Warum wurde die Bt Mais verboten in Deutschland?

5 Antworten

Das sind rein politische Gründe und hat mit Wissenschaft wenig zu tun. 

Ohne Gen Veränderung gäbe es keine Evolution, daher unterscheidet der Grüne zwischen guter und böser Genveränderung. Ebenso wie er auch die CO2 Emission in Gut und Böse unterteilt.

Der BT- Mais ist mit einem Protein aus dem Bac. thuringiensis versetzt, der ein Protein synthetisiert, welcher im Verdauungstrakt des Maiszünsler einen toxischen Stoff erzeugt. Er kann nur im Verdauungstrakt  dieses Fressfeindes entstehen und ist für andere Tiere und Menschen gefahrlos.

Übrigens das Bakterium thuringiensis kommt  natürlich in jedem Boden vor, ist also kein synthetisches Konstrukt. 

http://www.pflanzenforschung.de/biosicherheit/basisinfo/561.mais.html

Agronom  19.10.2017, 11:24

Zudem wir das Bt-Toxin auch in Reinform als Pflanzenschutzmittel eingesetzt, besonders im ökologischen Anbau.

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Im Wesentlichen, weil prinzipiell jede gentechnisch veränderte Pflanze zum Anbau verboten wurde.

Der Hauptgrund ist die (negative) Haltung der Bevölkerung, sodass sich auf politischer Ebene nur wenige finden lassen, die sich ganz offen für Gentechnik einsetzen.

Zu genaueren Begründungen für Verbote von offizieller Seite, kannst du dir hier ein paar Punkte anschauen: www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Gentechnik/_Texte/NatRegelungAnbauverbote.html;jsessionid=33162945AAC2BBEDB1F1233CB266081B.2_cid376#doc5232776bodyText6

weil alte leute angst davor haben die DNA des BT Maises auf zu nehmen und zu mutieren. natürliche DNA ist völlig unbedenklich.

BumBamBim  19.10.2017, 00:07

Wenn es von Natur aus in jener Pflanze auch vorkommt. Ansonsten ist es genau so ein Spiel mit dem Feuer wie die herkömmliche.

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Agronom  19.10.2017, 02:15

"Völlig unbedenklich" kann man nun nicht sagen, aber die Risiken sind doch deutlich überschaubarer, als es von der Gegenseite oft und gern dargestellt wird.

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Überwiegend sind das politische Entscheidungen (z.B. gab es den Fall das ein Antrag auf Zulassung einfach nicht bearbeitet wurde), weil gentechnisch veränderte Pflanzen einfach ein negatives Image haben.

Die Ursachen sind vielfältig, spontan fallen mir ein:

ökologischen Probleme (BT-Pflanzen töten gezielt bestimmte Insekten und
damit die Nahrungsgrundlage für Tiere die von diesen Insekten abhängig
sind...).

Wie auch beim Einsatz von BT auf herkömmliche Weise entstehen irgendwann resistente Schädlinge.

Es gibt schlechte Erfahrungen in anderen Ländern (z.B. Ausbeutung von Bauern durch Konzerne wie Monsanto).

Rechtsunsicherheit (z.B. wie weit müssen gentechnisch veränderte Pflanzen vom Biobauernhof entfernt sein).

Oder ganz simpel Unwissenheit der Bevölkerung - was der Bauer nicht kennt...

Im Internet habe ich auch schon oft die Aussage, dass Antibiotikaresistenzen in den gentechnisch veränderten Pflanzen eingesetzt werden, gesehen. So etwas könnte natürlich problematisch werden, wäre aber kein Grund gegen solche Pflanzen, da man die Resistenzen auch wieder entfernen kann. Ebenso wird gerne angemerkt, dass die DNA, die in Pflanzen eingebaut wird auch auf andere Organismen übergehen könnte. Das ist zwar möglich, aber man muss auch bedenken, dass es sich um natürlich vorkommende DNA handet (wir haben diese Gene ja nicht erfunden), und besonders die BT-Gene stammen von Bakterien die weltweit mehr Biomasse ausmachen als wir Mais produzieren könnten.


Agronom  19.10.2017, 02:31

Ganz gute Zusammenfassung der gängigen Punkte, aber noch ein paar Ergänzungen bzw. Entkräftungen zweier Argumente.

Zum Punkt der Resistenzen, es wird gern als Grund genannt, ist aber letztlich ein völlig leeres Argument. Denn nach so einer Begründung könnte man praktisch gegen jegliche Resistenzzüchtung, jedes Pflanzenschutzmittel und wenn man es ganz genau nimmt, auch jeden medizinischen Wirkstoff, argumentieren.

Resistenzen sind keine "Erfindung" der Gentechnik, es ist ein natürlicher Prozess, der in etwa so alt wie das Leben selbst sein dürfte, dieses Argument war daher in der Diskussion noch nie zulässig.

Zu den Antibiotikaresistenzen muss man sagen, dass solch eine Übertragung (horizontaler Gentransfer von Pflanze zu Bakterium) ein extrem seltenes Ereigbnis ist, das man bisher nicht einmal in der Natur beobachten konnte. Dazu kommt, dass viele Bakterien im Boden und auch im Menschen schon Resistenzen gegen die verwendeten Marker-Antibiotika tragen und so wäre eine Verbreitung dieser untereinandern wahrscheinlicher, als durch gv-Pflanzen.

Letztlich kommt dann noch hinzu, dass in der EU schon seit fast 10 Jahren keine Sorte mehr zugelassen wird, wenn sie noch ein solches Markergen enthält. Dieses Argument war daher in der Vergangenheit zulässig, aber inzwischen hat sich das erledigt.

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Es geht eher um den Umstand, dass Langzeitfolgen gentechnisch veränderter Pflanzen nicht bekannt sind.
Wie verhindet man, dass gen-Pflanzen nicht herkömmliche Pflanzen verseucht?