Warum wird WLAN mit Zunehmender Entfernung langsamer?

5 Antworten

Da die Möbel, Wände und andere Hindernisse sowie auch die "Luft" das Signal schwächt. So gelangt es nur langsamer zu dir. Ähnlich wie bei Schallwellen, denn von weitem klingt man ja auch leiser oder wird gar nicht gehört.

Felixxnico 
Fragesteller
 28.12.2016, 00:17

Hm aber Schallwellen sind ja mehr oder weniger Analog ...Also äh ich kann mir nicht ganz vorstellen XD

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NoHumanBeing  28.12.2016, 01:46
@Felixxnico

Die Funkstrecke bei WLAN selbst ist auch analog.

Das analoge Funksignal wird beim Empfänger aber demoduliert und anschließend abgetastet (sampling) und quantisiert und so wieder ein digitales Signal erzeugt, das in etwa (aber in der Regel nicht ganz) dem digitalen Signal entspricht, welches der Empfänger ausgestrahlt hat.

Die übertragenen Daten sind allerdings mit einer gewissen Redundanz versehen, d. h. sie enthalten mehr Informationen, als eigentlich nötig, sodass der Empfänger die Abweichungen, die durch die Übertragung entstanden sind, in der Regel kompensieren kann.

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Die Funkreichweite ist nicht unbegrenzt. Je weiter entfernt, desto schlechter das Signal.

Du liegst richtig mit der Digitalübertragung. Aber wenn wegen großer Entfernung zum Hotspot das Signal zu "verrauscht" ist, dann schalten die beteiligten Gerätschaften auf langsamere Datenübertragung um, damit wenigstens überhaupt noch irgendwas übertragen wird. Es gibt mehrere "Drosselungsstufen".

Ansonsten gibt es immer noch das ganz grundsätzliche Problem, dass WLAN im freigegebenen 2.4 GHz-Band läuft. "Freigegeben" bedeutet, dass da nicht nur WLAN, sondern auch beliebíge andere Funk-Gerätschaften draufliegen können. Mikrowellengeräte zum Beispiel. Oder auch irgendwelche Babyphone. Und der ganze Quatsch stört dann munter ins WLAN-Funkband rein, mit dem Ergebnis dass die Daten hängen bleiben.

Felixxnico 
Fragesteller
 28.12.2016, 00:18

Ah okay gut Erklärt danke

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PWolff  28.12.2016, 00:59

Die verschiedenen Geräte, die denselben Kanal verwenden, müssen sich auch beim Senden abwechseln, damit jeder mal drankommt. Das erzeugt zusätzliche Wartezeiten.

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Ein Mechanismus der Verlangsamung sind "fehlerkorrigierende Codes", wo Information mitgeschickt wird, mit deren Hilfe man aus unvollständig empfangenen Daten die Ursprungsdaten wiederherstellen kann. Je mehr Störungen Einfluss nehmen, je mehr Daten also verfälscht werden, desto mehr Fehlerkorrekturdaten muss man mitschicken. Das vermehrt natürlich die Menge der zu übermittelnden Daten und verringert die Menge der übertragbaren Nutzdaten.

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Der Träger bei WLAN wird nicht nur ein- und ausgeschaltet, sondern mit einem Modulationsverfahren moduliert. Bei heutigen digitalen Übertragungsstandards kommt hierbei meist die Quadraturamplitudenmodulation (QAM) zum Einsatz, eine Kombination aus Amplituden- und Phasenmodulation, bei der zwei um Pi/2 gegeneinander phasenversetzte Sinussignale gleicher Frequenz zunächst unabhängig voneinander amplitudenmoduliert und anschließend aufsummiert werden.

Hierbei können zum einen verschieden viele Pegel benutzt werden (z. B. 16 verschiedene, um 4 Bit pro Symbol übertragen zu können oder 64 verschiedene, um 6 Bit pro Symbol übertragen zu können), zum anderen können die Symbole (= Pegel) unterschiedlich lange "gehalten" werden. Mehr verschiedene Pegel ermöglichen einen höheren Durchsatz, benötigen aber einen höheren Rauschabstand, und somit ein stärkeres Signal, um noch zuverlässig unterschieden werden zu können. Genauso ermöglichen kürzere Symbole einen höheren Durchsatz, benötigen aber auch bessere Kanalbedingungen, insbesondere die Abwesenheit von Reflexionen.

Zudem können auch noch verschieden breite Kanäle (20 MHz, 40 MHz, 80 MHz, 160 MHz) und eine unterschiedliche Anzahl von MIMO-Streams (1, 2, 3, 4) verwendet werden und das so genannte "guard interval", eine Art "Pause" zwischen den Symbolen, verlängert oder verkürzt werden.

Alles in allem gibt es unglaublich viele "Stellschrauben" für die Modulation, die zwischen den Teilnehmern (in einem WLAN im Infrastrukturmodus jeweils zwischen Access-Point und Client) ständig neu ausgehandelt werden, um sie den Kanalbedingungen anzupassen. Neben den oben genannten Parametern, welche die Modulation selbst betreffen, kann dann auch noch die Redundanz der Information auf der digitalen Seite variiert werden. Eine höhere Redundanz macht die Übertragung unanfälliger für (insbesondere kurzzeitige und schmalbandige) Störungen, während geringere Redundanz die Nutzdatenrate erhöht.

Da Signalstärke beim W-Lan eine Rolle spielt, liegt das daran.

Felixxnico 
Fragesteller
 28.12.2016, 00:10

Oke danke

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Die Signale werden nicht einfach nur ausgesendet und empfangen. Damit wäre WLAN zu leicht zu stören und abzuhören. Die Funkübertragung ist ein recht kompliziertes Verfahren, bei dem die Daten in einzelne Pakete zerstückelt werden und auf verschiedenen Frequenzen übertragen werden. Im Empfänger werden die Datenpakete wieder zusammengesetzt. Je nach Qualität des Funksignals kann die Übertragungsgeschwindigkeit variiert werden und bei Signalen hart an der Grenze entsteht zusätzlicher Rechneraufwand für mögliche Fehlerkorrekturen und Übertragungswiederholungen. Das macht die Sache dann langsam.