Was bedeutet es wenn jemand „ein Glanz“ sein möchte?

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Berlin, 1931. Doris ist 18 und träumt davon, berühmt zu sein.

"Ich will so ein Glanz werden, der oben ist. Mit weißem Auto und Badewasser, das nach Parfum riecht, und alles wie Paris. Und die Leute achten mich hoch, weil ich ein Glanz bin."

Doris arbeitet als Sekretärin in Köln, aber sie hat die Nase voll von einem Leben in Armut, ihrem arbeitslosen, alkoholkranken Vater und ihrer wohlmeinenden, aber erschöpften "Hausfrau"-Mutter. Doris träumt davon, nach Berlin zu fliehen, und so erpresst sie ihren Arbeitgeber mit einer kompromittierenden Situation. Sie erhält eine Abfindung, die ihr den Weg in die große Stadt ebnen soll, wo sie ein "Glanz" sein kann – ein Star. In einem Nerzmantel, den sie bei ihrem Nebenjob als Garderobenfrau im Theater mitgehen lässt, verlässt die junge Doris mit nichts als der Kleidung auf dem Leib und ihrem Verstand die Stadt.

Quelle: https://www.dw.com/de/irmgard-keun-das-kunstseidene-mädchen/a-44742864