Was hätte die Kirche im Nationalsozialismus (NS) machen können?

5 Antworten

die kath, Kirche hätte sich in aller Entschiedenheit von den Nazis distanzieren können. Der Papst, auf den viele Christen hören, hätte die Nazis sofort exkommunizieren sollen. Das hätte zwar auf die meisten Nazis keinen Eindruck gemacht, aber auf viele ihrer Anhänger schon. Ich glaube, so eine fromme bayrische Bäuerin hätte es sich dreimal überlegt, Hitler zuzujubeln, wenn der Papst das verdammt hätte.

Die Evangelen haben zwar keinen Papst und kennen die Exkommunikation nicht, aber auch sie hatten hohe Vertreter, die sich frühzeitig gegen HIter hätten aussprechen müssen.

Aber so sind die Kirchen leider immer noch. Sie sind stets auf der Seite der Mächtigen. Auch der berühmte Kardinal von Gahlen (Münster) hat zwar gegen die Nazis und Euthanasie gewettert, aber kein Wort für den Holocaust gefunden.

Na ja, und der jetztige Primas der orthod. Kirche ist ein Putinversteher.

Wie gehabt. Die Kirche ist auf Seite der Mächtigen.

Die Bekennende Kirche, der mehr als ein Drittel aller evangelischen Geistlichen angehört haben, hat das getan, was maximal möglich war. Sie hat sich offen gegen die unmenschlichen Gesetze der Nazis gewandt.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/innenpolitik/bekennende-kirche.html

In Einzelgesprächen gingen katholische und evangelische Geistliche sehr weit. Sie haben zum Beispiel die Tötung von Menschen mit einer Behinderung gestoppt.

Josef Goebbels und seine Männer haben psychologisch sehr "gut" gearbeitet. Sie haben es fertig gebracht, die Menschen Schritt für Schritt auf die Linie der Nazis zu bringen. Widerstand war da von Tag zu Tag schwieriger.

Die Kirchen haben gesehen, dass massenhaft Organisationen von den Nazis aufgelöst oder übernommen wurden. In der Anpassung sahen deshalb viele die einzige Überlebenschance.

Naja,

Also ich habe ja schon gehört, dass die Kirche zu der Zeit auch gewütet hatte. Zumindest die katholische. Hab die Quelle grad noch nicht gefunden.

Die Kirche an und für sich ist keine selbstloses, altruistisches Institut, wie Religion (oder zumindest Jesus) an und für sich, sondern machtorientiert. Zumindest soweit ich sie kenne. Es gibt Kirchenanhänger, die leben nach der Lehre "Jesus", doch das sind die wenigsten, Jesus selbst hat nichts von einer Kirche gesagt und sich gegen Priester ausgesprochen.

Bodesurry  05.05.2022, 20:50

War deshalb Jesus so oft in der Synagoge? Die Gemeinschaft der Juden war die Kirche damals. Jesus hat sich auch nicht generell gegen Geistliche ausgesprochen. Sonst wäre er nicht bei einem Pharisäer zu Besuch gewesen. Angeprangert hat er die Lebensweise einiger von ihnen.

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Satiharu  06.05.2022, 08:59
@Bodesurry

Er war der Meinung, nemand weiteres sollte Gott auf Erden vertreten (soweit mir bekannt), also niemand, der Sünden vergeben kann etc.

Eine Kirche im Sinne von Zirkel, bzw die Gemeinschaft Gläubiger (oder sonst was) oder woher auch dieses Wort stammen mag, ist etwas anderes, als eine Einrichtung, die reich ist, materiell rumposaunt, Menschen zur Autorität unter dem Namen Gottes ermächtigt, jede Menge Rituale hat (besonders die katholische), etc.

Denkst du, Jesus würde die Mehrheit dieser Kirchen, wie sie heute sind, gutheissen? Jesus, der Armut und Liebe gepredigt hat?

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Den Menschen von den Kanzeln aus erklären, dass Morden und Töten nicht unbedingt was mit Nächstenliebe zu tun hat.

Aber solche Aussagen sind der Kirche fern, da sie sich nicht mit den Politikern anlegen möchte. Daher hat der Papst ja auch schon Verständnis für die russische Invasion gezeigt. 🙄😬

Bodesurry  05.05.2022, 20:53

Die Priester und Pfarrer haben unter anderem die Tötungen an Menschen mit einer Behinderung gestoppt. Weil sie das öffentlich von der Kanzel angeprangert haben.

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Hitler ist ja erst durch die meisten Evangelischen an die Macht gekommen. Die gesamte evangelische Führungsriege war damals nationalsozialistisch. Was die ev. Kirche dagegen haette tun sollen? Nicht nationalsozialistisch sein und ihre Mitglieder dahingehend aufklären.