Warum werde ich ausgelacht, nur weil ich hohe Ziele habe?
Ich bin kein gewöhnlicher Mensch, meinen zumindestens gewisse Menschen die ich kenne. Mein Ziel ist es das Menschliche Immunsystem zu verbessern, ich habe mich auch entschlossen mein ganzes Leben meiner Arbeit zu widmen. Heiraten kommt daher nicht in Frage. Ich bin nicht mal für persönliche Errungenschaften, sondern mein Ziel ist es wirklich ein Heilmittel zu finden. Natürlich würde ich mich über eine Auszeichnung freuen, wenn sogar über die höchste- den Nobelpreis.
Aber was ich nicht verstehen kann: Warum werde ich ausgelacht, weil ich mir andere Ziele gesteckt habe? Es ist doch nicht schlimm wenn man hohe Ziele hat oder?
Nach langem überlegen habe ich mich fest entschlossen zu studieren, eine Ausbildung kommt nicht in Frage. Es war auch mein Kindheitstraum Wissenschaftler zu werden.
Nun Chemie ist ausgeschlossen und Physik eigentlich auch... Kommt also nur Biologie in Frage, kann man sich im Biologie Studium auf Gentechnik, Nanotechnologie und Strahlenphysik spezialisieren?
Aber das ist eigentlich auch nur Zweitrangig, mein Ziel ist es wie gesagt das Menschliche Immunsystem zu verbessern, weiß jemand was man dafür studieren muss? Ich bin mir da nicht so sicher, kenne mich da nicht so gut aus. Aber ich weiß das man bei Biotechnologie auch im Bereich der Medizin forschen kann.
53 Antworten
Guten Morgen DerNamanlose22,
zu aller erst, es ist nie falsch sich hohe Ziele zu stecken. Wenn du diese hast und fest daran glaubst, dann verfolge sie. Worüber man allerdings schmunzeln muss ist wohl deine Vorstellung von Wissenschaft. Von dem Nobelpreis zu träumen darf man sicherlich, allerdings sollte man diesen nicht als Ziel sehen, sonst wird man böse enttäuscht. Stell dir vor wie viele ehrgeizige und hoch motivierte Wissenschaftler es gibt, dann wie lange die Lebenserwartung eines Menschen ist etc... Die Chancen sind gering. Dies ist wohl auch der Grund warum die Leute darüber schmunzeln.
Aber wenn du dieses ehrwürdige Ziel hast den Menschen eine bessere Gesundheit zu bringen, verfolge es - man weiß nie was dabei raus kommt. Allerdings ist Wissenschaft nicht so einfach wie du es dir vorstellst. Selbstverständlich ist es hilfreich ein kluger Kopf und ehrgeizig zu sein, allerdings wenn du mal wirklich darin arbeitest wirst du feststellen dass vieles nicht so läuft wie man es sich gedacht hat. Du brauchst also auch gehörig Ausdauer. Und das Immunsystem ist extrem komplex. Um es zu verbessern muss man erst verstehen wie es funktioniert und so weit ich weiß tut man das momentan noch nicht vollständig. Auch daraus kommen wohl die ein oder anderen Zweifler an deiner Vorstellung.
kann man sich im Biologie Studium auf Gentechnik, Nanotechnologie und Strahlenphysik spezialisieren?
Alle drei Gebiete auf einmal - klingt für mich recht exotisch. Vor allem weil das teilweise riesige Gebiete sind. Spezialisieren bedeutet auf diesem Gebiet sehr viel zu wissen und bei gleich dreien, wobei die Nanotechnologie sowieso noch in den Kinderschuhen steckt... Und ich frage mich auch welches Forschungsthema dazu passen würde. Zwei Gebiete bekommt man sicherlich zusammen, aber drei? Was stellst du dir da genau vor? Du kannst vielleicht das ein oder andere in deiner Arbeit anschneiden, aber spezialisieren?
Und mit Biologie ist das so eine Sache. Natürlich kannst du je nach Forschungsrichtung auch in andere Gebiete rein rutschen, aber ob es die drei Richtungen sind? Ich würde dir in deinem Fall ehr zu Biochemie, Pharmazie oder Medizin raten. Passt auf deine Vorstellung irgendwie besser. Mit Biologie fängst du erst mal an sämtliche Tiere und Pflanzen bestimmen zu können - passt nicht so ganz auf deine Wünsche.
Vielleicht ist das auch ein Grund warum du belächelt wirst. Du eröffnest sehr große Ziele, hast dich aber noch nicht so richtig damit beschäftigt wie du diese erreichen willst. Wenn du aber wirklich diese Ziele hast, dann würde ich dir vorschlagen dich jetzt schon damit zu befassen wenn du daran Freude hast. Du kannst dir ja mal Lehrbücher über Gentechnik besorgen und mal reinschnuppern auf was du dich da einlassen willst ;-).
Aber lass dir durch all das Gerede von anderen nicht die Motivation nehmen. Wenn du ein Ziel hast - verfolge es...
Ich finde die Antwort echt klasse! "Wenn du ein Ziel hast - verfolge es" Motiviert mich sogar bei meinen Zielen, auch wenn es etwas kleinere Ziele sind... aber immerhin! Danke ^^
Du wirst von den Menschen ausgelacht (meinst du das wörtlich?), weil sie dir nicht zutrauen, dass du es schaffst. Hast du schon etwas erreicht im Leben? Wenn nicht, würde ich dein Ziel für dich behalten und nur auf Anfrage herausrücken.
Es gibt in der heutigen Zeit zu viele Dummschwätzer. Man kann nicht mehr unterscheiden, wer es ernst meint und sich selber gut einschätzen kann von denen, die es entweder lapidar dahersagen oder ihr Potenzial weit überschätzen.
Es ist einfacher, die Menschen an ihren Taten zu messen, als an ihren Worten.
Das Leben ist dynamisch und was dir jetzt wichtig erscheint mag in der Zukunft vielleicht völlig anders aus sehen. ich habe mal ein paar Semester Astronomie und Physik studiert, als ich dann gemerkt habe, dass ich für den Nobelpreis im Gegensatz zu einem meiner Onkels nicht so das rechte Talent habe, bin ich auf Jura gewechselt mit dem Ziel mal bei der UN zu arbeiten. Doch die wollten nicht und jetzt bin ich Unternehmerin in einer völlig anderen Branche und habe meinen Spaß und die Freiheit, das zu tun, was ich für mein Leben und die Welt als wichtig empfinde.
Wüsste nicht warum man dich auslachen sollte.
Meine Meinung ist es, dass man sich viele kleine Ziele setzen sollte. Aber wenn sofort ein hohes setzt, gehört doch nicht ausgelacht. Frag Sie doch mal, was die daran so witzig finden? Ich muss aber sagen, mir glaubt auch keiner, dass ich eines Tages mal Programmierer werden und "lachen" mich indirekt aus. Aber mich interessiert das weniger, denn ich konzentriere mich aufs lernen und nicht auf die Meinung anderer. Denn ICH weiß, wohin ich will.
derlei hochgesteckte Ziele zeugen nunmal eben nicht von hohem Willen oder wissenschaftlicher Größe, sondern lediglich von einem unterfüttertem Ego.
Ist nicht schlimm, so eine Phase macht (fast) jeder mal durch. Genau das ist auch der Grund, warum dich manch einer auslachen wird - man erkennt sich selbst ein wenig wieder.
Zum Inhaltlichen: empirische Wissenschaft ist auch ganz stark Glückssache - zu jedem komplexen Bereich (und jedes medizinische Thema fällt ganz klar darunter) gibt es dutzende potentielle gute Theorien, von denen sich im Laufe der Zeit höchstens eine als haltbar herausstellen wird. Ob man den Nobelpreis erlangt, ist dann nur eine Frage, ob man zufällig die richtige(re) gewählt hat - und sehr, sehr viel Politik und Speichelleckerei.
Ein echter Wissenschaftler, der diese Bezeichnung verdient, schert sich einen Dreck um derlei hohle Auszeichnungen.
Ein anderer Punkt: in einer Zeit, in der globale Überbevölkerung die Kardinalursache fast aller die gesamte Menschheit betreffenden Probleme darstellt, willst du das Immunsystem weiter verbessern? Ich nehme an, dadurch würden, würde es denn gelingen, am Ende mehr Menschen sterben, als gerettet. Wie das ethisch einzuordnen ist, ist aber deine Sache.
Drittens: du tust hier sehr leichtfertig genau die Dinge ab, die das Leben lebenswert machen, zugunsten von primitiv-rationalen Auszeichnungen. Aber wenn es intrinsische Wertsetzungen in dieser Welt überhaupt gibt, so wirst du diese sicher nicht in solchen (am Ende zirkulären) Überlegungen finden, die ihren Horizont in gesellschaftlicher Anerkennung haben..
Nimm diese Kritik nicht zu persönlich; wie gesagt, es ging und geht vielen Menschen so - und letztlich sind deine Ausführungen ein Zeichen von großer potentieller Intelligenz. Wichtig ist nur, daß du dir andere Möglichkeiten offenhälst, auf daß du dich weiterentwickeln kannst und nicht als blutleerer Wissenschaftsbürokrat endest - denn davon gibt's nun wirklich genug.