Warum wird der altersunterschied zwischen 25 und 15 als komisch angesehen, obwohl dieser legal ist?

10 Antworten

Wie du an den Antworten hier vielleicht selbst bereits feststellen kannst liegt das zum einen daran, dass ein generelles Missverständnisse der gesetzlichen Grundlagen vorherscht. Rechtlich gesehen ist eine Person ab dem 14. Lebensjahr als Jugendlicher und nicht als Kind anzusehen und, ebenfalls rechtlich gesehen, ab diesem Zeitpunkt auch befähigt Geschlechtsverkehr mit Personen beliebigen Alters zu vollführen, sofern weder eine Ausnutzung einer sexuellen Reife, noch ein Abhängigkeitsverhältnis vorliegt.

Zum anderen gibt es allerdings auch individuelle moralische Vorstellungen, die dem entgegenstehen. Diesen wirst du in einer solchen Situation hauptsächlich begegnen und kannst diese nicht dadurch verändern, dass du auf die Legalität des Ganzen hinweißt. Es ist der Gesellschaft im Großen und sicherlich dem Einzelnen im Speziellen regelrecht egal was gesetzlich in Ordnung ist, wenn es den eigenen Vorstellungen widerspricht.

Ich denke da die eine Person ganz klar noch minderjährig ist und beide Personen an unterschiedlichen Stellen im Leben stehen. Während die eine Person die 15 ist noch über wenig bis gar kein Einkommen verfügt , hat die andere Person die 25 ist oft schon ein regelmäßiges Einkommen. Man kann hier also nicht von einer normalen und gleichberechtigten Beziehung sprechen.

Und dann hat man mit 25 Jahren mehr Zeit gehabt um sich und seine Sexualität besser kennen zu lernen. Die Person mit 15 verfügt in vielen Fällen aufgrund des Alters über nichts so viele Erfahrungen in dem Bereich. Das bedeutet, dass es auch hier keine gleichberechtigte Beziehung ist wie bei zwei Erwachsenen.

Man muss damit leben als Paar mit einem solchen Altersunterschied, dass es in der Gesellschaft manchmal kritisch gesehen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hatte mehrere Langzeitbeziehungen
Inkognito-Nutzer   13.02.2024, 10:16

Ich bin 25 und noch jungfrau, hatte nie eine beziehung, nur meinen ersten kuss.

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Mit 15 Jahren ist man noch in der Entwicklung und Findungsphase.
Ich wüsste auch nicht was ich mit einem Kind wollen würde. In ein paar Jahren tangiert es niemanden mehr wenn einen Altersunterschied von 10 Jahren vorhanden ist. Nur sind in der Regel dann beide Partner bereits volljährig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

je jünger der eine Partner ist, umso näher ist diese Person nach am Kindsein. Und der sexuelle Umgang Erwachsener mit Kindern wird zu Recht kritisch gesehen. Meist gibt es beim älteren Partner auch besondere Umstände, warum ein junger, unerfahrener und noch relativ unreifer Partner bevorzugt wird. Argwöhnisch ist auch immer. weil sich dahinter auch eine Pädophilie verbergen kann, besonders wenn die jungere Person körperlich wenig entwickelt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin keine 20 mehr
Inkognito-Nutzer   14.02.2024, 09:04

Das hat mit Pädophilie rein gar nichts zutun.

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Vorurteile, Mangel an Bildung, Mangel an Empathie, krude "Moral" aufgrund einer sexual- (und frauen- bzw. generell menschen-)feindlichen Religion oder davon übriggebliebene Tradition, ohne dass man sich Gedanken macht, woher das kommt, und ob das nicht eigentlich vollkommener Blödsinn ist.

"Das Schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität." (Prof. Bertrand Russell, Philosoph und Nobelpreisträger)

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

"Moralische Entrüstung besteht in den meisten Fällen zu 2% aus Moral, 48% aus Hemmung und 50% aus Neid." (Friedrich Nietzsche, Philosoph)

"Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer." (Arthur Schopenhauer, Philosoph)

"Der Soziologe Niklas Luhmann schreibt, es sei 'die vordringlichste Aufgabe der Ethik, vor Moral zu warnen.' Moral ist die Fortsetzung der Religion mit anderen Mitteln. Sie bleibt immer subjektiv. Alles lässt sich mit ihr begründen." (Florian Schroeder, Kabarettist und Autor)

"Zwischen zehn und dreizehn Jahren verwandelt sich diese erste [kindliche] Neugierde in die Sehnsucht, selbst Geborgenheit und auch [erwachsene] Sexualität mit jemand anderem zu erleben. (...) Auch wenn Jugendliche manchmal spürbar zwischen Erwachsensein und Kindsein hin und her pendeln, sind sie in ihrer Sexualität und in ihren Bedürfnissen nach Beziehung als Erwachsene zu sehen. Das Aufkeimen erwachsener sexueller Gefühle im Alter von etwa 12 Jahren macht einen Teil in ihrem Erleben bereits erwachsen." (DSA Bettina Weidinger, Sozialarbeiterin, Sexualpädagogin und Sexualtherapeutin - Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik)

"Aber wenn es um Sex geht sind junge Menschen eine unterdrückte Minderheit. Sie leiden unter dem systematischen Zurückhalten von sexuellen Informationen, Gesundheitsvorsorge oder Produkten. Sie sind nicht Eigentümer ihrer eigenen Körper (oder Bilder davon), und Sondergesetze kriminalisieren ihre sexuellen Handlungen. Wir wären schockiert, wenn irgendjemand diese Beschränkungen der Sexualität für irgendeine andere Gruppe der Gesellschaft, wie Farbige, Juden oder Taube, vorschlagen würde." (Dr. Marty Klein, Sexualtherapeut)

"Jede Andeutung von Zweifeln am Schlimmsten [stimuliert] den empörten Reflexvorwurf, Leiden von Opfern sollten verharmlost werden. Wenn die Guten beschlossen haben, dass man ein umso besserer Mensch sei, je mehr man das im Dunkel stets drohende Schlimmste verabscheue, lassen sie sich dieses schöne Gefühl nur ungern verderben."

"Diese sozial herrschenden Wertungen sind auf erstaunliche Weise widersprüchlich: Die geltenden EU-Richtlinien zum Schutz von Kindern gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt etwa verstehen unter einem Kind eine Person unter 18 Jahren. Das deutsche Sexualstrafrecht geht als zwingend davon aus, dass Personen unter 14 Jahren keinerlei Selbstbestimmungsfähigkeit über ihr Sexualverhalten haben können und daher - wie Geisteskranke - nie wirksam in sexuelle Handlungen einwilligen können: Ein (gerade) 18-Jähriger, der mit seiner (gerade noch) 13-jährigen Freundin herumknutscht, begeht daher unter Umständen schwere Straftaten. (...) In krassem Gegensatz dazu steht, wenn Kinder und Jugendliche Straftaten begehen, die Behauptung, dass »Reife« angeblich »immer früher« eintrete."

(Prof. Dr. Thomas Fischer, Rechtswissenschaftler und Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D.)

Jugendliche sind keine Kinder. Sie sind es nicht rechtlich, und schon gleich gar nicht biologisch oder mental. Sie sind sexuell selbstbestimmt, und das ist ihr Recht. Ein unbestreitbares Grundrecht zudem.

Deswegen der hilflose, peinliche Versuch der Umdeutung ("fast noch ein Kind", "quasi noch ein Kind", etc.), in vollkommener Unkennntnis und Ignoranz, dass das bereits vor 14 nicht mehr so eindeutig ist, wie man es glaubt, wenn man viel "Moral" aber wenig Wissen hat.

Es handelt sich bei dieser (versuchten) sexuellen Unterdrückung junger Menschen vielmehr um die "Hysterie der Erwachsenen um ihre Sicherheit, der Ängstlichkeit bezüglich ihrer Moral, der Furcht vor ihrer Unabhängigkeit, Verwirrung über ihre Entscheidungsfindung, und Ablehnung ihrer menschlichen Bedürfnisse.

Sicher, wir steuern den Zugriff der Kinder auf Tabak, Alkohol und Autofahren. Aber die Wissenschaft deckt diese Entscheidungen (...) [und wer] diesen Götzen in Frage stellt, wird unverzüglich etikettiert als unsensibel, familienfeindlich, unmoralisch oder pädophil." (Dr. Marty Klein, Sexualtherapeut)

Aber das betrifft nur einen Bruchteil unserer Gesellschaft, die sich diesbezügl. sehr gewandelt hat - nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich (früher entschied der BGH noch, eine 16-Jährige dürfe bei "unmoralischem Lebenswandel" von ihren Eltern an den Küchenstuhl gefesselt und ihre Haare abgeschnitten werden - heute ist das Kindeswohl gefährdet, wenn Eltern ihren Kindern ohne ersichtlichen Grund die intime Beziehung zum 32 Jahre älteren angeheirateten Onkel verbieten wollen).

Aber nicht alle sind im 21. Jhdt. angekommen. Manche scheinen mental noch in den 1950er Jahren zu leben (soviel zum Thema "geistige Reife" ^^). Die wird man auch nicht überzeugen können:

"Es wird immer Menschen geben, die mit Angst auf die Lebendigkeit des Sexuellen reagieren und ihre Angst in feindseliges Agieren ummünzen, in Unterstellungen und Diffamierungen, wie jetzt geschehen. Sehr häufig paart sich dies mit einem völligen Mangel an fachlichem Wissen." (Prof. Dr. Ulrike Schmauch, Sozialwissenschaftlerin, Sexualwissenschaftlerin und Sexualpädagogin)

"Sexuelle Unterdrückung, so grausam und ungerechtfertigt sie auch sein mag, hat immer eine 'Begründung' gehabt.

Diese kann vom einfachen religiösen Dogma bis zur pseudo-wissenschaftlichen Theorie reichen, aber ganz gleich wie sie aussieht, sie hat eine grundlegende Eigenschaft: Einer rationalen Auseinandersetzung ist sie nicht zugänglich.

Selbst wenn sie keinerlei Sinn ergibt und viele Male widerlegt wurde, wird sie dennoch immer wiederholt. Ihre wirkliche Funktion ist schließlich nicht so sehr, Skeptiker zu überzeugen, als das Gewissen ihrer Verfechter zu beruhigen, eine Funktion, die sie stets bemerkenswert gut erfüllt. (...)

Aber all dies spielt für die Intoleranten keine Rolle. Da ihr Glaube nicht auf Einsicht beruht, kann Einsicht ihn auch nicht erschüttern. Wenn es also um sexuelle Unterdrückung dieser Art geht, haben wir es nicht mit sachlichen, wohlüberlegten Schlussfolgerungen, sondern einfach mit Vorurteilen zu tun." (Prof. Dr. Erwin J. Haeberle, Sexualwissenschaftler)

Fazit: Sie sind, wie sie sind, sie sind nicht "die Gesellschaft", und man kann sie einfach ignorieren. "Was stört es die deutsche Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt." (Sprichwort)