Was bedeutet „innewohnende Tendenz“?
Hallo, wir behandeln zurzeit das Thema „Utilitarismus - Jeremy Bentham“ und da kamen bei einem Abschnitt die Wörter „innewohnende Tendenz“ vor, mit denen ich nicht viel anfangen kann. Was sollen diese denn bedeuten?
Hier der Abschnitt:
„Man kann also von einer Handlung sagen, sie entspreche dem Prinzip der Nützlichkeit oder – der Kürze halber – der Nützlichkeit (das heißt in Bezug auf die Gemeinschaft insgesamt), wenn die ihr innewohnende Tendenz, das Glück der Gemeinschaft zu vermehren, größer ist als irgendeine andere ihr innewohnende Tendenz, es zu vermindern.“
3 Antworten
Ist das eine verschwurbelte Aussage. Man muss sie dreimal lesen, bis sie begriffen wird.
Tendenz (hier): Aenderung in der Folge einer Handlung; entweder wird es besser (aufwärts) oder schlechter (abwärts).
Innewohnend: Die Folgen entstehen aus der Handlung selbst; nicht aus irgendwelchen Empfindungen oder Urteilen.
Der Satz sagt im verständlichen Deutsch folgendes: Eine Handlung ist ,,nützlich", wenn es mehr Folgen der Handlung gibt, welche das Glück vermehren, als Folgen, welche das Glück reduzieren.
Kompliment für Dich, dass Du auch den Kontext eingestellt hast. (Die meisten Fragesteller ,,vergessen" das)
Doch! Ich habe die Aussage nach dreimal Durchlesen verstanden. Im der ,,deutschen Zeitschrift für Philosophie" gibt es Sätze, welche auch nach zehnmal durchlesen völlig unverständlich sind.
Es ist eine Unsitte der Philosophen, dass sie in der Meinung eindeutige Aussagen zu machen, die Verständlichkeit aufopfern.
Das heißt, platt gesagt: Eine Handlung ist nützlich, wenn sie nützt.
Lass einfach mal die Luft raus...
Gruß, earnest
Ich bin nicht ganz einverstanden. Platt gesagt: Eine Handlung ist nützlich, wenn sie mehr nützliche als schädliche Folgen hat.
Tendenz = Neigung
innewohnend = im Inneren beheimatet
Jo. Schwurbeliger lässt sich eine banale "Weisheit" kaum verpacken.