise keine Medienkompetenzen? Oder ist meine Schule einfach nur so zurückgeblieben, dass ich davon nichts mitbekommen habe?
Ja klar, ich bin selbst Schülerin und komme hier so rüber, als würde ich einfach nur meckern wollen, weil ich keinen Bock auf Schule habe. Aber es ist doch so, dass im jetzigen System einfach nur unglaublich viel Zeit durch sinnlose Beschäftigungstherapie vergeudet wird, die man auch viel wertvoller hätte nutzen können. Wenn ich zurückblicke habe ich mich bestimmt die Hälfte meiner Schulzeit mit Dingen beschäftigt, die mich weder interessieren, noch irgendeinen nennenswerten Nutzen für mein späteres Leben haben und ich bin sicher, 90 Prozent aller Schüler werden dir das Gleiche erzählen. Allgemeinbildung hin oder her, diesen Mist über 12 oder 13 Jahre hinzuziehen halte ich einfach nur für schwachsinnig. Das meiste Wissen, das man sich über die Jahre aneignen soll, wird sowieso vor der Klausur auswendig gelernt und anschließend sofort wieder vergessen.
Fazit ist doch, dass unser Schulsystem absolut outdated ist.
Man müsste ein Mix aus dem deutschen Niveau und der Freiheit der USA machen.
Dort kann man ab High School Vertiefungsfächer belegen, die deutlich mehr Bezug zum/zur Berufsleben/-wahl haben, hat aber dafür z.B. deutlich weniger Sportunterricht.
Jemand der sich für Chemie interessiert hat dann z.B. 10 Stunden Chemie in der Woche, aber nur 1h Musik oder so.
Allerdings müsste das Niveau der Lernheit so hoch bleiben wie jetzt.
Was hat "Weitspringen" mit Allgemeinbildung zu tun?