Warum siedet H²0 bei 100°C und H²S bei -60°C?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo ZeroGames bzw. Taimanka

ein Grund dafür sind die Differenzen in den Elektronegativitäten (EN) der beteiligten Atome, ein weiterer die Bildung von Wasserstoffbrücken..

H: 2.2     S:  2.6     O:  3.4

Differenzen:   H---O:  1.2     H---S:   0.4

O ist also in weit stärkerem Maße in der Lage, Elektronen zu sich zu ziehen. Die Bindung zum Wasserstoff wird polar. Da das Wasser-Molekül gewinkelt ist, ist es ein Dipol mit partiell positiver Ladung am H und entsprechend negativer am O. Dies führt nun auch dazu, dass sich Wasserstoffbrücken bilden können, die einen starken Zusammenhalt zwischen den Molekülen bewirken.

Beim H2S werden wegen der geringen EN-Differenz keine Wasserstoffbrücken gebildet. Die Wechselwirkungen zwischen den Molekülen sind relativ schwach.

Der Übergang flüssig - gasförmig erfordert bei H2O bedeutend mehr Energie als beim H2S.

LG

Das liegt an den Wasserstoffbrückenbindungen. H und ein anderer stark elektronegativer Bindungspartner (Stickstoff, Sauerstoff oder Fluor, manchmal auch Cl) verursachen durch den großen Elektronegativitätsunterschied, dass H (EN = 2,2) eine pos. Partitialladung besitzt und der Bindungspartner eine neg. Es bildet sich also ein starker Dipol.

Die EN Differenz ist bei Wasserstoffbrückenbindungen so groß, dass sich Wasserstoff und dessen Bindungspartner auch in benachbarten Molekülen anziehen. Das wird mit einer gepunkteten Verbindung verdeutlicht:

H-O-H - - - O-H2

Durch den starken Zusammenhalt der Moleküle wird viel Wärmeenergie benötigt, um die Moleküle zu trennen (gasförmiger Zustand).

S besitzt keine so hohe EN (2,4), weshalb H2S nur schwache Dipole bildet. Durch den schwächeren Zusammenhalt der Moleküle wird weniger Wärmeenergie benötigt, um sie voneinander zu trennen -> niedrigere Siedetemperatur.

Meine Zusammenfassung war natürlich sehr kurz aber in deinem Schulbuch sollte mehr zu Wasserstoffbrücken stehen.

Sagt dir der Begriff Wasserstoffbrückenbindungen was? Die sorgen für die Anomalie des Wassers.

Dadurch halten die H und O Moleküle so stark zusammen und ziehen sich so stark an, dass sie erst mit sehr viel Energie (bei 100 Grad) auseinander brechen und das Wasser siedet.

Wasserstoffbrückenbindungen haben etwas mit der unterschiedlichen Ladung der H und O Moleküle zu tun.

Guck dir am besten mal das Video an, das erklärt deine Frage ganz gut:

https://youtu.be/En2hkTeICrc