Warum wollte Jesus keine neue Religion gründen?

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Jesus gründete keine neue Religion, denn das waren seine Jünger, die dann als Apostel bezeichnet wurden. Besonders Paulus hat sich hervorgetan, wohl weil er, der zuvor Christen verfolgt hatte, etwas wieder gut machen wollte.

Zum Messias wurde Jesus später erklärt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 09:45

Im großen und ganzen stimmt das. Aber die Jünger Jesu haben sich nicht besonders hervorgetan. Das waren eher Paulus und die Evangelisten. Keiner von ihnen hat Jesus persönlich gekannt.

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Pfefferprinz  27.03.2023, 09:53
@Nofear20

Petrus gilt immerhin als erster Bischof von Rom, und ihm wird auch eine Epistel zugeschrieben. Lukas weiß in der Apostelgeschichte etwas von ihm zu berichten, ebenso gibt es eine Episode von Phillipus, worauf die Äthiopische Kirche ihre Existenz zurückführt.

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Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 09:57
@Pfefferprinz

Petrus konnte sich aber nicht gegen Paulus durchsetzen. Und die Petrusbriefe stammen nicht von Petrus, sondern sind Pseudepigrafien, wie die Evangelien generell.

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BillyShears  27.03.2023, 10:37
Zum Messias wurde Jesus später erklärt.

Dem widerspricht u.a. das Urteil der Römer, die ihn als „König der Juden“ wegen Hochverrats gekreuzigt haben.

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Warum wollte Jesus keine neue Religion gründen?

Er sah sich in der Tradition des Täufers und wollte eine Erneuerung des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel. Er war somit ein Reformer, dem jedoch auch klar war dass mit ihm persönlich etwas Neues begann.

Der streng gläubige Jude Jesus

Wenn er so streng jüdisch gewesen wäre, gäbe es die Bergpredigt nicht.


Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 10:25
Er sah sich in der Tradition des Täufers und wollte eine Erneuerung des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel.

Das wird in der Forschung durchaus auch so gesehen. Die Begegnung mit Johannes dem Täufer könnte für Jesus so eine Art Erweckungserlebnis gewesen sein. Er ließ sich als sündiger Mensch von ihm taufen.

Er war somit ein Reformer, dem jedoch auch klar war dass mit ihm persönlich etwas Neues begann.

Ob man die noch strengere Auslegung der mosaischen Gesetze als "Reform" bezeichnen soll, ist fraglich. Die Toraverschärfung hielt er jedenfalls für unbedingt notwendig, um dem unmittelbar bevorstehenden Jüngsten Gericht zu entgehen.

Wenn er so streng jüdisch gewesen wäre, gäbe es die Bergpredigt nicht.

Die Bergpredigt gilt in der Forschung als eine weitgehend freie Komposition des Evangelisten.

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BillyShears  27.03.2023, 10:30
@Nofear20
Die Begegnung mit Johannes dem Täufer

Jesus war eher ein Schüler des Täufers.

Die Toraverschärfung hielt er jedenfalls für unbedingt notwendig

Verschärft, gelockert, aufgelöst. Ganz so wie er es für nötig hielt. „streng gläubiger Jude“ fällt damit raus.

Die Bergpredigt gilt in der Forschung als eine weitgehend freie Komposition des Evangelisten.

Dürfte bekannt sein und ändert nichts an meiner Aussage.

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Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 10:40
@BillyShears
Jesus war eher ein Schüler des Täufers.

Dem widerspricht die Forschung nicht. Er hat aber die scharfe Gerichtspredigt des Täufers etwas abgemildert. Später versuchten die Schreiber, das Schüler-Lehrer Verhältnis umzukehren.

Verschärft, gelockert, aufgelöst. Ganz so wie er es für nötig hielt. „streng gläubiger Jude“ fällt damit raus.

Die Toraverschärfung spricht für einen streng gläubigen Juden. Einige Speisevorschriften und Sabbatgebote hat er lockerer interpretiert, wohl auch aus pragmatischen Gründen, weil er als Umherziehender sicher nicht alle Vorschriften immer genau befolgen konnte oder wollte. Dass er Gesetze aufgelöst haben soll, widerspricht er eindeutig:

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich;  Mt 5, 17-19

Dürfte bekannt sein, ändert nichts an meiner Aussage.

Viele halten die Bergpredigt für einen historischen Tatsachenbericht. Das ist er aber nicht, genau so wenig, wie die Evangelien insgesamt.

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BillyShears  27.03.2023, 10:47
@Nofear20
Er hat aber die scharfe Gerichtspredigt des Täufers etwas abgemildert.

Jetzt verstehst Du vielleicht was ich meinte.

Die Toraverschärfung spricht für einen streng gläubigen Juden.

Und die Lockerung und Aufhebung von Geboten spricht dagegen.

Viele halten die Bergpredigt für einen historischen Tatsachenbericht. Das ist er aber nicht, genau so wenig, wie die Evangelien insgesamt.

Danke, Captain Obvious. Ändert immer noch nichts an meiner Aussage.

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Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 11:05
@BillyShears
Und die Lockerung und Aufhebung von Geboten spricht dagegen.

Welche hat er denn aufgehoben im Sinne von abgeschafft? Er sagt doch das Gegenteil:

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich;  Mt 5, 17-19

Und das Gesetz erfüllen heißt, es zu befolgen und nicht abzuschaffen.

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BillyShears  27.03.2023, 11:21
@Nofear20
Welche hat er denn aufgehoben im Sinne von abgeschafft?

zB die Speisegebote oder das Scheidungsgebot.

ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Und wenn Du Röm 10,4 da hinzu ziehst, kannst Du vielleicht nachvollziehen dass es eine Kontinuität von Jesus zu Paulus gab, und keinen Gegensatz.

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Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 13:50
@BillyShears
zB die Speisegebote oder das Scheidungsgebot.

Und wie erklärt man den Widerspruch zu Mt 5, 17-19? War Jesus verwirrt?

Und wenn Du Röm 10,4 da hinzu ziehst, kannst Du vielleicht nachvollziehen dass es eine Kontinuität von Jesus zu Paulus gab, und keinen Gegensatz.

Die Kontinuität gibt es zumindest in diesem Punkt nicht. Jesus besteht auf der strikten Einhaltung der Gesetze. Paulus sagt salopp gesagt: och, Gesetze sind nicht so wichtig, Hauptsache, ihr glaubt, dass Jesus der Herr und Messias ist. Glaube ist wichtiger. Für die Verbreitung der neuen Sekte war das natürlich förderlich. Zu missionierende Heiden konnte man mit über 600 Geboten und Vorschriften nur abschrecken. Glaube dagegen war ihnen zuzumuten.

Dabei hat sich Jesus gar nicht als Sohn Gottes verstanden und wohl auch nicht als Messias. Christen sollen also etwas glauben, was nicht mal Jesus selber glaubte.

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BillyShears  27.03.2023, 16:38
@Nofear20
Und wie erklärt man den Widerspruch zu Mt 5, 17-19?

Indem man genau liest was dort steht: "sondern zu erfüllen."

Jesus besteht auf der strikten Einhaltung der Gesetze.

Wie ich bereits schrieb, wäre das der Fall gäb's die Bergpredigt nicht und wo er sonst noch Gebote geändert oder abgeschafft hat.

Dabei hat sich Jesus gar nicht als Sohn Gottes verstanden und wohl auch nicht als Messias.

Sein Todesurteil spricht dagegen.

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Nofear20 
Fragesteller
 28.03.2023, 08:12
@BillyShears
Indem man genau liest was dort steht: "sondern zu erfüllen."

Aber mit semantischen Spielchen kommt man doch auch nicht weiter. Ein Gesetz erfüllt man nicht, indem man es übertritt oder abschafft. Wenn du in einer 80-er Zone mit 150 km/h geblitzt wirst, sagst du doch auch nicht: Ich habe nur das Gesetz erfüllt, Herr Wachtmeister.🤣

Wie ich bereits schrieb, wäre das der Fall gäb's die Bergpredigt nicht und wo er sonst noch Gebote geändert oder abgeschafft hat.

Unterm Strich geht die Forschung von einer Toraverschärfung aus, so wie man das auch von heutigen religiösen Eiferern/Fanatikern kennt. Seine Nähe zu den Zeloten wird ja in der Bibel kurz angedeutet.

Sein Todesurteil spricht dagegen.

Seine Hinrichtung durch die Römer deutet darauf hin, dass die Römer in ihm einen Aufrührer sahen. Wenn die Geschichte mit der Tempelreinigung echt ist, hat er wohl selbst dazu beigetragen. Man legt sich halt nicht ungestraft mit den religiösen Autoritäten und der weltlichen Besatzungsmacht an. Da hat Jesus seine Möglichkeiten völlig überschätzt.

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BillyShears  29.03.2023, 22:05
@Nofear20
Ein Gesetz erfüllt man nicht, indem man es übertritt oder abschafft.

Siehe dazu Röm 6.

Unterm Strich geht die Forschung von einer Toraverschärfung aus

Das ist falsch.

Seine Hinrichtung durch die Römer deutet darauf hin, dass die Römer in ihm einen Aufrührer sahen.

Sie haben ihn als "König der Juden" hingerichtet. Genau das war der Anspruch eines Messias'.

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Nofear20 
Fragesteller
 30.03.2023, 09:15
@BillyShears
Siehe dazu Röm 6.

Das gibt die Meinung von Paulus wieder, nicht die von Jesus. Mit dem historischen Jesus hatte Paulus ja laut eigener Aussage nicht viel am Hut. Er benötigte den gekreuzigten Jesus für seine eigene Theologie. Auch so eine Art Missbrauch eines Toten, der sich nicht mehr wehren konnte. Aber für seine Zwecke die Idealbesetzung.

Das ist falsch.

Nein, das ist richtig, wie die Forschung gezeigt hat.

Alle jüdischen Bewegungen der damaligen Zeit hatten das Anliegen, die jüdische Identität gegenüber dem übermächtigen Sog der fremden Kultur zu wahren. Und jüdische Identität heißt, dass man ein jüdisches Leben nach der Thora, dem Gesetz, also nach dem Willen Gottes, führt. In Reaktion auf die Fremden entwickeln fast alle Bewegungen damals so etwas wie Thoraverschärfung.

Dabei werden die spezifisch jüdischen Normen besonders streng erfüllt. Sie werden strenger und sorgfältiger ausgelegt. Es ist das Besondere bei Jesus, dass wir neben der Thoraverschärfung, die wir auch bei ihm antreffen, gleichzeitig eine Thora-Entschärfung finden. Etwas salopp gesagt, er ist in manchen Punkten liberaler und laxer als manche seiner Zeitgenossen. Gerd Theißen

In einigen Punkten liberaler und laxer heißt nicht, dass Jesus alle Speisevorschriften und Sabbatgebote abgeschafft hätte. Aus pragmatischen Gründen, die sich aus seiner Lebenssituation ergaben, war es ihm wohl nicht immer möglich, alle Vorschriften penibel einzuhalten. Auch wäre es ihm wohl nie in den Sinn gekommen, den Beschneidungsritus auch nur in Frage zu stellen. Das geht allein auf das Konto von Paulus und Co.

Sie haben ihn als "König der Juden" hingerichtet. Genau das war der Anspruch eines Messias'.

Dazu muss man sagen, dass Jesus nichts getan oder gesagt hat, was von einem jüdischen Messias erwartet wurde. Deshalb verneinen die meisten Neutestamentler die Frage, ob sich Jesus selbst als der Messias betrachtet hat.

Die Beanspruchung der Königswürde war von der römischen Besatzungsmacht strikt untersagt worden. Ein Verstoß dagegen wurde als Hochverrat betrachtet.

Für den jüdischen Profanhistoriker Paul Winter waren Kreuzigung und Kreuztitel die einzigen historischen Details der Darstellung des Prozesses Jesu in den Evangelien. In der Kreuzesinschrift liege keine Anspielung auf das Alte Testament vor. Der Titel „König der Juden“ habe für die nichtjüdischen Leser und Hörer der Evangelien nichts bedeutet. Seine Erwähnung könne daher keiner messianischen Erwartung oder theologischen Lehre entstammen. Die im Kreuztitel genannte Schuld Jesu sei also sein vermeintlicher Anspruch auf eine Königswürde gewesen.[8] Auch der Neutestamentler Martin Karrer folgerte aus den Quellen: „Es war ein politisches Verfahren. Jesu Hinrichtung statuierte für Judäer, Galiläer und nicht zuletzt die Nachkommen Herodes des Großen ein Exempel, sich mit der von Rom gewährten nichtköniglichen Verwaltungsstruktur zu bescheiden. Quelle: Wikipedia

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BillyShears  30.03.2023, 11:28
@Nofear20
Das gibt die Meinung von Paulus wieder, nicht die von Jesus

Es erklärt was es mit dem "erfüllen" auf sich hat.

Nein, das ist richtig, wie die Forschung gezeigt hat.

Nein, das zeigt die Forschung nicht. Der ist nämlich bekannt, dass Jesus Gebote verschärfte, lockerte und aufhob, so wie er meinte. Ihr ist auch bekannt dass er sich selbst nicht an alle Gebote hielt, Gebote für überflüssig hielt und dazu aufforderte Gebote zu brechen

Die Beanspruchung der Königswürde war von der römischen Besatzungsmacht strikt untersagt worden.

Und genau diesen Anspruch hat ein Messias.

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Nofear20 
Fragesteller
 30.03.2023, 13:33
@BillyShears
Es erklärt was es mit dem "erfüllen" auf sich hat.

Aus Sicht des Paulus, nicht von Jesus.

Nein, das zeigt die Forschung nicht. Der ist nämlich bekannt, dass Jesus Gebote verschärfte, lockerte und aufhob, so wie er meinte.

Genau das sagt Theißen ja auch. Aber das Hauptaugenmerk liegt auf der Thoraverschärfung. Jesus hat auch nie die Todesstrafe aufgehoben oder die Beschneidung. Das hat man ihm posthum angedichtet. Davon abgesehen ist es sowieso fraglich, mit welcher Autorität ein kleiner Provinz-Guru festzulegen hat, welche Gesetze befolgt werden müssen und welche nicht. Da hat er sich wohl maßlos überschätzt, denn sein erster Besuch in der "Großstadt" und der provozierte Konflikt mit den religiösen Autoritäten endete für ihn tödlich.

Und genau diesen Anspruch hat ein Messias.

Nicht unbedingt, wie oben gesehen. Außerdem hat er vermutlich gar keine christologischen Hoheitstitel beansprucht.

Ob Jesus selbst in seiner Verkündigung christologische Hoheitstitel verwandt bzw. auf sich bezogen hat, ist eine in der Forschung viel diskutierte Frage. Sie wird meist negativ beantwortet. Quelle: bibelwissenschaft.de

Auch der von dir verehrte Lindemann sagt im Interview:

 SPIEGEL: Hielt sich Jesus für den Messias, den viele Juden damals erwarteten?

Lindemann: Nach allem, was wir wissen, nicht. Er hat auch nach der Darstellung der Evangelien nichts von dem getan, was vom kommenden Messias erwartet wurde.

Die Verbindung des Messias mit einer himmlischen Königswürde ist ein christliches Konstrukt, das für den vermeintlich auferstandenen Jesus gilt.

Hingerichtet wurde er aber als gläubiger Jude, der seine Kompetenzen überschritten hat und den Römern als Aufrührer galt.

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Bitte betrachte die Verse (die du zitiert hast) in ihrem biblischen Gesamtkontext.

Jesus ist natürlich für Menschen aus allen irdischen Völkern gekommen:

Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. Matthäus 28:18‭-‬20

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 10:08
Jesus ist natürlich für Menschen aus allen irdischen Völkern gekommen:

Die obigen Zitate belegen aber das Gegenteil. Das ist die christliche Umdeutung seines Todes, dem man damit posthum einen Sinn geben wollte. Paulus machte aus der Niederlage am Kreuz einen Sieg.

Matthäus 28:18‭-‬20

Der unselige Missionsbefehl gilt in der Forschung als eine Erfindung des unbekannten Schreibers des sog. Matthäusevangeliums. Er steht in eindeutigem Widerspruch zu Jesu aussagen. (siehe oben)

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xxScarface1990  27.03.2023, 10:53
@Nofear20
Die obigen Zitate belegen aber das Gegenteil.

Nein du scheinst nur den Zusammenhang nicht zu verstehen. In den Folgeversen siehst du, dass er die Samariterin geheilt hat. Warum hat Jesus sie geheilt, wenn er doch nur für die verlorenen Schafe Israrls gekommen ist?

Ich sage es dir gerne:

Durch ihren Glauben.

Wer glaubt, gehört zu Gottes Volk. Es gibt ein irdisches Israel und es gibt ein geistiges bzw. himmlisches Israel. Die Gläubigen gehören im geistigen Sinne zu Gottes Volk. Deshalb hat Jesus die Samariterin geheilt, obwohl er doch nur für die verlorenen Schafe Israels gekommen ist. (Steht auch alles so in der Bibel, einfach mal lesen)

Missionsbefehl gilt in der Forschung als eine Erfindung des unbekannten Schreibers

Falsch, lediglich in der Forschung, auf der du dich gerade beziehst.

Mich würde aber mal interessieren, worauf die Forschung, auf die du dich da beziehst, das festmacht.

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Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 11:02
@xxScarface1990
Warum hat Jesus sie geheilt, wenn er doch nur für die verlorenen Schafe Israrls gekommen ist?

Sie muss aber erst betteln wie eine Hündin. Und so herzlos will Jesus ja auch nicht sein. Aber von einer expansiven Missionierung außerhalb des Judentums ist das noch weit entfernt. Auf diese Idee kam man erst nach dem Tod von Jesus, als die Juden seine posthume Vergottung ablehnten. Da war klar, dass die neue Sekte nur eine Zukunft außerhalb des Judentums haben würde. Mit Jesus hat das aber nichts mehr zu tun.

Falsch, lediglich in der Forschung, auf der du dich gerade beziehst.

Natürlich die historisch-kritische Forschung, die ohne Glaubensbekenntnisse auskommt.

Mich würde aber mal interessieren, worauf die Forschung, auf die du dich da beziehst, das festmacht.

Unter anderem, dass Markus noch keine Bergpredigt kennt. Wäre sie historisch, hätte Markus sie mit Sicherheit gebracht.

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xxScarface1990  27.03.2023, 15:20
@Nofear20
Sie muss aber erst betteln wie eine Hündin. 

Ihr Betteln ist ein Sinnbild dafür, dass wir alle Sünder sind und Vergebung brauchen.

Um diese Vergebung zu erwirken, starb Jesus sowohl für die Schuld der Frau, als auch für deine Schuld am Kreuz. (Bevor er dann wieder von den Toten auferstanden ist, wodurch er den Tod überwunden hat)

Er hat (als jemand, der selbst völlig ohne Schuld war) also den Preis für unsere Schuld bezahlt, wenn wir dieses Opfer annehmen.

Das könntest du bei Interesse ohne Probleme mit dem folgenden Gebet tun:

„Lieber Herr Jesus, ich habe bisher ohne Dich gelebt. Ich habe erkannt, dass ich ein Sünder bin. Bitte vergib mir meine Schuld, Ich glaube, dass Du für mich, für meine Sünden am Kreuz gestorben und mein Erlöser geworden bist. Ich bin fest entschlossen, mit der Kraft deines Heiligen Geistes ein neues Leben zu führen. Alles, was ich bin und habe, lege ich in Deine Hände. Du sollst mein Leben leiten. Amen.“  

Wäre sie historisch, hätte Markus sie mit Sicherheit gebracht.

Das klingt nach einer Annahme, die Bibelkritiker über Markus getroffen haben, ohne dabei genaueres zu wissen. Ich könnte nlr sofort Gründe aus dem Fingr ziehen, weshalb er die Bergpredigt gekannt hat und trotzdem nicht aufgeschrieben hat.

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xxScarface1990  27.03.2023, 15:39
@xxScarface1990
Ich könnte nlr sofort Gründe aus dem Fingr ziehen

Zum Beispiel, dass es ihm einfach nicht so wichtig erschien

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Nofear20 
Fragesteller
 28.03.2023, 07:46
@xxScarface1990
Er hat (als jemand, der selbst völlig ohne Schuld war) also den Preis für unsere Schuld bezahlt, wenn wir dieses Opfer annehmen.

Na, so ganz ohne war der religiöse Fanatiker auch nicht. Er hat sich mit seiner Familie zerstritten, ließ sich von Frauen aushalten, warf seinen Job hin und zog als Fresser und Weinsäufer durch die Lande. Deshalb ließ er sich als auch als sündiger Mensch taufen. Dass er sich freiwillig hat von den Römern hinrichten lassen, als Opfer für die ganze Menschheit, wäre ihm wohl nie in den Sinn gekommen. Das hat man ihm posthum angedichtet.

Das klingt nach einer Annahme, die Bibelkritiker über Markus getroffen haben, ohne dabei genaueres zu wissen.

Gerade, weil sie genaueres wissen, als oberflächliche Glaubensbekenntnisse.

 Ich könnte nlr sofort Gründe aus dem Fingr ziehen, weshalb er die Bergpredigt gekannt hat und trotzdem nicht aufgeschrieben hat.

Natürlich kann man sich immer was aus den Fingern saugen. Das kann aber keine Vorgehensweise der Forschung sein.

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Nofear20 
Fragesteller
 28.03.2023, 07:47
@xxScarface1990
Ich könnte nlr sofort Gründe aus dem Fingr ziehen
Zum Beispiel, dass es ihm einfach nicht so wichtig erschien

Genau das meinte ich. Zu sagen, och, die Bergpredigt ist nicht so wichtig, die lasse ich einfach mal weg, ist so ein "aus den Fingern saugen".

q.e.d.

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xxScarface1990  28.03.2023, 19:02
@Nofear20
und zog als Fresser und Weinsäufer durch die Lande.

Das ist das, was die Pharisäer in der Bibel über ihn gesagt haben. Das heißt aber nicht, dass es auch so war.

Er hat sich mit seiner Familie zerstritten,

An möglichen Streitigkeiten mit seiner Familie hat er dann aber keine Schuld gehabt, weil er ohne Sünde war (also nie etwas Böses getan hat).

Natürlich kann man sich immer was aus den Fingern saugen. 

Und genau deshalb können die Forscher, auf die du dich beziehst, auch falsch liegen. Sie kannten Markus nicht.

Wenn man davon ausgeht (was viele Bibelforscher und ich auch tun), dass das Matthäus-Evangelium von dem gleichnamigen der zwölf Jünger Jesu verfasst wurde,

dann macht es Sinn, dass die Bergpredigt in seinem Evangelium enthalten ist (weil er live dabei war).

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Nofear20 
Fragesteller
 29.03.2023, 07:06
@xxScarface1990
Das ist das, was die Pharisäer in der Bibel über ihn gesagt haben. Das heißt aber nicht, dass es auch so war.

Warum soll es nicht so gewesen sein? Die anderen Vorwürfe lässt man ja auch gelten, weil man es gerne so hätte.

An möglichen Streitigkeiten mit seiner Familie hat er dann aber keine Schuld gehabt, weil er ohne Sünde war (also nie etwas Böses getan hat).

Er ist laut eigener Aussage gekommen, um die Familien zu entzweien. Bei seiner eigenen ist das ja gelungen. Davon, dass er ohne Sünde war, wusste er selber aber nicht. Er ließ sich sogar als sündiger Mensch von dem Bußtäufer Johannes taufen.

Und genau deshalb können die Forscher, auf die du dich beziehst, auch falsch liegen. Sie kannten Markus nicht.

Die Forschung kennt keinen der Evangelisten. Es waren unbekannte Schreiber, denen die Kirche später Apostelnamen gegeben hat, um den Eindruck zu erwecken, es handele sich um Augen- und Ohrenzeugen. Funktioniert ja auch bei manchen bis heute.

Wenn man davon ausgeht (was viele Bibelforscher und ich auch tun), dass das Matthäus-Evangelium von dem gleichnamigen der zwölf Jünger Jesu verfasst wurde,

Wir reden ja auch von derjenigen Forschung, die den Namen auch verdient, also ohne Glaubensbekenntnisse auskommt. Die gehören nämlich in die Kirche und nicht in die Forschung.

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Der streng gläubige Jude Jesus vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.

Das ist deine Einschätzung, welche aber mit der Bibel nicht übereinstimmt.

Der Rabbi Jesus hat immer wieder Dinge getan, die ein streng gläubiger Jude nicht tun dürfte. Zum Beispiel:

  • Mit einer Nicht-Jüdin und Nicht-Verwandten in aller Oeffentlichkeit an einem Brunnen geredet.
  • Mit einer Nicht-Jüdin in deren Wohnung ein Streigespräch gehabt.
  • Sich für eine Ehebrecherin eingesetzt.

Nofear20 
Fragesteller
 28.03.2023, 07:33
Das ist deine Einschätzung, welche aber mit der Bibel nicht übereinstimmt.

Es ist auch die Einschätzung der Forschung, die die Bibel ergebnisoffen und unvoreingenommen untersucht. Obige Zitate belegen das ja.

Sich für eine Ehebrecherin eingesetzt.

Die Geschichte von der Ehebrecherin wurde viel später ins Johannesevangelium eingefügt, das ja für sich genommen schon kaum authentische Jesusworte enthält.

Es gab wohl in den ersten Jahrhunderten Diskussionen darüber, was für Christen denn nun zu gelten habe. Die mosaischen Gesetze, die Jesus noch strenger befolgt haben wollte, oder die Regeln der neuen paulinischen Sekte. Das spiegelt die Geschichte der Ehebrecherin wieder.

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Jesu verkündete die "Wahrheit" (Joh.14,6).

"Religionen" lenken von Dieser ab (2.Kor.11,14; Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche

Nofear20 
Fragesteller
 27.03.2023, 09:43

Also wäre das Christentum eine "Ablenkung" von der jüdischen Religion, die Jesus vertreten hat?

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