Was bedeutet subtiler Rassismus?

4 Antworten

Subtiler Rassismus wird so genannt, weil man ihn nur sehr schwer
erkennen kann und meistens kann man ihn auch nicht eindeutig nachweisen oder er ist für die Personen die weder Wissen noch Erfahrung damit haben nicht als solcher erkennbar..

Subitiler Rassismus entsteht anders als man glaubt tatsächlich eher unbewusst.

Jemand hat gewisse Vorurteile wie z.B. "Alle Dunkelhäutigen sprechen kein
Deutsch", also spricht diese Person jeden Dunkelhäutigen auf Englisch an
oder spricht sie gar nicht an und kommuniziert über Zeichensprache.
Wenn sie dann einem dunkelhäutigen Muttersprachler begegnet, der hier
geboren ist, dann lobt diese Person ihr gegenüber für ihr gutes Deutsch... oder fragt in manchen Situationen Menschen die ausländisch aussehen, aber gut Deutsch sprechen, ob diese denn lesen können.

Unter subtilen Rassismus fallen eigentlich alle Handlungen die nicht offensichtlich rassistisch sind, aber aus einem bewussten oder unbewussten Überlegenheitsgefühl heraus geschehen. Wie z.B. das anfassen der Haare von Schwarzen Menschen - häufig ohne nicht einmal nachzufragen. Einen erwachsenen Menschen den man ernst nimmt, den fasst man nicht einfach so ins Haar. Doch fühlt man sich überlegen und betrachtet sein gegenüber erst in zweiter Linie als Mensch, dann glaubt man das Recht zu haben diese Person anzufassen, ohne das diese etwas dagegen einwenden darf.

Die Liste ließe sich ewig fortsetzen.

Wenn Du z. B. einen Menschen, der aus dem Orient stammt "Mokka Mütze" nennst ist das eine subtile Art der Diffamierung. Das Wort "Mokka Mütze" an sich ist nicht verwerflich, nur als Bezeichnung für eine Person oder eine Personengruppe bekommt es einen negativen Beigeschmack. 

Mondmayer  23.12.2015, 17:00

Das ist schon offensichtlicher Rassismus.

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Blondinenwitze wären ein gutes Beispiel für weit verbreiteten kontemporären subtilen Rassismus.

subtil bedeutet in diesem Zusammenhang unterschwellig.

Wenn dir jemand "subtilen Rassismus" vorwirft kann das ein sehr weites Feld sein.

im Prinziop alles was nicht eindeutig rassisistisch ist, aber durchaus so ausgelegt werden könnte.

- jegliche Form von Diskriminierung Behinderter, oder anderer sozialer Randgruppen

- Bevorzugung von bestimmten Personen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Gesinnung

und und und

LG

Mondmayer  23.12.2015, 17:00

Die Diskriminierung von z.B. Behinderten, Homosexuellen oder Frauen ist kein Rassismus sofern sie nicht auf Grund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder regionalen Herkunft o.ä. diskriminiert werden.

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Schwimmakademie  23.12.2015, 19:52
@Mondmayer

das kann man so sehen, muss man aber nicht. Da der Rassismus Begriff von vielen namhaften Leuten deklariert wurde gibt es hier unterschiedliche Auffassungen.

Es ging bei de rFrage darum, was ihm unterstellt wird, und deshalb habe ich bewusst eine breit gefasste Version des Begriffs genommen. Wenn das Thema näher interessiert:

Rassismusdefinition nach George M. Fredrickson

LG

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Mondmayer  23.12.2015, 21:52
@Schwimmakademie

Was Rassismus ist und was nicht, kann niemals von der privilegierten Gruppe selbst bestimmt werden, denn bestimmte Umstände oder Mechanismen verhindern, dass sich Angehörige dieser konsequent genug damit ausseinandersetzen. Immerhin profitieren diese unabhängig jeglicher Anstrengung gegen den Rassismus unweigerlich davon.

Zudem spiegeln sich durch ein solches Vorgehen Machtstrukturen wider, wobei wir bei der Deutungshoheit angelangen. Die Definition was Rassismus ist und was nicht, darf auf keinen Fall dem Oppressor überlassen werden, dies wäre so als würde man einem Vergewaltiger die Definition des Begriffes Vergewaltigung überlassen.

Ein weißer, heterosexueller Mann ist einfach nicht als Quelle für die Definition "Was ist Rassismus geeignet?"

Und wegen der Heulkrämpfe die darauf unweigerlich folgen "Wenn man priviligiert ist, dann fühlt sich Gleichberechtigung eben wie Unterdrückung an"

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Schwimmakademie  02.01.2016, 16:22
@Mondmayer

Deshalb habe ich meine eigene Definition und ein Blick in mein Profil wird dir verdeutlichen, dass ich zumindest im Sinne der Definition nicht zur privilligierten Masse gehöre.

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