Eine grosse Stadt oder ein kleines Dorf?

11 Antworten

Ich habe jahrzehntelang in verschiedenen Großstädten gelebt und habe mich dann bewußt entschlossen, auf's Dorf zu ziehen. Das ist einfach eine Frage der Lebensqualität. Fängt schon damit an, daß man in der Stadt kaum einen Platz findet, wo man mal unbeobachtet draußen im Grünen sitzen kann. Auf dem Dorf kann man sich frei bewegen, ohne daß einen permanent jemand anglotzt oder im Weg steht. Man kann sich auf dem Dorf problemlos einen Garten anlegen, Haustiere halten, hat jede Menge Nebengelaß und Platz für Motorräder, Werkstatt, Instrumentensammlung usw. usw.

In der Stadt sind mir einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum. Oder anders ausgedrückt: auf dem Dorf hat man viel mehr Raum für sich.

Die Grundstücke sind in der Stadt unbezahlbar - also bauen die Leute auf Grundstücken so groß wie Gartenparzellen. 400 m² sind üblich. Da guckt regelmässig der Nachbar auf die Terrasse des Anderen. Vom Wohnen in der Mietskaserne gar nicht erst zu reden. Hier auf'm Dorf sind die Höfe ungefähr 3.000 m³ groß. Meine Wohnungsgrößen sind/waren auf'm Dorf 100 m², 150 m² und 171 m². In der Stadt ist so etwas kaum bezahlbar. Meinen Hof samt Gründerzeit-Mehrfamilienhaus habe ich für'n Appel und Ei ersteigert. Zudem krieg ich jetzt mehr Kaltmiete als ich Kreditrate zahle. Dabei bin ich noch lange nicht bei der ortsüblichen Vergleichsmiete. Das hätte ich in der Stadt so nie realisieren können, allein schon weil die Immobilienpreise viel abgedrehter sind.

In den Einkaufsstraßen der Stadt krieg ich Panik zwischen diesen vielen Leuten. Diese Menschenmassen gehen mir massiv auf die E... Vom Verkehrslärm ganz zu schweigen.

Und Dorf-Vorteil Nummer eins: Nie wieder Parkplatzssuche.

Und wenn ich Action haben will, fahre ich einfach 10 Min. in die nächste größere Stadt (35 T EW). Und in der nächsten Millionenstadt bin ich in 45 Minuten.

kleines Dorf immer

Du findest Heilpflanzen draußen, die Leute kennen sich, die Luft ist besser, kein Verkehrslärm, Du kannst jederzeit raus, es sieht viel schöner aus, herrliche Landschaft, grün, entspannend

Pro Große Stadt:

  • Immer Arbeit - Ausbildung vorausgesetzt -

  • recht hoher Verdienst im Gegensatz zur Arbeit "auf dem Land"

  • bekommst alles in einer Stadt zu kaufen

  • wenn man es mag: eine gewisse Anonymität

  • man braucht nicht unbedingt ein Auto

Kontra Große Stadt:

  • je nach Wohnlage verdammt teure Mieten

  • es ist allgemein schwierig eine Wohnung zu finden

  • je nachdem allgemein höhere Lebenshaltungskosten

  • keine Natur um sich herum (ich kenne z.B. Berliner, die wissen nicht, wie Kartoffeln wachsen...)

Pro kleines Dorf:

  • wenn man es mag: jeder kennt jeden

  • Hilfe von Nachbarn/dem gesamten Dorf zB bei Arbeiten am Haus oder am Auto

  • vergleichsweise günstige Mieten

  • PLATZ (interessant für Grundstücke)

  • Ruhe (wenn man es mag)

Kontra kleines Dorf:

  • wenn man es nicht mag: jeder kennt jeden ("Guck mal, die hat heute aber einen viel zu kurzen Rock an")

  • je nach Örtlichkeit kein DSL/schlechter Handyempfang

  • weite Wege zur Arbeit

  • allgemein etwas schwieriger in unmittelbarer Nähe Arbeit zu finden, da man ja meistens doch in die nächst größere Stadt fahren muss (nicht immer, aber sehr oft)

  • man braucht in der Regel ein Auto, da es oft so ist, dass nur wenige Busse am Tag fahren bzw. es ist sehr unkomfortabel mit dem Bus alle Einkäufe zu erledigen (ich denke jetzt nur mal an Getränke kaufen)

Ich bin in einer 70 000 Einwohner Stadt geboren und habe dort 2 Jahre gewohnt, dann sind wir in einen Stadtteil dieser Stadt gezogen (5 000 Einwohner) dann mit 14 bin ich in ein 1000 Einwohner DORF gezogen und dann war ich ne zeitlang in Berlin unterwegs. Jetzt wohne ich wieder einer 150 000Einwohner Stadt. Die Größe finde ich vollkommen ausreichend, bzw. würde sogar eher wieder in ein Dörfchen in der Nähe ziehen, da mir Platz sehr wichtig ist und Ruhe (keine nervigen Nachbarn, die immer laut sind).

Dorf ist schon netter. Da kennt man sich und auch die Kids ruhigen Gewissens auf die Straße lassen. Bestenfalls mit Bahnanbindung, Schule(n), Kiga, etc. Nachteil: Jobs gibt es da wenig und gequatscht wird viel.

Großstadt ist recht anonym, bietet aber mehr Möglichkeiten, sowohl was Einkaufen, Jobs und Feiern angeht, als auch für Kids: Schulen, Uni, Kurse, etc.

Nicht vergessen: es gibt auch den Mittelweg Kleinstadt, die je nach Größe mehr oder weniger Annehmlichkeiten bietet.

Je nach Geschmack. Kleines Dorf auf dem Lande hab ich ausprobiert (gezwungenermaßen als Kind), war nix für mich. Null Freizeitmöglichkeiten (Kino, Schwimmbad, Feste an Wochenenden, Ausstellungen etc. - gibt es alles nur in der Stadt) und Erreichbarkeit der Stadt an Wochenenden keine Chance, wenn man selber kein Auto hat, da die Öffentlichen kaum oder gar nicht fahren. Damals gab es noch nicht mal Internet und im Fernsehen sage und schreibe drei Kanäle, die auch erst am Nachmittag zu senden anfingen - informelle Steinzeit also. Wandern oder so ist auch nix, wenn es weit und breit keine ansprechenden Ziele gibt - reine Agrarwüste aus Äckern und Wiesen im weiten Umkreis, etliche Kilometer entfernt gab es immerhin Waldgebiete, wo man Pilze suchen und sich Zecken einhandeln konnte (sehr intellektuell ansprechende Freizeitgestaltung...). Da draußen in der Pampa ist man lebendig begraben, echt. So schnell es nach Schulabschluß ging, hab ich mich in die Großstadt geflüchtet und bin hier sehr glücklich, mit all den Möglichkeiten, die man hier hat. Hab immer noch kein Auto, brauch ich hier aber auch nicht. Klar, es gibt Minuspunkte in der Stadt, Straßenlärm, Abgase, jede Menge Leute, Bettler, Hundekot und anderes Unhygienisches auf den Straßen - aber alles nicht so schlimm, es gibt genug Möglichkeiten, wie man sich seine persönlichen Freiräume schaffen kann.