Warum wurde Josef Mengele nie gefasst?

8 Antworten

Der Mythos. Mengele floh über die sogenannte Ratten-Linie oder hatte Helfer aus dem Vatikan, stimmt nicht.

Mengele floh mit falschen Papieren. Man muss sich ja vorstellen, kurz nac h Kriegsende wussten die Allierten lange nicht die Namen aller Nazis, die Greueltaten in KZ vollbrachten und schon gar nicht die namen der Ärzte. Das dauerte erst einmal seine Zeit. Bis man dann Fotos hat - nach denen fahndet, dauerts noch läger.

  • 17. Januar 1945: Mengele verlässt Auschwitz und flieht vor der Roten Armee in Richtung Westen.
  • 23 / 24. Januar 1945: Er erreicht das KZ Groß-Rosen von wo aus er sich nach Berlin begibt. Dort erhält er vom leitenden Arzt der KZ’s den Befehl nach Groß-Rosen zurückzukehren. Groß-Rosen wurde aufgelöst und Mengele begibt sich in das Nebenlager Reichenau.
  • Ende April 1945: Mengele verlässt Reichenau.
  • 2. Mai 1945: Er findet 150 km westlich ein einem Feldlazarett Unterschlupf und tauscht seine SS- mit einer Wehrmachtsuniform aus.
  • Juni 1945: Gefangennahme und Internierung der gesamtem Einheit von der US-Armee. Er wurde nicht als SS-Mann erkannt und unter dem falschen Namen Fritz Hollmann, Anfang August, entlassen.
  • Ende August 1945: Mengele versteckt sich in den Wäldern um Günzburg.
  • Anfang Oktober 1945: Arbeit als Knecht auf dem Bauernhof „Lechnerhof“ in Mangolding (in Oberbayern).
  • 1. August 1948: Mengele verlässt den Lechnerhof. Sein Aufenthalt während der folgenden Monate ist unbekannt.
  • 15. April 1949: Mengele erreicht mit italienischen gefälschten Papieren, die auf den Namen Helmut Gregor ausgestellt sind, Genua (Italien).
  • 25. Mai 1949: Er besteigt das Schiff „North King“ und verlässt Europa in Richtung Argentinien.
  • 20. Juni 1949: Josef Mengele erreicht Buenos Aires. Seine finanzielle Situation ist durch seine Familie in Günzburg gesichert. Die deutsche Justiz zeigt wenig Interesse bei der Verfolgung von NS-Verbrechern.
  • 3. August 1958: Strafanzeige gegen Josef Mengele von dem Journalisten Ernst Schnabel.
  • 25. Februar 1959: Erster Haftbefehl. Mengele flieht nach Paraguay und erhält die Staatsbürgerschaft unter dem Namen José Mengele.
  • 1960: Fortsetzung seiner Flucht nach Brasilien. Er lebt allein und isoliert von der Außenwelt in einem Haus ein Sao Paulo
  • (bis ca. 1975).
  • Mythos seines Todes: Josef Mengele erlitt am 7. Februar 1979 im brasilianischen Badeort Bertioga beim Schwimmen einen Schlaganfall und ertrank. Er wurde angeblich unter dem Namen Wolfgang Gerhard in Sao Paulo beerdigt.
  • Seine Leiche wird am 5. Juni 1985 erstmals entdeckt und durch aufwendige medizinische Untersuchungen wird seine Identität bestätigt. Viele Leute hatten immer noch Zweifel. Erst 1991 konnte Josef Mengele zweifelsfrei durch eine DNA-Analyse Identifiziert werden.

http://www.christen-und-juden.de/html/holocaust/mengele_flucht.htm

Mengele ist der berüchtigtste Nazi-Täter, der wie andere davon profitierte, dass sie nach dem Krieg in der jungen Bundesrepublik kaum verfolgt wurden.

Das Nachkriegs-Deutschland war mit Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Verdrängen beschäftigt. Die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen wurde erst 1958 gegründet; auch dann sahen viele in Politik, Justiz und Verwaltung ihre Arbeit als Nestbeschmutzung und behinderten sie, wo sie nur konnten. Die Archive im Ostblock waren tabu, die Quellenlage entsprechend dünn. https://www.zeit.de/online/2009/07/ns-verbrecher-josef-mengele/seite-2

Jagd auf Josef Mengele "Dus is er! Mir haben ihm gefunen, dem kleine Dreck!"

Josef Mengele war berüchtigt für barbarische Zwillingsexperimente. Jahrzehntelang suchte der Mossad den KZ-Arzt von Auschwitz - jetzt zeigen Akten, wie Israels Agenten nur knapp scheiterten.

Die neuen Erkenntnisse aus einer mehr als 1000 Seiten umfassenden Akte zeigen, dass die Führungsebene des Mossad, getragen durch die Politik, andere Prioritäten setzte. Meir Amit, ab 1963 fünf Jahre lang Mossad-Chef, drückte es so aus: Er wolle aufhören, "Geister aus der Vergangenheit zu jagen". An dieser Haltung wurde über Jahre festgehalten, auch angesichts der zunehmenden Gefährdung des Landes durch palästinensische Terrororganisationen. http://www.spiegel.de/einestages/josef-mengele-wie-der-mossad-den-kz-arzt-von-auschwitz-jagte-a-1166539.html

Die katholische Kirche hatte eine sogenannte Rattenlinie eingerichtet, über die Kriegsverbrecher in Sicherheit gebracht wurden und die befand sich in Paraguay, Argetinien und Uruguay insbesondere.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Adolf Eichmann war so dumm und hat in Argentinien Interviews an einen holländischen Journalisten gegeben. Wenn er sich ruhig verhalten hätte, dann wären sie ihm niemals auf die Schliche gekommen.

Ein ehemaliger KZ-Häftling der in Argentinien lebte machte es sich zur Lebensaufgabe Nazis zu enttarnen. Sein Tochter verliebte sich in einen Sohn Eichmanns. Das Mädchen hatte überhaupt keine Ahnung..Und so kam man auf die Spur Eichmanns. Der Mossad wollte ursprünglich Mengele auch nach Israel entführen, aber die Aktion mit Eichmann war so brisant, dass sie davon Abstand nahmen.

Da gab es mal vor Jahren einen sehr sehenswerten Film mit Ulrich Tukur..

Mengele konnte nur mit dem stillhalten der deutschen Konsulate in Argentinien unbehelligt leben..Das Interesse Mengele in Argentinien zu fassen und zur Verantwortung zu ziehen war nicht sonderlich ausgeprägt..

LA

Woher ich das weiß:Recherche

da war wohl nicht das nötige Engagement vorhanden. Der hatte Verwandte in Deutschland und die standen zumindest über Mittelsmänner mit ihm in Verbindung. Für den Geheimdienst jeden Landes lediglich eine Praktikantenaufgabe, den Aufenthalt zu klären.

Mengele tauchte zunächst auf dem Lenchnerhof in der Nähe von Mangolding unter und mit weitgehend die Öffentlichkeit. Erst am 15.4.49 flüchtete er über Südtirol nach Genua. In Südtirol erhielt er gefäschte Ausweispapiere unter dem Namen "Helmut Gregor" und konnte sich in Genua durch Bestechung ein italienisches Ausreisevisum besorgen, mit dem er zunächst nach Argentinien floh um dort unterzutauchen.

Das Ganze wird auch als sogenannte Rattenlinie oder Klosterlinie bezeichnet, weil als Organisator dieser Linie ein kroatischer faschistischer Franziskaner-Priester namens Krunsolav Drangonovic stand, der diese Routen mit dem österreichen Bischof Alois Hudal zusammen schon ab 1943 organisierte.

"Der Herr sei mit euch! Und mit seinem Geiste." Amen