Warum sind Deutsche so engstirnig?

7 Antworten

Kann man nicht akzeptieren, dass andere das nicht normal finden, wenn jemand so dahrkommt? Die Identitätsfrage ist zu einer Modeseuche geworden und wenn jemand so ein Anliegen nicht lebt, sondern der ganzen Welt mitteilen will, kommt das eben merkwürdig und aufmerksamkeitsheischend rüber. Was haben die Reaktionen mit "Deutsch sein" zu tun?

AlinaRedTiger  28.09.2020, 14:34

Und genau wegen Leuten wie dir fühlen sich Leute aus der Community unakzeptiert.

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hm.... Du verurteilst hier sehr stark und ziehst falsche Schlussfolgerungen:

1.) Du kannst "Facebook" nicht mit "Deutschland" vergleichen. Oder hast Du von den gesamten Menschen ihre Nationalität? ....

2.) Noch schlimmer: Du meinst, dass auf Facebook die Meinungen der Menschen vertreten sind. Auf Facebook sind aber primär die ungefilterten Gedanken vertreten, die zu einem Großteil gar nicht so ausgesprochen werden würden.... und am Ende wahrscheinlich erschreckt ist, was überhaupt geschrieben wurde....

Sonst, zu Deiner Aussage direkt: Hast Du gewusst, das ein "Blob" 720 Geschlechter hat? - Ist das nicht faszinierend?

https://www.welt.de/wissenschaft/article202048290/Der-Blob-Dieses-unheimliche-Wesen-hat-720-Geschlechter.html

Und wir regen uns hier über 3-4 Geschlechter auf......

Ja, aber ich gehöre auch dazu, die sich zwar nicht aufregt, aber genervt ist:
1) von den Menschen, die unbedingt "gesehen werden wollen" in ihrer Identität - U-N-D sich dann aufregen, wenn andere Menschen andere Form von Aufmerksamkeit suchen....

2) Menschen, die ausgiebig darüber diskutieren, dass ... egal welche Seite. (also das es nur männlich/weiblich gibt und auf der anderen Seite, wenn man sich aufregt, dass der andere Mensch noch Zeit braucht, das es eben nicht nur 2 Identitätsbezeichnungen gibt.....

Wobei ich mich schon freue, wenn die Regierung sich Gedanken machen muss, um 717 weitere Anreden zu finden *denk* ...... vor allem, weil es nur 26 Buchstaben gibt und 3 Umlaute.....

aber gut, dass es verschiedene Sprachen gibt. Da wird sich gewiss auch noch einiges zusammenkratzen lassen *denk*

Mit anderen Worten: reg Dich nicht so auf darüber. Es sind nur Deine Nerven.
Wenn Du Betroffen bist, also wenn Du Dich nicht gesehen fühlst in Deinem Geschlecht, dann finde Menschen, die Dich respektieren, wie Du bist.....

Und vermeide Facebook am Besten. Dies spiegelt nicht die Realität wider.
Sind das nicht tolle Nachrichten!? ...

verreisterNutzer  28.09.2020, 16:36

Wie gesagt, es war sehr pauschalisiert und es ist mir bewusst, dass das nicht die Meinung ganz Deutschland widerspiegelt. :)

Ich selbst bin davon nicht betroffen, kenne aber durchaus Menschen (aus anderen Ländern, die als they/them bezeichnet werden wollen) und hab mich einfach gefragt, wie Menschen, die sich weder als weiblich, noch als männlich identifizieren, sich hier wohl fühlen. Und wenn man dann solche Kommentare liest, wünscht man sich natürlich, das Menschen offener wären. Stell dir vor du bist ein Mann und würdest ständig mit weiblichen Pronomen angesprochen werden - würde dir wohl auf Dauer auch auf die Nerven gehen. Das Problem, meiner Meinung nach, liegt darin, dass die meisten denken, solche Menschen wollen nur Aufmerksamkeit oder das es ein „Trend“ ist.. warum? Weil es so viele tun? Sollte man nicht eher froh sein, dass wir schon weit genug sind, damit sich diese Menschen trauen zu sagen, was sie wollen? Wobei.. scheinbar sind wir doch noch nicht so weit.
Identität ist ein solch komplexes Thema und es gut wenn man sich Gedanken darum macht und erkennt, dass man nicht in diese traditionellen Rollen gezwängt werden möchte. Aber naja, ich hoffe wir entwickeln uns diesbezüglich weiter.

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verquert  30.09.2020, 14:07
@verreisterNutzer

Ich bin weiblich und es gab eine Zeit, wo ich -ungewollt- sehr oft als männlich angesehen werde. Nein, das hat mich nicht weiter gestört. Was gewiss aber auch daran liegt, dass ich keinen richtigen Bezug zu Geschlechtern habe. Ich bin Mensch, Du bist Mensch ... bist Du Mensch? ...... mehr brauchte ich im ersten Moment nicht Wissen. Auch nicht im 2. oder 3. Denn das Geschlecht sagt nichts über Dich aus.

Der Wunsch aber als eine andere Form angesehen zu werde, DAS habe ich als "Trend" gehalten. In meinem Ausweis steht weiblich. Und ja, anatomisch bin ich weiblich. Wenn ich also angefahren werde oder so, dann braucht sich niemand um eine Rekonstruktion des männlichen Intimbereiches machen, sondern der weiblichen (als Extrembeispiel).

Ja, inzwischen ist es etwas anders.

Und es ist doch Trend..... in einem gewissen Sinn. Zumindest gibt es nun eine Lobby. Lobbys sind sehr oft "neue Trends". Andere nennen es "Eroberungen". Trends sind nicht negativ. Sie geben einen Raum für Erfahrungen, Verständnis, Zusammenhalt.

Schau Dir doch die ganzen Musikrichtungen an.... auch alles Trends. In den 80 und 90 ist der "Gothictrend" sehr stark gewesen. Andere halten dies nicht für einen "Trend", sondern als "Lebenseinstellung". Doch weil die Zahlen so zurückgingen, für "echte Gothics".... da verschieben sich nun die "Geschmäcker". Nun sind auch "Freizeitgothics" offiziell anerkannt - außer, es gibt es einigen Regionen noch gewisse Gruppierungen.

Wenn sich nur eine Hand voll Menschen würden, die ein 3. Geschlecht wollen, dann wäre dieses Thema nie in die Politik gekommen.

Ich finde es gut, dass es diese "Bewegungen" gibt (denk an den "Blob" mit seinen 720 Geschlechtern). Aber die Bestätigung von Außen zu FORDERN, das finde ich persönlich für schwierig.

Vor allem, weil wenn gefordert wird, dann gibt es häufig eine eigene tiefe Verunsicherung. Wer sich so selbst sieht, der vermittelt es auch so. Und dann halten sich die meisten Menschen daran (Stichwort Spiegelneuronen).

Wer hingegen nur fordert und "anerkannt" werden möchte, wird wahrscheinlich mit der Zeit sehr unglücklich werden......

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Es geht darum, zu anderen nett zu sein ohne was dafür zu bekommen. Wenn ich jemanden Genderneutral anspreche, dann mache ich das nur, weil die Person sich dadurch wohler fühlt. Ich selber habe keinen Mehrwert davon.

Genau das ist der Grund, warum die Menschen (nicht nur Deutsche) es ablehnen sowas zu tun.

verreisterNutzer  28.09.2020, 14:46

Engstirnig und unsozial, was soll man dazu noch sagen?

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Desba  28.09.2020, 14:47
@verreisterNutzer

So sind die Menschen aber seit Anbeginn der Geschichtsschreibung, also.. Nix neues, oder gar unvorhergesehenes.

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Das ist nicht nur bei einigen Deutschen das Problem. Schau Dir bspw Homophobie im Ausland an ;)

Mit dem Thema hast Du gerade in Deutschland richtig Glück. Aber ich gebe Dir Recht. Vieles, was neu, anders und für einen selbst unverständlich ist, muss abgewertet werden.