Warum wählen so viele die CDU und SPD?

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Gute Frage. Für mich ist das auch nicht wirklich nachvollziehbar, da die CDU tatsächlich fast nur Lobbypolitik für die Reichen und Großkonzerne macht und zwar koste es, was es wolle.
Um die Frage aber nun richtig zu beantworten, müssen wir uns mal anschauen, wer und was für Gruppen die CDU wählen. Das sind zum Einen die, die sehr besitzdenkend sind, Lobbyisten, Wirtschaftsbosse. Genau die Leute, für die sich halt die CDU einsetzt. Hinzu kommen allerdings auch viele Katholiken, die in der CDU immer noch das Christlich sehen und die Stammeswähler, die quasi immer CDU wählen, egal was für eine Politik die macht.
Die SPD hat heute vergleichsweise wenig Umfragewerte, obwohl sie in den letzten Jahren dem Volk weitaus näher war als die CDU.

Gruß NicoFFFan

Wandere aus , in der Türkei wird Politik für den Bürger - wenn er so ist wie er sein soll - gemacht .

Verweigere die Annahme von Leistungen die dir die Bundes- Politik bietet .

NicoFFFan  28.11.2017, 21:56

Naja, also was in der Türkei abgeht... Politik für die Bürger sieht anders aus, aber wenn man es genau sieht, wird fast überall irgendwo Politik gegen die Interessen der Bevölkerung gemacht. Genaugenommen zählt meiner Meinung nach Erdogan zu den schlimmsten, Kim Jong ist allerdings noch schlimmer.

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Das schöne ist, dass jeder seine Meinung sagen kann. Und das schlechte ist, dass es auch viele tun.

Aber vielleicht ist auch das Gegenteil der Fall. Wie du sagst, ist das Vertrauen in etablierte Parteien gesunken. Die letzte Shell-Jugendstudie kam ebenfalls zu dem Ergebnis.

Eigentlich schade. Mehr noch: Schlimme Zustände.

Aber warum wählen so viele CDU und SPD? Beides sind sog. Volksparteien. Sie sprechen mit ihrem Wahlprogramm nicht gezielt eine besondere Gruppe von Menschen an, sondern orientieren sich sehr breit. Was mitunter auch die einzige Möglichkeit ist, eine so große Partei zu werden.
Ihre Programme orientieren sich an einer großen Mehrheit und decken viele Bereiche ab. Was jetzt per se nichts schlechtes ist, schließlich soll es in einer Demokratie ja auch so ein bisschen um die Mehrheit gehen.

Der eigene Frust, die eigene Unvereinbarkeit mit den vorgelegten Wahlprogrammen kann die Einsicht trüben: Es gibt nämlich immer noch eine große Mehrheit, die prinzipiell (scheinbar) zufrieden ist mit der Welt. Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder selbst beurteilen.

Wo liegt das Problem, wenn ich mit keiner Partei einig bin und gar nicht wählen gehe?
Wenn die Statistiken aufzeigen, dass eine bestimmte Gruppe Menschen nicht wählen geht (z.B. junge Menschen), eine andere dafür eine umso höhere Wahlbeteiligung hat (z.B. Männer im Alter von 50-60), dann werden die Parteien (die schließlich auch nur gewählt werden möchten) sich diesen Erkenntnissen anpassen. Sie stellen also Wahlprogramme auf, die diese Zielgruppe anspricht, die am ehesten wählen geht.

Was du tun kannst: Gibt es vielleicht eine Partei, die zumindest weniger schlimm ist als andere in deinen Augen? Dann versuche doch eigene Ideen und Wünsche in die Politik zu bringen, in dem du dich in der Partei engagierst - oder prinzipiell eben in der Gemeindepolitik zum Bleistift. Was fehlt dir in deiner Umgebung? Was könnte man verbessern? Gibt es Leute, die deiner Meinung sind? Erstellt Petitionen und verschafft euch Gehör. Und geht wählen! Selbst, wenn deine Stimme nachher nicht zählt, geht sie in die Statistik ein. Und denke dran: Wenn alle Nichtwähler sich zusammentun würden, könnten sie sicher etwas bewegen! Aber der sehr präsente Gedanke "Ich allein kann ja eh nichts bewegen" erstickt jede Möglichkeit auf Veränderung im Keim.

Wenn Du nicht zur Wahl gehst, ist das eine Stimme für die Partei, die Du am wenigsten magst.

"Es wird doch keine Politik für den Bürger gemacht, im Gegenteil!"

Das finden "die Bürger" offensichtlich nicht so!