Was findet ihr am Dorf & an der Stadt gut/schlecht?

3 Antworten

Ich lebe in einer Kleinstadt und ich persönlich kann es mir nicht vorstellen auf dem Dorf/Land zu leben. Ich bin im Sommer und Winter immer bei meinem Vater und da fährt am Tag 2 mal ein Bus und um in dieses Dorf zu kommen muss man erstmal laufen/Fahrrad fahren etc. Also Dorf/Land finde ich einfach unpraktischer.

Aber in der Stadt möchte ich auch nicht besonders gerne leben, in unserer Kleinstadt gibt es viel und in 20-40 Minuten (je nachdem mit was man fährt) ist man direkt in der Frankfurter Innenstadt und noch Näher sind andere Städte und da gibt es wie gesagt auch fast alles. Für besondere Sachen fahren wir einfach nach Frankfurt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

vorab: ich hasse Dörfer, also erwartet dabei keine allzugroße Objektivität von mir.

Vorteile Stadt:

  • Anonymität! (bietet Sicherheit vor Tratschereien und Einmischungen!)
  • Infrastruktur
  • erreichbare Supermärkte, ÖPNV, Schwimmbäder ect.
  • mehr Kulturangebot
  • mehr Kulturkontakte
  • mehr Varianz (sprich: man kann sich seinen Freundeskreis nach Interessen suchen)
  • schnelle Hilfe bei Notfällen
  • man findet leichter Anschluss, da es meistens recht offene Zirkel sind

Nachteile Stadt:

  • höhere Anonymität führt auch dazu, dass man nicht so einfach Nachbarn fragen kann, ob die einem vom Einkaufen Zeugs mitbringen, oder das im Zweifel halt auch keiner merkt, wenn du seit 10 Tagen tot in deiner Wohnung liegst...
  • mehr Menschen -> mehr Kriminalität
  • viele unterschiedliche Leute, man kann sich auch isoliert fühlen
  • Parkplatzschwierigkeiten
  • eventuell deutlich längere Wartezeiten bei Ämtern im Vergleich zu Dörfern

Vorteile Dorf:

  • bessere Luft
  • mehr Freiheit
  • Nachbarn merken wenn man Hilfe braucht, oder man kann rüber gehen und sich den Rasentrecker leihen, oder eben die Milch, oder sich Milch mitbringen lassen
  • Kinder wissen wie Kühe nicht aussehen....
  • sportliche Bestätigung ist oftmals höher
  • gemeinschaftliche Feste
  • Amtbesuche gehen häufig schnell
  • wenn dir was im Dorf wichtig ist: du kennst die Bürgermeister und Mitglieder der Dorfpolitik persönlich in aller Regel

Nachteile Dorf:

  • stinkende/verstaubte Luft bei Feldwirtschaft/Viehwirtschaft in der Nähe
  • keine Anonymität - sprich es wissen noch die Nachbarn, des Cousins eines der Dorfmitglieder 10 Dörfer weiter, dass dein Cousin beim Dorffest angeblich mit der Cousine von bla bla bla - es gibt überall fucking Getratsche! Leute mischen sich in Sachen ein, die sie einen Scheiß angehen und finden das auch noch korrekt!
  • gemeinschaftliche Feste - sind meistens nur zum Saufen und Fremdvögeln da, gefühlt.
  • Der Bürgermeister kennt dich - und wenn der dich nicht mag, tja, fragt meinen Vater, warum das ein Nachteil ist ;-).
  • oft rückständige Ansichten (ich hatte mal einen Strand für mich alleine, weil die Leute dachten, ich wäre lesbisch...)
  • keine Infrastruktur in der Nähe oft (sprich, schlechter ÖPNV, weite Wege zum Supermarkt)
  • zum "Shoppen", für alle Baumarktartikel und für alles, was nicht Lebensmittel ist, muss man meistens in die nächste Stadt
  • Außenstehende haben es oftmals sehr sehr schwer, Anschluss zu finden.
  • Wenn es ein schlechtes Dorfurteil über dich gibt, egal ob berechtigt oder nicht, hängt dir das immer an und kann dir dein Leben im Dorf auch echt zur Hölle machen und sich im Zweifel durchaus auf Arbeit, Leben und Wohnen negativ auswirken.
  • Dorfärzte sind meistens völlig überlastet und Fachärzte ebenso und weit weg.
  • Es kann durchaus auch mal ein lange Zeit dauern, bis du Hilfe bekommst (ich hab das letzte Mal, als ich einen Notarzt angerufen habe knapp 25 Minuten auf den gewartet).

Und, etwas, wo ihr selber entscheiden könnt, ob das nun gut oder schlecht ist, es gibt den Spruch für Landkinder und er stimmt! :

Ärgere ich mich, ich bin Landkind, ich kenne Orte, wo niemand jemals deine Leiche finden würde.

jede Ortschaft ist einzigartig und bietet was. egal ob "Stadt" oder "Dorf"