Warum sind Ägypter, Tunesier, Marokkaner, Algerier usw. nicht schwarz obwohl sie aus Afrika kommen?

6 Antworten

Die Annahme das alle Afrikaner schwarz sind ist ziemlich rassistisch und ungebildet.

Deshalb freut es mich umso mehr das du diese Frage gestellt hast. Der Kollege II99II hat die Frage übrigens sehr gut beantwortet, daher spare ich mir das jetzt.

Als kleiner Funfact: Portugiesen und Spanier waren bis zur muslimischen Expansion so weiß wie Deutsche. Erst durch die Vermischung durch Vergewaltigung und teils sicher auch gewollte Verbindungen sind die beiden Länder zu dunkelhäutigeren Menschen geworden, wobei es in den Ländern auch nocht Gebiete mit sehr weißen Menschen gibt

Die heute dort lebende Bevölkerung hat sich maßgeblich während der Islamischen Expansion aus Asien dort angesiedelt.

Das indigene Volk der "Berber" bspw. ist ein Mischung aus afrikanischen, asiatischen und europäischen Einflüssen.

Allerdings war bspw. auch die ursprüngliche Bevölkerung des Alt-Ägyptischen Reichs nicht komplett "schwarz", während bspw. Nubier als Schwarze dargestellt wurden.


KaiAbuSir  20.04.2023, 00:14

Stimmt nicht: Die islamischen Heere waren sehr klein, Ägypten wurde von ein paar tausend Kriegern erobert. Später kamen noch ein paar nach. Noch später auch Türken. Aber es war keine Völkerwanderung, und sie haben überwiegend in den Städten gewohnt. Die Landbevölkerung ist weitgehend pharaonisch und sieht heute genauso aus wie vor 5000 Jahren. Das sieht man auch wenn man sich alte Wandzeichnungen aus den Templen anschaut. Das Gerede von schwarzen Alt-Ägyptern ist politische begründet, nicht historisch.

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II99II  20.04.2023, 01:25
@KaiAbuSir

Ägypten stand schon lange vorher unter den Einflüssen aus Rom und Griechenland. Cleopatra war bspw. eine griechische Frau.

Trotzdem gibt es auch zeitgenössische Darstellungen von dunkelhäufigen, wie den o. g. Nubiern: https://www.alamy.com/egypt-upper-egypt-nile-valley-aswan-nubia-museum-egyptian-army-of-nubian-soldiers-image356394385.html

Die genannten Berber, welche nicht komplett dunkelhäutig waren und teilweise auch blaue Augen hatten, wurden bspw. durch die Einwanderungen der Araber zwischen dem 7. - 11. Jahrhundert immer weiter abgedrängt und gelten am ehesten als direkte Nachfahren der ursprünglich dort lebenden, indigenen Bevölkerung.

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KaiAbuSir  20.04.2023, 02:55
@II99II

Die Griechen (Ptolemäer) in Ägypten bildeten auch nur eine dünne Ober- und Mittelschicht. Es gab auch braune Pharononen aus dem Sudan (aber keine Schwarzen). Aber die Masse der Bauern, und das ist Mehrheit, sahen aus wie heute. Auch die Nubier gibt es noch, beiderseiting an der Grenze zum Sudan, und man sieht einige auch in Kairo. Sie waren damals wie heute eine Minderheit. Die Berber waren nie Ägypter, sondern stammen aus Tunesien, Algerien... Die Ägypter waren Hamiten (also auch keine Araber). Am besten, man besucht viele abgelegnen ägyptische Dörfer, und dort besonders die alten koptischen Fellachen-Familien, und schaut sich die Darstellungen in den Templen an. Dann erkennt man schnell, das wie unsinnig die politischen Theorien um schwarze Ägypter sind.

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II99II  20.04.2023, 14:44
@KaiAbuSir

Mir sind gar keine Theorien von "schwarzen Ägyptern" bekannt.

Wie erwähnt gab es Schwarze/Afrikaner in der alt-ägyptischen Gesellschaft. Die Bürgerkaste Ägyptens war aber genau so wenig schwarz, wie bspw. die Sumerer in Mesopotamien.

Das ist aber keine Relativierung des Migrationsdrucks durch die Araber/Asiaten ab dem 7. Jahrhundert in Nord-Afrika und mit den Mauren sogar bis nach Spanien. Es gehört wohl eher zum arabisch-gesteuerten Science-Fiction zu behaupten "hier ist nichts passiert, dass war hier schon immer so" ;) Zumindest bezogen auf "politische Theorien".

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KaiAbuSir  20.04.2023, 16:29
@II99II

Hallo nochmal, ja Migration gab es, bes. ab dem 7. Jh, und auch davor. Ok, das summiert sich. Aber die Einwanderung war eher gering im Vergleich zu der recht hohen Bevölkerungszahl (im Millionenbereich) Ägyptens. Die anderen arabischen Länder hatten gar nicht genug Menschen um das Verhältnis wesentlich zu ändern. In den anderen nordafrikanischen Ländern ist der Anteil der semitischen Araber größer. Die muslimischen Ägypter behaupten allerdings eher was anderes: Da die Moslems lieber von Arabern als von Pharaonen abstammen, sagen sie oft, sie sind arabisch, obwohl die meißten ihrer Vorfahren ägyptisch waren.

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Überlege mal ... Die leben nördlich des nördlichen Wendekreises der Sonne, also durchaus in Regionen, in denen die Sonne bei weitem nicht mehr so intensiv scheint wie in der "Äquatorzone" (sog. Schwarzafrika), gleichwohl ist deren Teint deutlich dunkler als der von Mitteleuropäern. Und dann waren da noch die Wanderungsbewegungen der Menschen, mit denen sich solche "Hautfarbenzonen" auch immer wieder verschoben haben ...

Das liegt am Winkel der Sonneneinstrahlung. Steht die Sonne direkt über einem, dann benötigt man seinen sehr starken Schutz vor den Strahlen und über mehrere Hunderttausende Jahre war das eine schwarze Haut.

So bald man aber den Äquator verlässt, ist es besser für die Gesundheit, wenn man nicht mehr ganz so dunkel ist. Der Körper kann dann besser Vitamin D produzieren. Aus diesem Grund sind die Araber etwas heller als die Schwarzafrikaner, aber nicht so hell wie die Europäer.

Aus dem selben Grund, weshalb nicht alle Europäer hellblond sind. Es gibt in den Erdteilen unterschiedliche Zonen, in denen Menschen sich entwickelt haben. Im Mittelmeerraum (also u.a. die genannten Staaten wie auch die südlichen Europas) sind die Menschen eben ursprünglich dunkelhaarig und -häutig. Im zentralen Afrika dagegen dunkelhäutig, im mittleren und nördlichen Europa dann wiederum hellhäutig.