Was denkt ihr beim Wort "türkisch"?
Was kommen bei euch da für Bilder hoch?
Bei mir:
Ruhe, Musik, Cay (Tee), Tanzen, Hochzeit, Adana Kebab, Ayran, Kemal Atatürk.
24 Antworten
Auf trivialer Ebene denke ich an Döner, türkische Bäder, an Gemüsehändler, Clans und Rap Musik (Osun Baba usw.).
Interessanter aber sind die großen Zusammenhänge!
Ich denke hier an das osmanische Reich, das Europa Jahrhunderte lang bedroht hat aber auch Deutschlands wackerer Bundesgenosse im Weltkrieg war. Der türkische Mensch hat in der Weltgeschichte sowohl als Krieger wie auch als Händler seine Spuren hinterlassen.
Was die Türken selbst betrifft, so denke ich an Menschen des vorderasiatischen Typs mit häufigen Adlernasen und hydrantenartigem Körperbau. Die Männer haben oft Schnurrbärte, was auch bei den indogermanischen Völkern das Merkmal des Kriegers war, in Europa aber als solches vergessen wurde. In der mohammedanischen Welt ist man sich dieser Bedeutung aber noch bewußt. Das Temperament ist ernst und cholerisch, der Zusammenhalt in Familie und Ethnogruppe viel stärker als bei den germanischen Völkern.
Eine nationalistische, oft hypernationalistische Tendenz ist unverkennbar. Bei Fußballspielen der türkischen Nationalmannschaft versinkt auch die BRD vollständig im roten Meer der Türkei-Fahnen. Und wer Zypern vom griechischen Süden aus in nördlicher Richtung überfliegt wird dort auf der Bergkette die nationale Parole des Türkentums lesen können:
"Ne mutlu türküm diyene"
("Glücklich derjenige, der sich als Türke bezeichnet".)
Und weiter heißt es nach Atatürk, dem Vater des modernen türkischen Staates:
„Türküm, doğruyum, çalışkanım. İlkem, küçüklerimi korumak, büyüklerimi saymak, yurdumu, milletimi, özümden çok sevmektir."
(„Ich bin ein Türke, wahrlich, ich bin fleißig. Mein Grundsatz ist es, meine Kleinen zu beschützen, meine Alten zu achten und mein Land und mein Volk mehr zu lieben als mich selbst.")
Wahrlich, von dieser innigen Liebe zum eigenen Volkstum könnten sich die Deutschen so manche Scheibe abschneiden!
Liebe ta,
beim Wort "türkisch" denke ich zuallererst an die Farbe türkis! Und zwar an ein leuchtendes und wunderschönes Türkis - genauso wie die Farbe des Meeres, das die Türkei zu einem Großteil umgibt! Dann denke ich auch an das wunderbar warme türkisblaue Meerwasser und wie herrlich es sich zuerst an meinen Beinen und dann an meinem ganzen Körper anfühlt, wenn ich in dieses türkische Meer eintauche!
Ich denke an das sehr gute vegetarische Gericht aus grünen Bohnen und gebratenem Reis, das ich an mehreren Tagen hintereinander in einem kleinen Lokal in Kasimpasa, einem Stadtteil von Istanbul, gegessen habe und gar nicht genug davon bekommen konnte, sooo lecker hat es geschmeckt! Ich habe mir deshalb zu Hause extra ein sehr schönes und gutes türkisches Kochbuch gekauft: "Türkei - vegetarisch!" - das dieses Gericht auch enthält, sodass ich es, wie auch noch etliche andere Gerichte der sehr guten türkischen Küche, gut und leicht bei mir im Schwabenländle nachkochen kann!
Und dann, wenn ich an das Wort "türkisch" denke, erinnere ich mich jedesmal auch an den "Sultan", ein ansehnlicher Mann mit guter Leibesfülle, der sich, als Sultan verkleidet, vor der Blauen Moschee aufhielt und sich dort mit den Touristen fotografieren ließ und wie er gelacht hat und guter Dinge war, als ich mich fürs Foto neben ihn gestellt habe und ihm danach die Hand gegeben und zu ihm gesagt habe: "tesekür ederim!" Und wie herzlich wir auseinander gegangen sind!
D a s, liebe ta, sind die Gedanken und die Erinnerungen, die mich beflügeln, wenn ich an die Türkei und ans "Türkische" denke! Und ich werde sie weiter in meinem Herzen bewahren und mich an ihnen erfreuen!
Liebe Grüße, Dir, liebe ta, und alles Gute!
Regilindis
ganz ehrlich? Mein Bild ist- auch aufgrund wenig Kontakt zu türkischen mneschen, noch sehr von angst und vorurteilen geprägt.
Ich denke an die Männer, die mich im Schwimmbad anschauen, an die Sprüche die ich höre, an junge Einwanderer, die mit breitbeinig im Bus gegenüber sitzen. ich weiß nicht ob das alles türkische Menschen sind, vermutlich nicht, viele werden auch aus anderen Ländern aus dem östlichen Mittelmeerraum stammen.
Aber was bei mir hochkommt wenn ich an Türkisch denke, sind Anspannung und das Gefühl, auf der Hut sein zu müssen weil ich mich in der Anwesenheit türkischer Männer unwohl und unsicher fühle.
Ist das rassistisch? bestimmt. Versuche ich, trotz allem mit den Menschen genauso umzugehen wie mit allen anderen auch, und so wenig diskriminierend zu sein, wie ich kann? Absolut. Und die Männer und Frauen aus der Türkei, die ich persönlich näher kenne, finde ich auch sehr sympathisch. Trotzdem schwingt bei mir immer Anspannung mit, ob ich das möchte oder nicht, wenn ich fremden Menschen begegnen, die so wirken als kämen sie aus der Türkei oder anderen islamischen Ländern. und das tut mir leid, ist aber leider meine ehrliche antwort
Spontan an meine türkische Stammkneipe hier im Stadtteil, die hübsche, blonde türkische Wirtin, und ihre nicht minder hübsche, schwarzhaarige Cousine und Kellnerin.
Jeden ersten Samstag im Monat auch an die lange Musiknacht dort, und dass es ab 00:00 Uhr für jeden Tisch einen Teller mit Oliven, Pepperoni, Feta, Tomaten, Gurken und Fladenbrot gibt.
Und dass ich froh darüber bin, dass der Nachtbus fast direkt dort vor der Tür hält
Sonntags zusätzlich noch an das Weißwurstfrühstück, dass es dort jeden Sonntag ab 10:00 Uhr gibt.
Zusammengefasst:
- 2 Türkinnen
- Musiknacht
- Teller mit leckeren Speisen
- Nachtbus
- Weißwurstfrühstück
Dabei denke ich zuerst an diese bestimmte Personengruppe:
Männlich, 20 - 30 jahre alt, Frisur von Shaun das Schaf, Vollbart, Prollkarre, zu laute Musik, Klappenauspuff, Goldkettchen, keine Kinderstube, von Ruhm und Ehre labern, Einhandmesser, keinerlei Kritikfähigkeit und noch bei den Eltern wohnen.