Warum streben die Menschen nach Glück?

8 Antworten

als Ergänzung zu Albrecht: wichtig wäre mir zwischen unserem heutigen Begriff von "Streben nach Glück", wie es etwa in der amerikanischen Verfassung operationalisiert wird und der εὐδαιμονία bei Aristoteles zu unterscheiden. Das Wort "Glück" geht bei uns etym. auf christliche Schicksalsvorstellungen zurück, d.h. auch: ein solches "Streben" nach Glück war unseren heidnischen Vorfahren fremd.

Und zu Critter: Ich empfehle die "Anleitung zum Unglücklichsein" von Watzlawick zu lesen, der nämlich davon ausgeht, dass die Meisten in Wirklichkeit tatsächlich nach Unglück streben ;-)

ich möchte mich Albrecht anschließen und dem folgendes hinzufügen.

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meiner Auffassung nach muss das menschliche Streben nach Glück einen Grund und eine Ursache haben. . . . .

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unabhängig von der Definition "Glück", ob es nun ein Dauerzustand ist, bzw. sein kann, oder nur vereinzelte Perioden schöner Momente sind.

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Die Ursache sehe ich in unserem Innersten verborgen. Ich glaube das dieses ewige streben nach Glückseligkeit und die Sehnsucht danach, soetwas wie eine andauernder, oft unbewusster Zustand der Suche von Menschen ist, welche wir letztendlich alle gemein haben.

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Eine Suche die vielleicht unserem Herzen entspringt???? . . .

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wenn ja, dann glaube ich, das unser Herz, also ein VAKUUM hat. Ein Vakuum, oder auch auch Leere, die ausgefüllt werden möchte und daher jedes Herz sich angetrieben fühlt, sich nach seiner persönlichen Gesinnung auf die Suche macht, um dieses große Vakuum auszufüllen und diesen ständigen Durst (sehnsucht) zu stillen.

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wie Albrecht bereits Aristoteles zitierte; Lust, Reichtum, Ehre oder Gesundheit, sind einige der Begierden des Menschen, um die vermeidliche Glückseligkeit zu erlangen.

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(Kurzbeispiele; Selbst ein Krimineller, der eine böse Tat begeht, wird angetrieben von dem Vakuum seines verirrten Herzens und tut Falches oftmals, weil er sich von seiner "Beute", pers. Glückseligkeit (auf kosten anderer Opfer)erhofft. .

Ein Freier sucht ebenfalls nach Glückseligkeit und besucht daher ein Bordell . . . . .

Ein anderer ist der Spielsucht verfallen und sucht sein Glück im Spieldie. 6 Richtige für die Glückseligkeit . . . . .

Auch ein Mensch der Macht, Geld oder gar Drogen sucht, wird irgendwie von dem Vakuum seines Herzens (Herzensgesinnung) angetrieben . . .

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auffällig ist jedoch, das in den meisten Fällen, die erhoffte Glückseligkeit nicht von Dauerhaft ist und daher auch keinen inneren Frieden beschert. Oftmals ist das erreichte Ziel der Glückseligkeit nur von Sekunden! und nach einer Phase der Ruhe (Befiedigung) springt der Motor durch das VAKUUM? wieder an und es geht auf ein Neues . . suchen Warum ist das so?

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ich weis es NICHT, . . . . .aber ich kenne jemand der mir darauf eine Antwort gab, welche ich zugegebener Maßen auch erst zögerlich annahm:

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Joh 6,35 Jesus aber sprach zu ihnen: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten." . . . .

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seit dem ich Jesus in mein Herz gelassen habe, kannich nun auch sagen, ich bin Nicht mehr hungrig, ich bin satt . . . . . . und habe Frieden, mit mir selbst und meinen Nächsten gefunden . . . .

Eigentlich strebt der Mensch gar nicht nach Glück. Er denkt es nur so lange er unglücklich ist. Sobald er keine Wünsche und Ziele mehr hat und deshalb quasi "Wunschlos glücklich" ist, beginnt er sich zu langweilen und sehnt sich nach tiefen im Leben. Ich denke der Mensch will immer nur gerade das, was er nicht hat. Jedoch braucht man auch den Schmerz. Wenn man den Schmerz nicht kennt, kann man das Glück auch nicht wahrnehmen, da es denn für einen etwas selbstverständliches ist. Sobald man über längere Zeit glücklich ist, beginnt man die Zufriedenheit gar nicht mehr Wahrzunehmen & sehnt sich nach Veränderungen. Eigentlich strebt man meiner Meinung nach, nur im Unterbewusstsein nach Glück

Glück ist etwas Angenehmes, Schönes und Wertvolles. Daher ist ein Streben danach sehr natürlich. Eine Sehnsucht danach ist stets vorhanden.

Am besten ist es, bei Aristoteles selbst in seiner Nikomachische Ethik nachzulesen (die angesprochenen Gedanken zum Glück stehen am Anfang dieses Werkes). Dazu gibt es auch Kommentare und Darstellungen in Bücher.

Jede Kunst, Technik, Lehre, Handlung und Absicht erstrebt etwas, ein Gut. Dies kann sehr verschiedenartig sein, aber immer geht es um ein erwünschtes Ergebnis. Das Gute kann daher auch als das bezeichnet werden, wonach alles strebt (wegen eines täuschenden Anscheins gibt es allerdings auch Fehlgriffe). Was wir erreichen wollen, ist ein Ziel (dies steckt schon in der Definition von „Ziel“ - griechisch τέλος). Glück(seligkeit) (εὐδαιμονία) ist das höchste Ziel und Endziel alles Handels. Argumente dafür sind:

1) Übereinstimmung: Glück wird allgemein als Endziel anerkannt (Konsens)

2) Offensichtlichkeit: ein Streben nach Glück zeigt sich überall deutlich (Evidenz)

3) sachliche Überlegungen über die Eigenart eine höchsten Zieles

Glück ist ein vollendetes Ziel und wird von keinem anderen Ziel an Vollkommenheit übertroffen. Glückseligkeit wird immer um ihrer selbst willen erstrebt, niemals um etwas anderes willen – im Gegensatz zu anderen Gütern. Außerdem genügt Glück sich selbst. Es allein genügt, um das Leben als begehrenswert zu empfinden – das Hinzutreten von etwas anderen, dessen es vielleicht noch bedarf, ist bei ihm nicht erforderlich.

Das Genießen fühlen wir, daher ist nach Aristoteles Glück etwas Seelisches. Aristoteles versteht Glückseligkeit als Tätigsein der Seele entsprechend der besten und am meisten vollkommenen Vortrefflichkeit. Alles hat eine ihm eigentümliche Vortrefflichkeit als Anlage in seiner Natur/seinem Wesen, durch das es sich besonders auszeichnet. Bei den Menschen ist es die Vernunft, mit der sie begabt sind. Andere Fähigkeiten haben auch Pflanzen oder Tiere. Die Aussage von Aristoteles dient also auch einer Abgrenzung. Nicht alle Wesen streben nach einem Gut, das aus reiner Vernunft hervorgeht.

Aristoteles nennt auch andere Ziele wie z. B. Lust, Reichtum, Ehre oder Gesundheit. Er unterscheidet äußere, körperliche und seelische Güter. Er weist auch auf andere Lebensweisen als das philosophische Leben (vor allem durch Betrachtung geistiger Inhalte gekennzeichnet) hin. Bei der denkenden Tätigkeit sieht er als Vorteile die Dauerhaftigkeit, wunderbar reine und beständige Genüsse und die Unabhängigkeit von äußeren Gegebenheiten.

Nach Glück strebt der Mensch erst, wenn es an nichts Elementarem mangelt. Sonst strebt er erst einmal nach Nahrung und Gemeinschaft.
Glück ist das Sahnehäubchen des Lebens.

artemis47u  21.05.2009, 11:20

was ist glück?;-)

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sanne172  21.05.2009, 11:37
@artemis47u

Das Glück ist eine leichte Dirne
und weilt nicht gern am selben Ort;
sie streicht das Haar dir von der Stirne
und küsst dich rasch und flattert fort

Heinrich Heine

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