was geschieht genau im menschlichen körper bei einem tod durch kreuzigung (z.b.im alten rom)?
ich bin lateinlehrerin und immer wieder in unserem unterricht,schon im anfangsbuch in der lektion über den märtyrertod des petrus, kommt die im römischen reich übliche todestrafe der kreuzigung vor, und meine schüler und ich haben sehr viele informationen zu allen fragen, die sich stellten,erarbeiten können,und ein bisschen was weiß ich auch,aber:
was genau geschieht im menschlichen körper prinzipiell bei dieser hinrichtungsart und warum? so einfache dinge, wie erstickungstod,konnten wir leicht googeln.
und noch: petrus soll sich auf eigenen wunsch kopfüber kreuzigen haben lassen, da er nicht würdig sei, wie jesus zu sterben. meine frage noch: diese art der kreuzigung führt doch zu einem schnelleren tod,oder?
meine frage ist etwas makaber,bitte um entschuldigung,
vielen dank,evella
6 Antworten
Auf der Seite http://www.chres.de/kreuzig.htm wird versucht, genau zu beschreiben, wie die Kreuzigung Jesu zum Tod führte. Hier die für deine Frage entscheidende Absätze:
"An dieser Stelle tritt ein anderes Phänomen auf. Da die Arme ermüden, fegen große Wellen von Krämpfen über die Muskeln, um sie in tiefe, erbarmungslos klopfende Schmerzen zu verknoten. Mit diesen Krämpfen kommt die Unfähigkeit, sich selbst hochzudrücken. An seinen Armen hängend, sind die pektoralen Muskeln gelähmt, und die intercostalen Muskeln sind außerstande, sich zu bewegen. Luft kann in die Lungen gezogen werden, aber kann nicht ausgeatmet werden. Jesus kämpft, um sich anzuheben, um sogar einen kurzen Atem zu bekommen. Zuletzt baut sich Kohlenstoffdioxid in den Lungen und im Blutstrom auf, und die Krämpfe klingen teilweise ab. Krampfartig ist er in der Lage, sich zu drücken, um auszuatmen und den Leben bringenden Sauerstoff einzuatmen (...) Stunden dieses grenzenlosen Schmerzes, Zyklen sich zu verdrehen, Krämpfe durch ausreißende Gelenke, intermittierende Teilerstickung, glühender Schmerz, wenn das Gewebe von seinem verletzten Rücken abgeschunden wird, da er sich hinauf und hinab gegen das grobe Holz bewegt. Dann beginnt eine weitere Qual. Ein zutiefst auspressender Schmerz tief im Brustkorb, als das Pericardium sich mit Serum füllt und langsam beginnt, auf das Herz zu drücken. (...) Es ist jetzt fast vorbei - der Verlust an Zellstoffflüssigkeit hat eine kritische Ebene erreicht, das zusammengepresste Herz kämpft, um schweres, dickes, schleppendes Blut in die Gewebe zu pumpen, die gefolterten Lungen machen eine rasende Anstrengung, in kleinen Schlucken von Luft zu keuchen. Die merklich dehydrierten Gewebe senden ihre Flut von Reizen zum Gehirn." (...)
vielen dank!! der link ist sehr gut. zwar furchtbar für mich zu lesen, aber ich und meine schüler wollten es ja wissen. :)) evella
Diese Zeilen hat ein Fachmann beschrieben und ich sehe das als wahr an, natürlich für jegliche Kreuzigung nicht nur die von Jesus. Ob bei der Kreuzabnahme noch Leben in dem Betreffenden steckt, kann wohl möglich sein.
Vermutlich stirbt man dabei.
Andererseits lassen sich jedes Jahr auf den Phillipienen dutzende von Menschen sich kreuzigen (zum Leidwesen der kath. Kirche), ohne das jemand dabei stirbt. Es kommt vermutlich auf die Dauer und die Vorbehandlung an.
Hier noch ein kleiner Google-Tipp:http://www.lmgtfy.com/?q=K%C3%B6rperliche+Folgen+einer+Kreuzigung&l=1
Zunächst einmal sackt das Blut in den Kopf, weil es das Herz nicht auf Dauer schafft, das Blut weiter gleichmäßig zu pumpen. Daraus entstehen Kreislaufprobleme, welche letztendlich zum Tod beitragen.
Weiterhin drücken die inneren Organe durch diese unnatürliche Zwangshaltung derart aufeinander, dass zum Beispiel die Lunge praktisch gequetscht werden kann. Es kommt also zu Problemen mit der Atmung sowie zu Problemen in der Funktion anderer innerer Organe. Auch dies trägt letztendlich zum Tod bei.
Der Tod einer "normalen" Kreuzigung konnte seinerzeit im Extremfall 2-3 Tage dauern. Eine Fußstütze konnte das Leben deshalb verlängern, weil dadurch die inneren Organe nicht so gequetscht wurden - man konnte sich dadurch ja mit den Füßen abstützen, also mehr stehen.
Ich war seinerzeit ehrenamtlich in der Kirche tätig, haben hier sonntags den Kindern das Thema Kreuzigung näher gebracht. So haben wir mit dem Pfarrer bereits im Vorfeld dieses Thema durchgesprochen, um auf mögliche Fragen reagieren zu können.
nicht alle bekamen, wie jesus (der bekam dafür,wie auch nicht alle, die nägel) eine fußstütze.
Jesus bekam ne Fußstütze? Erstens ist das nicht belegt, und zweitens wär er dann nicht so schnell gestorben.
Die Römer wussten sicher aus Erfahrung, dass über Passah niemand am Kreuz hängen bleiben darf, also werden sie kaum so blöd gewesen sein, erst das leben (=Leiden am Kreuz) durch Fußstütze zu verlängern und es dann einige Stunden später durch Beinbrechen zu verkürzen. ;)
Meist verwendeten in waldarmen Gebieten, wo Holz besonders teuer war, antiken Römer nur einen Pfahl, um den Verurteilten, an einem Seil hängend, daran zu binden. Länger als 2 - 3 Tage hielt das kein Mensch aus, weil die Atmung fast unmöglich wurde und die kriegten auch nichts zu trinken.
Jesus war privilegiert, deswegen schonend und durststillend am Querbalken zur Schau gestellt, vorzeitig vom Kreuz genommen & wenn man bedenkt...er, der Tote erwecken, Kranke heilen, über das Wasser gehen, einen Sturm beruhigen, Dämonen austreiben, Wasser in Wein verwandeln kann, dann war bestimmt in der Lage, sein Schmerzzentrum auszuschalten :)) aber, da durch seinen Schrei.."Mein Gott! Warum hast du mich verlassen!"? alle mitkriegten, der ist ja nur ein Blender hat sein reicher Gönners Joseph von Arimathia mit der Genehmigung des Pilatus, den Jesus ungewöhnlich vorzeitig vom "Pfahl" abgenehmen lassen!
**Im Gegensatz der Petrus, der wollte keine Vergünstigungen*, *sondern wenigstens als Märtyrer in die Geschichte eingehen, hat sich deswegen bewußt von der Zirkusnummer distanziert um so nach seinem Tod Respekt von seinen Freunden & Anhängern zu erhalten.
In der Überkopflage drücken die Leber und die anderne Eingeweide stark auf die Lunge, so dass die Lunge viel mehr Muskelarbeit leisten muss als in aufrechter Position Das Blut sammelt sich aufgrund der Schwerkraft tatsächlich im Kopf, was zu Hirnschwellung, Hirnblutung, Nierenversagen, das Herz muss das Blut gegen die Schwerkraft weiter nach oben pumpen,was zu Hirnbluten & Koma und irgendwann zum Tod führt.
Allen mal zur Kenntnis dass nirgendwo in der Bibel ein Hinweis steht dass jesus an einem Kreuz getötet wurde - also mit rechtwinkligem Querbalken.
Doch es steht genau drin dass er an einem Stück Holz hing, (griechisch stauros Holzsstück oder Xylon, wie das xylophon= sind auch nur einzelne Stäbchen..
aber das Märchen der Kirchen auch über Petrus ist seit tausenden jahren nicht auszurotten Ob der überhaupt in Rom war ist sehr sehr fraglich und NUR Legende
Allen mal zur Kenntnis dass nirgendwo in der Bibel ein Hinweis steht dass jesus an einem Kreuz getötet wurde - also mit rechtwinkligem Querbalken.
Doch sicher gibt es eine Hinweis: Jesus musste den Querbalken tragen, das wär nicht nötig gewesen, wenn er nur am fest im Boden verankerten Pfahl aufgehängt worden wäre.
griechisch stauros Holzsstück
Nö, Holzstück wär xylos. Stauros ist ein Balken. Insbesondere in der Spätantike auch ein Kreuz (also Pfahl plus Querbalken).
Auch hätte ich gerne einen Beleg dafür, dass die Römer bei der Kreuzigung auch mal auf den Querbalken verzichteten.
Prägnant und aussagekräftig geschildert - Dankeschön und DH, @himako333, LG ;)
Danke :)) wünsche Dir ein ganz tolles Wochenende m.lieben Grüßen ;)h
Der Sensemann kam meist nicht so rasch, wie das möglicherweise so Einige annehmen. So manches Opfer hing da nicht selten mehrere Stunden, bis dann endlich der Exitus eintrat. Es ist übrigens falsch anzunehmen, dass da alle Gekreuzigten an das Kreuz genagelt wurden, denn es wurden so allerlei Delinquenten auch an das Holz gebunden. So wurde bei dieser Hinrichtungsart die Todesqualen verlängert. Die Agonie war auch davon abhängig, ob der Verurteilte einen Holzvorsprung als Art Sitz vorfand, oder eben nicht. Im ersteren Fall waren zwar die Schmerzen geringer, der Todeskampf jedoch länger hinziehend, der dann mit einem Herz, - und Kreislaufversagen endete. Zur Sommerzeit verschlimmerte sich das Leiden durch Hitze und Durst. Abschließend sei noch erwähnt, dass die damaligen Kreuze keineswegs eine sogenannte Kreuzform aufwiesen, sondern vielmehr einer T-Form glichen. Auf einem Längs,- befand sich ein Querbalken.
danke für deine antwort, das mit dem sitz kannten wir nicht, aber die fußstütze
:)) evella
Es ist übrigens falsch anzunehmen, dass da alle Gekreuzigten an das Kreuz genagelt wurden,
Allgemein stimmt das, aber bei Jesu ist ja bezeugt, dass er angenagelt wurde.
danke! bitte, noch zwei dinge:
wie lange,kannst du das vielleicht einschätzen, dauert der tod kopfüber?
nicht alle bekamen, wie jesus (der bekam dafür,wie auch nicht alle, die nägel) eine fußstütze. auch diese verlängert das leben,oder?