Was genau ist eine dialektische textgebundene Erörterung?
Hallo zusammen, ich möchte euch, vor allem die Realschüler unter euch fragen, was genau unter einer textgebundenen dialektischen Erörterung zu verstehen ist. Wie genau ist da der Aufbau?
Einleitung:
Hinleitung zum Thema, TATT-Satz
Hauptteil:
Herausarbeiten der Meinung/Kernaussagen des Autors (Textwiedergabe inkl. Zeilenangaben)
Überleitung zur textgebundenen Erörterung
Beleuchten beider Seiten eines kontroversen Themas, begonnen mit den Gegenseite, Aneinanderreihen der Argumente von Stark nach Schwach. Danach Bringen der eigenen Argumente von schwach nach stark.
Schluss:
Differenzierte Zusammenschau beider Seiten und Begründung der eigenen Positionierung durch das selbst am stärksten empfundene Argument.
Appell/Vorschlag/Kompromiss/Zukunftsausblick
Meine konkrete Frage ist nun, an welcher Stelle bewertet man die Aussagen der Gegenseite? Muss man bei jedem Argument des Autors, welche in der Erörterung vorkommt eine explizite Bewertung bringen (Zu- / keine Zustimmung) ? Wie ausführlich muss die Textwiedergabe sein?
1 Antwort
Bei einer textgebunden, dialektischen Erörterung bekommst du einen Text (z.B. Zeitungsartikel) den du analysieren und interpretieren musst. Dabei gibt es immer eine These, z.B. geht es in dem Artikel darum, dass heutzutage alle Jugendlichen handysüchtig sind.
Zuerst analysierst du den Text, das heißt du erklärst die Argumente und die Art wie der Autor argumentiert. Dabei gehst du auch auf die Stilmittel und Sprache ein.
Dann leitest du über zur Interpretation. Dialektisch heißt, dass du beide Seiten der These untersuchst. Du beginnst mit der Seite, die du nicht unterstützt, bzw. die, mit den schlechteren Argumenten (egal ob du das auch so siehst).
Du untersuchst die Argumente des Autors, sind sie logisch? Auf Fakten basierend? Dann fügst du für beide Seiten noch eigene Argumente hinzu und erläuterst diese, am besten immer anhand eines Beispiels.
Im Schlussteil gehst du nochmal auf die These ein und ob du ihr (teilweise) zustimmmst oder sie ablehnst.
Viel Erfolg!
Im ersten Teil bewertest du noch nichts sondern beschreibst den Gedankengang des Autors indem du dir Argumente und seinen Schreibstil analysierst. Im zweiten Teil erklärst du dann wie sinnvoll die einzelnen Argumente sind und ergänzt BEIDE Seiten, Pro und Contra mit eigenen Argumenten und Beispielen. Im Schlussteil schreibst du dann DEINE persönliche Meinung in der Ich-Form.
Vielen Dank! Meine konkrete Frage wäre jetzt noch, ist es ratsamer den Erörterungsteil in der man- oder ich-Form zu schreiben? Und wenn man Argumente für eine These aus dem Text bringt, die aber nicht vollständig sind, kommentiert man dies dann direkt an der Stelle in der man das Argument wiedergibt oder am Ende in der Stellungnahme? Allgemein, ist es ratsamer auf die Qualität der Argumentation nach der Textwiedergabe, im Erörterungsteil oder im Schluss einzugehen? Und kann man seine eigene Position schon vor Beginn des Schlusses, also zu Beginn der Erörterung im Vergleich zur Meinung des Autors nennen?
Liebe Grüße