Warum steht eigentlich eine Englische Bulldogge nicht auf der Liste?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die frage ist: Wo zieht man die Grenze?

Dass es gewollt Kämpfe Hund gegen Mensch gegeben hätte wüsste ich nicht. Auch keine Rasse, die dafür herhalten sollte. Im Gegenteil, bei allen Rassen die jemals zum Kampf gegeen Hunde oder andere Tiere eingesetzt wurden, war es explizit unerwünscht, wenn der Hund im Ring einen Menschen (seinen Handler, den Richter) an ging. Damals i.d.R. sein Todesurteil, sowas wollte keiner.

Das ist das eine, das andere ist ja, wo man bei den Kämpfen an sich die Grenze zieht.
Hund gegen Hund? Hund gegen Bulle? Hund gegen ... ? Rattenbeißen?

Das "Problem" bei bestimmten Rassen - besonders mit Terrieranteil, meiner Erfahrung nach - ist einfach, dass sie anders beißen. Normal beißt dich ein Hund eher in Arme und Beine - das will auch keiner, ist aber noch was anderes, als wenn ein Hund mehr auf Schultern und Nacken zielt. Ja, das ist speziefisch unterschiedlich. Deswegen gibt es da auch öfter schlimme Verletzungen.

Und ja: Prinzipiell ist es egal, wie stark ein Hund beißen könnte, es kommt drauf ab ob er es tut. Und da kommen wieder die Faktoren Zuchtauswahl, Aufzucht und Sozialisierung, Erziehung und in letzter Konsequenz auch das Verantwortungsbewusst sein des Halters, wenn der Hund wirklich nicht ganz ohne ist (sichern mit anständigem MK, vorrausschauend Gassi gehen, bestimmte Situationen vermeiden) zum Tragen.

Keine Rasseliste der Welt kann verhindern, dass sich jemand legal oder auch illegal einen Hund hält, der aus komplett unsozialisiert aus schlechter Zucht zu jemandem kommt der ihn nicht erziehen kann und nicht verantwortungsbewusst genug ist zu erkennen, dass der Hund u.U. eine Gefahr ist und gesichert gehört.

So, warum stehen einige Rassen nicht drauf die es vielleicht müssten?
Vermutlich gibt es einfach keine anständig guten Statistiken - auch, wenn das meiner Meinung nach Pflicht sein muss, wenn man solch restiktive Maßnahmen erlässt.

Englische Bulldoggen überdies sind ja leider meist Krüppel, die kaum 5 m rennen können. Da wüsste ich jetzt nicht, wie der einen normalen Menschen zurichten sollte. Höchstens, wenn er sich auf dich legt und du kommst nicht mehr hoch oder so. ;-)

Man darf aber nicht verschweigen, das Hunde, die ursprünglich für Kämpfe gezüchtet wurden, natürlich auch nach bestimmten Eigenschaften selektiert wurden. Daher sind die meisten Listis zwar ausgesprochene Menschenfreunde, aber oft ab dem Erwachsensnalter unkompatiebel mit Artgenossen. Das steckt eben oft noch drin.


Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 09:59

Danke, sehr gute Infos. :)

Bei meiner OEB, weiß ich auch nicht, was genau drinnen ist. Die Rasseliste ist, wie sie jetzt ist, ein völliger Schwachsinn, meiner Meinung nach.

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EvaRelativ  07.06.2018, 10:03
@Massemike

Also In NRW bekommste mit OEBs wohl Probleme, weil nicht nachgewiesen ist das wirklich keine Listis irgendwann mal drin sind und auch die Rasse nicht offiziell (VDH) anerkannt ist in D.

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Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 10:07
@EvaRelativ

In Österreich (Steiermark) gibt es keine Auflagen. Trotzdem die Vorurteile über Listenhunde gibt es überall.

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Das Konzept der Listenhunde ist ohne Zweifel schwachsinnig.

Englische Bulldoggen gehören aber verboten, da es sich um Qualzuchten handelt. Viele der Tiere röcheln schon im Leerlauf, weil sie nicht richtig atmen können, oder haben wegen dem gestauchten Körper Probleme mit allen Organen, die sich im Brustkorb befinden. Die meisten englischen Bulldoggen sind nicht gefährlich, weil sie bei körperlicher Anstrengung nach kurzer Zeit umkippen würden.


Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 08:51

Jap.

Es kommt auf den Züchter drauf an. Ich kenne Englische Bulldoggen, denen es wirklich gut geht. Längere Schnauze, können laufen ohne zu kollabieren, schnarchen kaum.

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TroIIinger  07.06.2018, 08:54
@Massemike

Ja, ein paar wenige Züchter produzieren mittlerweile Bulldogen, die nicht ganz so sehr deformiert sind. Wenn "laufen ohne zu kollabieren" schon eine hervorhebenswerte Eigenschaft ist, dann haben wir es zweifellos mit einer Qualzucht zu tun. Warum nicht einfach Hunde züchten, die keine Missbildungen aufweisen?

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Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 08:57
@TroIIinger

Diese Rasse ist was besonderes. Natürlich unterstütze ich keine Qualzuchten. Aber die Züchter, die auch Wert auf die Gesundheit der Hunde stellen, finde ich persönlich gut.

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TroIIinger  07.06.2018, 09:06
@Massemike
Diese Rasse ist was besonderes. 

Zweifelsohne, aber eben nicht im positiven Sinn

Aber die Züchter, die auch Wert auf die Gesundheit der Hunde stellen, finde ich persönlich gut.

solche Züchter finde ich auch gut, aber die züchten ja auch keine Bulldoggen.
Eine gesunde Bulldogge würde man nicht als Bulldogge erkennen. Die wäre schmaler, höher mit einer Schnauze. So ein Hund würde eher wie ein Boxer aussehen und schon bei denen finde ich die deformierte Gesichtspartie grenzwertig.

Ich bevorzuge Malinois. Da ist alles dran, die haben seltenst Probleme und die sind wenigstens nicht so lethargisch.

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Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 10:04
@TroIIinger

Ich finde immer, solange ein Hund keine gesundheitlichen Beschwerden hat, ist es in Ordnung, egal welche Rasse. Die Gesundheit ist das wichtigste.

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TroIIinger  07.06.2018, 11:42
@Massemike

Da stimme ich zu, nur haben Bulldoggen sehr oft, eigentlich fast immer gesundheitliche Beschwerden. Der ganze Körperbau ist gestaucht und der Oberkiefer wurde fast vollständig weg gezüchtet.

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Sternfunzel  07.06.2018, 14:02
@TroIIinger

mein Bully hat keine Probleme beim Atmen, schwimmt, ist supersportlich , mit richtig viel Energie, ein sehr guter Schwimmer . Und er liebt Spielen.

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TroIIinger  07.06.2018, 14:33
@Sternfunzel
fast jeder Rassehund ist Qualzucht 

Nein, bei Weitem nicht.

mein Bully hat keine Probleme beim Atmen, schwimmt, ist supersportlich , mit richtig viel Energie, ein sehr guter Schwimmer . Und er liebt Spielen.

Bei einer Rasse die keine Qualzucht ist, wäre das nichts Erwähnenswertes. Du hast wohl entweder eine der seltenen Ausnahmen erwischt, oder die Schäden zeigen sich noch nicht. Vielleicht übersiehst du auch wie viele Besitzer solcher Hunde die Symptome.

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Sternfunzel  07.06.2018, 17:09
@TroIIinger

Ich habe meinen Dritten Mops , von Luftproblemen kann ich Dir nichts bestätigen , meine waren freiatmend , einer ist freiatmend , alle Hunde , die ich hatte , waren sportlich und schlank.

lieben Gruß

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TroIIinger  07.06.2018, 18:31
@Sternfunzel

Ich habe erst vor ein paar tagen einen röchelnden Mops gesehen, der angeblich freiatmend war. Die Besitzer spielten die Probleme runter. Dass es so ein Wort wie "freiatmend" überhaupt geben muss, ist eine Schande. Der Mops ist eine ähnlich deformierte Kreatur wie die Bulldogge. Total überzüchtet mit winzigem Genpool.

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Sternfunzel  07.06.2018, 22:29
@TroIIinger

ja, die gibt es auch , die Möpse, die wirklich fast gar kein Näschen haben und stark röcheln. Ich habe immer drauf geachtet , dass der Mops immer richtig Nase hat und längere Beinchen und schmaleren Brustkorb.

lieben Gruß

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TroIIinger  07.06.2018, 22:52
@Sternfunzel

Ein Mops mit einer richtigen Schnauze, langen Beinen und schmalem Brustkorb sieht eben nicht wie ein Mops aus, da die rassetypischen Merkmale dann fehlen.

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TroIIinger  07.06.2018, 23:42
@Sternfunzel

das sind genau diese missgebildeten Kreaturen, die einem leid tun können. Es geht zwar noch schlimmer, aber warum sollte man sich so etwas anschaffen und nicht einen Hund an dem alles dran ist?

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Massemike 
Fragesteller
 08.06.2018, 09:00
@TroIIinger

Ich kann auch sagen, dass mir Windhunde leid tun, weil sie so abgemagert sind. Jeder hat seine Meinung und jedem gefällt was anderes. Natürlich geht es um die Gesundheit des Tieres, wie schon geschrieben, aber es gibt auch gesunde Exemplare bei Molossern. Ich mach auch Bodybuilding und bin deswegen keine Missbildung, weil ich eine schlechtere Ausdauer habe und anders aussehe, wie ein normaler schlanker Mensch.

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TroIIinger  08.06.2018, 10:04
@Massemike
Ich kann auch sagen, dass mir Windhunde leid tun, weil sie so abgemagert sind. 

Windhunde haben eigene gesundheitliche Probleme, die von ihrem Körperbau herrühren. Es ist ein anderes Extrem

Jeder hat seine Meinung und jedem gefällt was anderes. 

Was einem gefällt, sollte bei der Entscheidung für eine Hunderasse hinter der Gesundheit des Tiers stehen.

aber es gibt auch gesunde Exemplare bei Molossern.

Alleine dieser hinweis zeigt doch schon, dass da etwas falsch läuft.

Ich mach auch Bodybuilding und bin deswegen keine Missbildung, weil ich eine schlechtere Ausdauer habe und anders aussehe, wie ein normaler schlanker Mensch.

Das ist erstens deine Entscheidung, zweitens antrainiert und nicht vererbt. Bei Bulldogge und Mops wird allein wegen der Optik die Schnauze kurz und der Körper gedrungen gezüchtet. Dabei entstehen zwangsläufig Probleme, die Tierärzte können ein Lied davon singen. Aus den Rassemerkmalen ergeben sich Risiken, aber keinerlei Vorteile. Dass es unter den Molossern auch gesunde Exemplare gibt, oder solche bei denen die Probleme nicht so offensichtlich sind, lässt die Problematik nicht verschwinden.

Meine Malinois Welpen hatte ich nicht als freiatmend angeboten, es hatte auch niemand danach gefragt, weil das Atmen bei Hunden mit gesunden Proportionen kein Problem ist. Ich musste nie darauf hinweisen, dass die Hunde bei körperlicher Anstrengung nicht kollabieren, oder dass sie nicht röcheln, einfach weil das bei so einer gesunden Rasse kein Thema ist. Warum also nicht einfach gesunde Hunde züchten/kaufen? So muss man sich nicht aus einer kranken Rasse die gesunden Tiere heraus picken, oder zu Züchtern gehen, deren Tiere weniger krank sind.

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Massemike 
Fragesteller
 08.06.2018, 10:17
@TroIIinger

Jeder Hund kann eine Krankheit haben, auch ein Malinois kann z.B. einen Herzfehler haben oder aus einer schlechten Zucht kommen.

Natürlich stelle ich die Gesundheit vor der Optik, auch der Charakter und das Wesen müssen zu einem passen.

Es gibt so viele Molosser, die gesund sind und keine Probleme haben und auch ein hohes Alter erreichen und trotzdem dem Rassestandard entsprechen. So lange das Wesen zum Körper passt, ist es gut.

Auch beim Mensch ist die Genetik unterschiedlich, es gibt Menschen, die einen breiten Körperbau haben. Deswegen sind sie jetzt nichts schlechtes.

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TroIIinger  08.06.2018, 10:54
@Massemike
Jeder Hund kann eine Krankheit haben, auch ein Malinois kann z.B. einen Herzfehler haben oder aus einer schlechten Zucht kommen.

Kann er, doch es gibt Rassen, bei denen bestimmte gesundheitliche Probleme so gehäuft vorkommen, dass sie rassetypisch sind.

Natürlich stelle ich die Gesundheit vor der Optik

Warum dann einen Hund kaufen, dessen rassetypische Merkmale so häufig zu Problemen führen?

Es gibt so viele Molosser, die gesund sind und keine Probleme haben und auch ein hohes Alter erreichen und trotzdem dem Rassestandard entsprechen. So lange das Wesen zum Körper passt, ist es gut.

So kann man es sich auch schön reden. Der Hinweis dass viele keine gesundheitlichen Probleme haben ist bei einer gesunden Hunderasse unnötig. Du vergisst dabei nur die ganzen röchelnden Molosser, deren zu kurzer Brustkorb die Organe zusammen quetscht.

Auch beim Mensch ist die Genetik unterschiedlich, es gibt Menschen, die einen breiten Körperbau haben. Deswegen sind sie jetzt nichts schlechtes.

Menschen werden aber nicht mit einem Körperbau gezüchtet, der bestimmte Gesundheitsprobleme gehäuft auftreten lässt. Das sind ja nicht nur die schnauzlosen Molosser, auch der abfallende Rücken beim deutschen Schäferhund oder der Trend zu immer kleineren Chihuahuas fällt in diese Kategorie.
Bei den extrem kurzen Schnauzen von Mops und Bulldogge dachte eben niemand an die Gesundheit der Hunde, da steht die Optik im Vordergrund, denn es hat ja sonst keinen Sinn.

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Massemike 
Fragesteller
 08.06.2018, 10:58
@TroIIinger

Deshalb von einem Züchter, wo diese Probleme nicht vorhanden sind. :)

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Ich nehme an, weil die Rasse eher sehr schwerfällig im Gang ist .

Ist das der , welcher bei Dir den Beschützerinstinkt hervorheben will ? :-)

Ich habe eine großwüchse Französische Bulldogge und einen Sportlichen Mops.

lieben Gruß


Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 13:30

Okay :)

Jap. Mein OEB-Rüde.

Was heißt großwüchsige? Ich hab auch eine. :)nice

LG

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Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 13:58
@Sternfunzel

Super. Meine hat 12 kg und eher kleiner, aber muskulös. Ca. 34 cm.

Fast so hoch, wie meine OEB. Weiß nur, dass meine OEb mit der Schnauze auf ca. 72 cm kommt, wenn er den Kopf hebt. Seine Schulterhöhe beträgt so um die 48 cm.

Das ist toll. :)

LG

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Sternfunzel  07.06.2018, 14:04
@Massemike

Schön und ich weiß, dass Du so lernen wirst mit den Hunden , wie ich es Dir beschrieben habe. Das freut mich sehr. Wenn Du unter meine Beträge schaust findest Du auch viele Antworten über Hunde. Antworten die Dir sicher weiterhelfen können.

Meine Themen sind Bibel , Glaube und Hunde.

liebe Grüße Dir

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Weil diese Listen von Menschen geschrieben wurden, die keinerlei Ahnung von Hunden hatten.

Außerdem wurden die Listen verfasst, als es gerade einige Vorfälle mit Hundebissen gab und da sind dann natürlich die damals beteiligten Rassen drauf gekommen.


Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 08:37

Danke. Ich finde sowieso, dass es keine Listenhunde gibt und das der Mensch daran schuld ist.

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MaryLynn87  07.06.2018, 08:39
@Massemike

Stimmt. Dazu kommt noch, dass es oft große kulturelle Unterschiede gibt was als "gefährlich" gilt.

Bei uns werden zb Staffordshire Bullterrier als gefährlich angesehen. In Amerika nennt man sie sehr oft "Nanny Dogs" und sie werden als absolute Familienhunde empfohlen und haben dort den gleichen Ruf wie bei uns ein Golden Retriever hätte.

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Massemike 
Fragesteller
 07.06.2018, 08:42
@MaryLynn87

Ist das nicht in Großbritannien so? Egal. Es ist meistens die falsche Erziehung oder der Hund wird nicht ausgelastet.

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Dultus, UserMod Light   07.06.2018, 08:42
@MaryLynn87

Sehe ich auch so. Ich hatte schon alles an Hunden. Momentan 2 Saupacker. Die Leute kriegen bei meiner großen (der andere ist noch ein Welpe) Hündin teils echt Panik und ziehen ihre Hunde zurück "Komm her, komm her, der macht dich kaputt"...

Dabei ist sie an der Leine und guckt nur. Der Terrorhund ist vom Menschen gemacht. Das liegt niemals an der Rasse.

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MaryLynn87  07.06.2018, 08:44
@Massemike

Soweit ich weiß, haben die Briten da nochmal eine andere Einstellung zu diesen Hunden. Dort sind sie oft bei einer, nennen wir sie mal "unterprivilegierten" Gesellschaftsschicht als Haustier beliebt und haben dann auch eher einen schlechten Ruf. Was aber eher an Vorurteilen den Herrchen gegenüber liegt.

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Weil bei den Listenhunden theoretische Eigenarten gezählt werden. Andere Hund esind auch stark und stehen nicht auf der Liste. Die englische Bulldoge gilt als extrem gutmütig. Wegen ihrer Sanftmut finden sie manche auch als leicht trottelig, was sie aber gar nicht sind.