Warum sind die Städte Bremen und (von Bremen völlig getrennt!) Bremerhaven ein eigenständiges Bundesland? Warum sind die nicht Niedersachsen wie alles andere?
4 Antworten
Das war ein Wunsch der Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg. Die amerikanisch besetzte Zone war ja in Süddeutschland. Die Amis wollten aber unbedingt einen Überseehafen um ihr ganzes Militärmaterial weiterhin nach Deutschland zu schiffen.
Die britische Besatzungsmacht besaß ja schon einen Hafen in Hamburg. Und so wurde Bremen und Bremerhaven innerhalb der britischen Besatzungszone den Amis zugeschlagen.
Warum aber auch Bremen?
Vermutlich wäre Bremerhaven allein als Bundesland zu klein gewesen.
Bremen ist eine alte Hansestadt, genau wie Hamburg, das bekanntlich auch ein eigenes Bundesland ist.
Stendal hat knapp 40.000 Einwohner, Bremen rund 570.000. Es hängt also auch von der Größe ab.
Ja. Aber viele Hansestadte konnten ihre Selbstständigkeit schon im Mittelalter nicht halten und wurden daher aus der Hanse ausgeschlossen, wenn beispielsweise der Landesherr es schaffte die selbstregierte Hansestadt unter seine Kontrolle zu bringen wie beispielsweise Halle.
Die Eigenständigkeit von Hamburg und Bremen ist letztlich ein Überbleibsel, man hat an deren Status nie viel verändert bis in die heutige Zeit. Lübeck als eine der drei Großen wurde 1866 von den Preußen anektiert und verlor den Status als freie Stadt. Da hatte die Hanse aber schon lange aufgehört zu existieren, es war noch Tradition aber keine Organisation mehr.
Hansestädte gab es viele, aber Bremen war eine der wenigen freien Reichsstädte, die ihren Status halten konnten.
Das hat mit der Geschichte als Hansestadt zu tun. So wie auch bei Hamburg.
Das Land Niedersachsen wurde 1946 von der britischen Militärregierung aus den Ländern Hannover (ehemalige preußische Provinz), Oldenburg, Schaumburg-Lippe und Braunschweig gebildet.
Bremen gehörte dagegen zur amerikanischen Besatzungszone und blieb deswegen selbstständig.
Stendal ist auch eine Hansestadt, Sachsen-Anhalt ist es trotzdem.