Warum sind manche Erwachsene so?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

viele Erwachsenen haben auch einfach vergessen oder verdrängt wie es ist ein Kind zu sein, weil es einfach zu lange her ist. Mangelnde Empathie spielt bestimmt auch eine Rolle 😉

einige Erwachsene fühlen sich Kindern mit Sicherheit überlegen. Das ist allerdings auch etwas dumm. Denn nur weil man länger auf dieser Welt ist bzw. ein „längeres Leben“ hatte ist man ja nicht ein besserer Mensche.

Erwachsene tun nicht so als wären sie besser - sie wissen einfach nur vieles besser als Kinder. Und das hängt einfach von ihrem Alter ab.

Woher soll auch ein 7 jähriges Kind wissen wie man Bankgeschäfte erledigt?

Woher soll ein 2 jähriges Kind wissen dass man nicht mit Bikini im Winter draußen rum laufen kann?

Woher soll ein Teenager wissen wie viel Zeit und Geld es wirklich kostet, ein Pferd zu halten?

Und wenn die Eltern dann nein sagen dann sind sie die bösen die dem Kind nichts erlauben - obwohl das Kind es ja so viel besser weiß als die Erwachsenen.

mxxnlxght 
Fragesteller
 16.03.2023, 11:56

Erwachsene sind nicht besser - sie wissen im Grunde einfach mehr. Viele Menschen assoziieren Wissen mit etwas gutem. Aber Wissen ohne Weisheit kann sehr zerstörerisch sein!

Ich habe als Kind immer geglaubt, ich müsse schnell erwachsen werden. Dann bin ich erst akzeptiert und geliebt. Wenn man Dinge kann und weiß, gehört man erst wirklich dazu!

Als ich dann selbst "erwachsen" wurde, habe ich gemerkt, dass die meisten Erwachsenen selbst ziemlich lost sind und im Grunde gar nicht mal soooo viel wissen wie sie meinen. Die Unzufriedenheit treibt halt viele Menschen an. "Wenn ich dieses Auto besitze, dann bin ich glücklich. Wenn ich xy besiegt habe, dann bin ich glücklich." Das projizieren sie auf ihr Kind, welches dann anfängt zu denken: "Wenn ich mal erwachsen bin, dann bin ich glücklich."

Vielleicht liegt das Glück aber gar nicht in der Zukunft, sondern im Moment. Jesus sagt in der Bergpredigt sogar: Selig die Armen im Geist, denn ihr ist das Reich der Himmel.

Das dreht den Spieß nochmal komplett um.

Sollte ich persönlich mal Kinder haben, hoffe ich, dass ich denen wichtigere Dinge / wichtigere Werte als plumpes Wissen vermittele! Sie sollen das Kindsein in vollen Zügen genießen. Mit allem was dazu gehört. Und sie werden von mir nicht ausgelacht oder als dumm betitelt, wenn sie Dinge anders als ich oder eben noch nicht verstehen. Jeder lernt in seinem eigenen Tempo und auf unterschiedliche Art und Weise. Ich möchte einfach positive Glaubenssätze in ihren liebenswerten Köpfen verankern.

LG

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dancefloor55  16.03.2023, 12:52
@mxxnlxght
Erwachsene sind nicht besser - sie wissen im Grunde einfach mehr

genau das habe ich ja geschrieben - einfach weil sie rein vom Alter einfach mehr wissen, wissen die gewisse Sachen zwangsläufig einfach besser.

das ist aber ja nichts verwerfliches wenn das so ist.

Ich habe als Kind immer geglaubt, ich müsse schnell erwachsen werden. Dann bin ich erst akzeptiert und geliebt

dann hast du aber kein gutes soziales Umfeld gehabt - aber das ist eben nicht die Normalität. Die meisten Kinder wachsen in einem halbwegs gesunden Umfeld auf und sind einfach Kinder. Dass es bei dir anders war ist tragisch - du kannst aber nicht daraus schlussfolgern, dass s bei jedem dann auch so ist.

Die Unzufriedenheit treibt halt viele Menschen an. "Wenn ich dieses Auto besitze, dann bin ich glücklich. Wenn ich xy besiegt habe, dann bin ich glücklich.

auch das ist nur in deinem sozialen Umfeld so - ich kenne keinen der sich über sein Auto definiert. Bei den meisten Familien ist es ein Pampersbomber - also ein Auto wo der praktische Nutzen über alles andere steht. Und mit besiegen? wo im Alltag muss ich irgendjemanden besiegen? Evt in Online Games - das war es aber.
Ich muss mich nicht vor irgendjemanden beweisen da ich genügend Selbstbewusstsein habe zu meinen Entscheidungen zu stehen - egal was die Leute davon halten.

Das projizieren sie auf ihr Kind, welches dann anfängt zu denken: "Wenn ich mal erwachsen bin, dann bin ich glücklich."

das glauben maximal Teenager weil die in der rebellischen Phase sind. die glauben halt rein aufgrund ihres Alters dass es viel besser ist ein Erwachsener zu sein - eben weil man dann tun und lassen kann was man will und es keine Eltern gibt die einem Vorschriften machen. Das die Realität anders aus sieht merken die dann auch irgendwann mal

Sollte ich persönlich mal Kinder haben, hoffe ich, dass ich denen wichtigere Dinge / wichtigere Werte als plumpes Wissen vermittele! 

das macht doch eh eigentlich jedes Elternteil - Werte UND Wissen vermitteln. Man braucht im Leben beides.

Sie sollen das Kindsein in vollen Zügen genießen. 

grundsätzlich ja - aber wenn man ihnen alles erlaubt, dann bringt man ihnen eben die falschen Werte bei. Kindheit genießen ja aber nicht auf Kosten ihrerer Zukunft. Meine Tochter findest es auch doof dass sie nach der Schule noch lernen muss - aber wenn sie Defizite in der Volksschule schon hat, dann wird das über die Jahre immer schlimmer werden. Evt endet sie dann in nem Hilfsarbeiter Job und hat ihr Leben lang Geldprobleme.

Daher ja - Leben in vollen Zügen genießen - im Rahmen der Möglichkeiten.

 Und sie werden von mir nicht ausgelacht oder als dumm betitelt, wenn sie Dinge anders als ich oder eben noch nicht verstehen

Wer lacht denn Kinder aus wenn sie was nicht verstehen? Kenne da keinen - auch hier wieder: du bist in einem etwas seltsamen Umfeld aufgewachsen dass du nun glaubst, dass das die Normalität ist. Ist es aber eben nicht.

 Jeder lernt in seinem eigenen Tempo und auf unterschiedliche Art und Weise

Grundsätzlich ja - nur leider bzw. Gott sein Dank gibt es so etwas wie Schulpflicht. und spätestens ab dem Alter ist es einfach nicht mehr möglich in seinem Individuellen Tempo zu lernen. Die Art wie man zu Hause lernt kann aber jeder selbst entscheiden und auch bei der Schule gibt es verschiedene Schultypen wo man sein Kind hin schicken kann.

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mxxnlxght 
Fragesteller
 16.03.2023, 14:05
@dancefloor55

du kannst aber nicht daraus schlussfolgern, dass s bei jedem dann auch so ist.

Ja, da hast du recht. Habe ich eigentlich auch nicht. Meine Frage lautet ja: Warum sind manche Erwachsene so?

Jeder Mensch schiebt halt seinen eigenen Film und manche denken nicht weiter als zum eigenen Tellerrand - hinter diesem ist die Welt halt ein einziges Tohuwabohu. Was für den einen normal ist, ist für den nächsten eine Red Flag.

auch das ist nur in deinem sozialen Umfeld so 

Nein, nicht unbedingt. Das beobachte ich persönlich in der gesamten westlichen Welt, welche hauptsächlich von Materialismus geprägt ist. Auch wenn ich Filme schaue z.B.

Deutsche Klischees sind unter Anderem: In Deutschland funktioniert alles, die Deutschen wissen alles besser, die Deutschen stehen früh auf, die Deutschen sind ein Volk der Sparer, die Deutschen lieben ihr Auto, die Deutschen sind pünktlich, die Deutschen sind fleißig, die Deutschen haben keinen Humor ...

(Klischee: [abwertend] pauschalisierte, nicht hinterfragte Vorstellung, formelhaft wiederkehrende (häufig Vorurteile bedienende) Annahme)

Manche Klischees stimmen halt auch einfach, das ist einfach so. Aber man sollte keinesfalls alle über einen Kamm scheren! (Nicht jeder Tätowierte ist kriminell, aber die Mehrheit der Häftlinge hat Tattoos.)

das glauben maximal Teenager weil die in der rebellischen Phase sind

... & Erwachsene sind lernfähig, aber unbelehrbar. Sie lernen nur das, was für sie relevant und "viabel" ist; sie hören nur zu, wenn sie zuhören wollen. Das fängt im Teenageralter halt an.

das macht doch eh eigentlich jedes Elternteil

Du kannst dich glücklich schätzen und dankbar sein, wenn es bei dir so war. Nichts ist selbstverständlich (außer vielleicht dass jeder Mensch mal sterben muss)

Kindheit genießen ja aber nicht auf Kosten ihrerer Zukunft.

Sehe ich auch so! Man kann einfach von beiden Seiten vom Pferd fallen. Erziehung ist nicht easy...

Zum Thema Normalität habe ich diese Frage gestellt: Was ist normal und wer entscheidet es?

Ist ein Thema, das mich grade auch sehr beschäftigt.

LG und danke für deine ausführliche Antwort. Hab einen schönen Tag und so

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Meiner Erfahrung nach ist das eine Kombination aus vielen Faktoren.

  1. Die Erfahrung des Lebens. Sie haben Kindern viele Jahre voraus. Ganz nach dem Motto: aus Fehlern lernt...Sie denken, weil sie diese Fehler begangen haben, "müssen" sie Kinder daran erinnern. Völliger Schwachsinn wenn du mich fragst. Denn wie sollen die Kids es lernen, wenn sie es nicht selbst erfahren haben? Allerdings bin ich ein großer Verfechter von vermeidbaren und nötigen Fehlern.Beispiel: du siehst eine Kante und das tobende Kind. Entferne die Kante oder zügle das Kind. Denn...fällt das Kind drauf, wird es zwar IM MOMENT vorsichtiger sein. Es aber am nächsten Tag wieder machen, weil es das Risiko nicht erkannt hat. Lässt du dennoch die Kante ungeschützt und das Kind dort toben, dann bist DU als Erwachsener Schuld. Denn du wusstet vom Risiko. Ähnlich in der Teenyzeit. Es gibt Gefahren, die können Kinder noch nicht einschätzen oder sehen es als dramatisch an, bei gewissen Aktivitäten nicht dabei zu sein. Das ist dem Hormon-Gehirn und der mangelnden Erfahrung zu verdanken. ;-) Völlig normal . HIER müssen Eltern ein Stopp aussprechen. Du wirst es später aber erst danken.
  2. Dann kommt die fehlende Erfahrung dazu. Was sie selbst nicht gelernt haben, können sie nicht weitergeben. Sie haben schlichtweg kein Verständnis dafür.
  3. Überheblichkeit in Verbindung mit Kontrolle. Ja, manche denken wirklich sie wüssten es besser. Tun sie aber nicht. Sie wollen lediglich die Situation kontrollieren, weil es FÜR SIE die beste Lösung ist, damit umzugehen. Beispiel: Kinder verbringen den ganzen Tag beim Zocken. Streit kommt, es wird lauter. Lösung der Eltern: schimpfen, schreien, zocken verbieten. Eltern haben Ruhe, Kinder werden mit Emotionen allein gelassen. Am nächsten Tag darf normal weitergemacht werden. Gelernt wurde auf beiden Seiten nichts.
  4. Wenig Empathie - AUF JEDEN FALL. Die richtige Erziehung ist schwer. Denn jedes Kind ist anders. Viele Eltern erziehen ihre Kinder aber so, wie SIE SICH selber mit der Situation am besten fühlen. (siehe 2 und 3) Emotionen sind zweitranging. Kinder müssen funktionieren und das am besten sofort. Fehler bei den Eltern wird nie gesucht. Immer sind Kids schuld. Das diese Kinder aber das Verhalten VON DEN Eltern gelernt haben, wird ignoriert. Traurig.

Leider ist es oft nicht nur eins dieser 4 Punkte, sondern eine Kombination. Dann kommt meiner Meinung nach die Dummheit dazu. Die Verweigerung von Entwicklung/von Veränderung ist für mich pure Dummheit. Eltern sein ist schwer. Doch wenn Erwachsene Menschen so tun, als hätten sie die Weisheit gefressen, nur weil sie ein Kind haben...und im Grunde nur Mist bauen und auf das Kindeswohl nicht eingehen...dann ist es als Außenstehender umso schwerer diesem Kind zu helfen. Sie sind beratungsresistent. Denn sie sind tatsächlich der Meinung sie wüssten es besser, weil es "ihre" Kinder sind. Das Kind selbst sehen sie aber nicht. Sensibilität wird als Schwäche geahndet. Sensibilität/Empathie, Mitgefühl, Weitsicht, situationsbedingte Härte (Durchsetzung)...sind Fähigkeiten die wenig Menschen empfinden.

Ich hatte solche Eltern. Ich arbeite mit solchen Eltern. Eltern die sich an erster Stelle stellen, damit der Alltag leichter zu ertragen ist. Großziehen, anstatt erziehen. Die wenigsten kannst du ändern. Du kannst nur selber lernen, was du erträgst und wie du damit umgehst. Ich habe Kinder begleitet, die entweder den Kontakt abgebrochen haben oder gelernt haben mit dem toxischen Verhalten zu leben, weil sie sich daran gewöhnt haben. (Nicht gesund).

Nur die wenigsten haben in Gruppengesprächen den Eltern ihre Gefühle und umgekehrt erzählt. Weil Eltern - wie du sagst - denken Kinder wüssten nichts. Es ist aber immer auf beiden Seiten 50/50 Wissen und Ignoranz.

Viele haben ihre eigenen Fehler vergessen oder verdrängen sie. Oder weil sie den Kindern das mitgeben wollen, was sie selbst nicht erreicht haben. - 2.Tim 3:1-5

mxxnlxght 
Fragesteller
 16.03.2023, 12:03

Mt 5:3; Mt 18:3

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