Was bedeutet Gesinnungsethik?

2 Antworten

Ja, ich denke, ein Gesinnungsethiker handelt allein aufgrund seiner Überzeugungen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen seiner Handlungen. Das heißt, dass politische Handlungen nur aus Pragmatismus heraus dann abgelehnt werden, wenn sie diesen Überzeugungen widersprechen. Z.B. ein überzeugter Pazifist, der militärische Eingriffe in ein Land ablehnt, obwohl dort ein Völkermord stattfindet, der Millionen Menschen das Leben kostet, die gerettet werden könnten. Oder die Ablehnung jeglicher Rüstung, obwohl das Land dann schuzlos dem hochgerüsteten Nachbarn ausgesetzt wäre. Die Aufnahme von Menschen in unbegrenzter Zahl aus beliebigen Ländern, selbst wenn schwerwiegende gesellschaftliche Probleme die unausweichliche Konsequenz sein sollten. Den Gesinnungsethiker interessieren nicht die Folgen, er handelt stringent seinen Überzeugungen entsprechend ohne Rücksicht auf Verluste.

Gesinnungsethik geht davon aus, ob eine Tat ethisch ,,gut" oder ,,nicht gut" ist, je nachdem welche Absicht der Urheber hat. Das heißt: Wenn eine Tat ,,gut gemeint" ist (weil der Ueheber sich durch Mitleid leiten lässt) aber falsch endet, ist er nach der Gesinnungsethik doch als ,,gut" zu beurteilen.

Es gibt verschiedene Geschichten und Anekdoten, die zeigen, dass die Gesinnungsethik nicht sehr praktikabel ist. Schlagwort: ,,gut gemeint ist meistens nicht gut".