Was bedeutet dieses zitat?

6 Antworten

Wenn man beichtet/etwas zugibt, erleichtert man sein eigenes Gewissen; das wird in diesem Zitat als Schwäche ausgelegt, weil man gleichzeitig sein Gegenüber mit dem Geständnis ggf. belastet. Man selbst leidet demnach mehr, und akzeptiert es als Strafe, wenn man schweigt.

Dieses Zitat findet man zur Zeit auf mehreren Foren..

Meiner Meinung ist das eine Verherrlichung des Heldentums, wie es in der Zeit von 1870 bis 1910 vorherrschte: Man muss seine Themen mit sich selbst ausmachen und auch dadurch bedingte Strafen gelassen und freudig ertragen. Alles andere wie Beichte oder das Bitten um Beistand wurde als Schwäche interpretiert.

Aus der heutigen Ethik ist das völliger Unsinn.

Da uns die heutige Zeit viel Unsinn und Ego-Gehabe der Vergangenheit vor die Füße wirft, um solche überholten Denk- und Fühlweisen endlich hinter uns zu lassen, sehe ich das Auftreten dieses Zitates positiv, aber nicht dessen Aussage.

Wenn man weiss, dass der Charakter noch nicht frei von Lüge, Ungerechtigkeit und Fehlern ist, lernt man lieber weiter, statt es noch jemandem zu erzählen.

Was da nicht steht, aber Gott gewollt, bittet man einen Geschädigten um Entschuldigung und macht den Fehler doppelt wieder gut. Dies ist das einzige, das Karma/Sühne tilgt. Alle anderen Wirkungen kommen wieder zu uns zurück. Da hilft auch kein Beichten beim Pfarrer dagegen. Denn Gott sind Religionen egal. Er sieht nur aufs Herz.

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Wir setzen mit ALLEM Ursachen. Und die Wirkungen kommen zu uns zurück = Kausalitätsgesetz. Manches kommt sofort zurück, manches erst in ein paar Jahren.

 - (Liebe, Freundschaft, Menschen)

Das ist Kirchenmoral, "wenn das Geld im Kasten klingelt, die Seele in den Himmel springt" Luther.

So'ne Beichte war nicht kostenlos, dafür, dass der Pfarrer den frommen Spruch raushaute, "gehe hin und sündige fort an nicht mehr".
Gern genommen wurden auch ganze Nachlässe (Erbschaften), für 'ne rührige Grabpredigt.


Hallo SmokXpriv!

Ich verstehe es so, dass die Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern nur allein bewältigt werden sollte. Es sei ein Zeichen von Schwäche, wenn man die Fehler vor anderen zugäbe. Man solle selbst allein damit klarkommen und die Strafe (wie auch immer die ausehen mag) allein tragen.

Als ob das Sprechen über einen Fehler diese Strafe verhindern könnte.

Ich halte das aber für ein Zeichen von Dummheit.

Zu eigenen Fehlern zu stehen, sie einzugestehen vor anderen, nach andren Lösungen zu suchen, um Entschuldigung zu bitten, falls man jemanden verletzt hat, führt langfristig zu besseren Ergebnissen und mehr Ausgeglichenheit.

LG

gufrastella