Warum sehen manche die CDU als links an?
Ich war lange Freund der CDU, weil ich vorallem Norbert Blüm gemocht habe. Auch Angela Merkel fand ich in vielen Punkten gut, auch wenn sie weit weniger für das Klima getan hat als sie immer wieder behauptet hat.
Bei der letzten Wahl habe ich auch noch Armin Laschet gewählt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass Olaf Scholz Regierungsverantwortung übernehmen kann. Was ja eigentlich auch stimmt. Im Prinzip regieren uns Habeck und Lindner; nicht Scholz.
Aber mittlerweile bin ich von der CDU doch enttäuscht. Ich kann Friedrich Merz einfach nicht unterstützen. Er ist mir viel zu neoliberal und scheint für ärmere Menschen kein Verständnis zu haben.
Trotzdem sagen hier im Forum viele, die CDU wäre zu links. Ich kann das einfach nicht verstehen. WO BITTE IST DIE CDU LINKS?
Auch Friedrich Merz hat wohl verstanden, dass man nicht komplett zurück hinter die Energiewende kann. Aber das zu erkennen ist doch nicht links.
Wenn das wenigstens Nicht-Leugnen wissenschaftlicher Fakten links ist, was ist denn dann überhaupt noch konservativ?
7 Antworten
Hallo,
Warum sehen manche die CDU als links an?
Wo sich die CDU in der politischen Orientierung befindet, ist eine Frage der Betrachtungsweise. Von der AfD aus betrachtet, sieht alles extrem "Links" aus.
Die CDU ist eine Partei der Mitte, das war sie immer und das wird sie auch in Zukunft sein. Unter Angela Merkel ist die CDU innerhalb der Mitte tendenziell nach links gerückt, aber ohne "Links" zu sein. Mit Friedrich Merz rückt die CDU nun wieder in eine etwas konservativere Richtung der Mitte. Das ließe sich als rechte Mitte bezeichnen.
Unter 16 Jahren CDU Regierung Angela Merkels wurde viel für das Klima auf den Weg gebracht. Das mag nicht genug gewesen sein, aber es waren die Anfänge und wer die Fakten kennt, die sich in Statistiken und nackten Zahlen widerspiegeln, der weiß, dass das Bashing gegen die CDU so nicht haltbar ist. Es ist nur natürlich, dass jetzt, mit einer neuen starken Spitze der CDU, bei den Grünen und der SPD das große Flattern einsetzt, weil aktuell eine Person im Kanzleramt sitzt die keine Kenntnis von Führung versteht und nur dort sitzt, weil andere zu viele Fehler begangen haben. All das ist verständlich. Jedoch diese Neid Debatten um Friedrich Merz, die lediglich Bashing darstellen, sind Zeugnis von großer Angst, in eine Bedeutungslosigkeit zu verfallen.
Nur weil in den Reihen der CDU keine Aktivisten-Kultur existiert, so wurde viel für eine klimafreundliche Politk in die Wege geleitet. Die CDU hat sich immer an den Gesetzen orientiert. Wenn sich Herr Habeck anmaßt Umweltverbänden zu drohen, dass keine Klagen eingereit werden sollen, in Bezug auf LNG Terminals oder bei den Windrädern, dass plötzlich Flora und Fauna keine Rolle mehr spielen, dann lässt das nur sehr verwundern.
Seit 1990, dem Referenzjahr für alle Reduktionsziele, sind die deutschen Treibhausgasemissionen trotz steigender Wirtschaftsleistung und wachsenden Konsums um rund 30 Prozent gesunken. Kein schlechter Wert, vor allem wenn man bedenkt, dass die Emissionen in vielen anderen Ländern, etwa in den USA und China, beständig zunehmen. Quelle: Welt
Was Friedrich Merz betrifft, es macht einen großen Unterschied wo und wie man Jahrzehnte seines Lebens verbringt. Herr Merz war in der freien Wirtschaft und dort sehr erfolgreich. Das schafft niemand ohne Kompetenz, Weitblick und Verstand. Das zeichnet ihn aus und 2 Jahrzehnte Erfahrungen, damit können viele Berufspolitiker nicht das Wasser reichen. Es ist demnach nur natürlich, dass von vielen Seiten dieses Bashing einsetzt. Es ist die nackte Angst...
Deine Sorge bzgl. Neoliberalismus, ich halte eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung mit Anerkennung von Privateigentum, Vertragsfreiheit und Freihandel immer noch für erstrebenswert. Mit einer aktiven ordnungspolitischen Rolle des Staates, in der Wettbewerbspolitik, als Schöpfer und Hüter der Wettbewerbsordnung.
Das muss jeder für sich selbst beantworten...
In Deutschland hat jeder das Recht sich politisch so auszurichten wie er möchte und Parteien zu unterstützen die für ihn persönlich am geeignetsten erscheinen, in den Grenzen unseres Grundgesetzes.
Alles Gute Dir... und bleib gesund.
Gruß, RayAnderson 😉
Friedrich Merz im ZDF Sommerinterview
Sagen wir mal so: Viel Konservatives ist nicht mehr übrig.
Man muss sich mal das CDU-Parteiprogramm der 90er ansehen. Kann man mit der AfD nicht vergleichen. Liest sich fast schon wie das aktuelle NPD-Programm.
Ich bin in der CDU und ein linksgerichteter Konservativer zwischen CDU und (klassischer) SPD - das ist in meiner Heimat vielen wertkonservativen CDU'lern zu links und allgemein suspekt gewesen. Wer so was behauptet und Merz usw. als zu links einstuft, dürfte aus diesem Bereich stammen und ein Fundamentaler sein, dem nichts klassisch genug ist und der in einer Welt von gestern lebt und den 90ern hinterher hängt, in denen die CDU noch in einem Jargon warb, den heute die AfD pflegt - etwas niveauvoller vielleicht, aber der Tenor stimmt. Das sind dann auch so Leute wie Erika Steinbach, Alexander Gauland oder Albrecht Glaser, die aus der CDU austraten und zur AfD gingen, weil sie sich von alten Werten entfernt hatte - was man menschlich gesehen nachvollziehen kann; unter Merkel haben sich Teile der Partei selbst verraten und die aktuelle Misere hat weit mehr mit Merkel zu tun, wie es die CDU selbst wahrhaben wollen würde; die Wahlschlappe war auch ein "Nein" gegen Angela Merkel und 16 Jahre Stillstand garniert mit unzulänglichem Corona-Management.
Es gibt einen "linkeren" Flügel, der offen ist, das stimmt schon. Klassisch linksgerichtete Politik sollte man von der Union aber nicht erwarten, dafür gibt es andere Parteien und Gruppierungen.
Andererseits fischt gerade die Junge Union häufig am rechten Rand, von wegen progressive Jugend. Ich habe gerade mit JU-Vertretern Gespräche geführt, für die diese Personen sich als Mitglieder der CDU eigentlich schämen sollte. Eventuell weht der Wind auch aus der Richtung; die Junge Union ist vielleicht enttäuscht oder so was.
Also so wie ich die JU kenne sind die eigentlich voll auf Parteikurs oder auf Merz-Kurs was nun auch kein Unterschied ist.
In den hinteren Reihen der JU gibt es sicherlich auch eher konservative oder Nationalkonservative oder Nationalliberale in Richtung Orban, Meuthen, Wilders, Annemans usw
Das sind dann aber einfache Mitglieder und die sind auch nicht wirklich repräsentativ außer vlt auf nem Stammtisch oder geschlossenen Veranstaltungen. Ansonsten sind die Wort und Schriftführer doch eher Mainstream und ab und an mal mit rauem Ton gegen die Mutterpartei wenn man sich profilieren muss aber wenn die Wahl ansteht dann steht man felsenfest hinter der Partei und allen Inhalten die man angeblich kritisieren will.
Die JU wir dann im Netz mal aktiv und klopft sich auf die Schulter wie radikal man doch sei weil man gesagt habe : Gendern nein danke " oder ,, zumindest ans Grundgesetz sollten sich Einwanderer anpassen "
Selbst wenn die Spitze der JU eine andere Einstellung haben sollte, dann ist davon in der Praxis nichts zu sehen
Weil sie nach links gerückt ist
Allerdings ist sie nicht links sondern eben immer noch Rechts- im Sinne von Neoliberal, Wirtschaftsliberalismus, Liberal-konservativ wobei das konservative dort allerhöchstens noch für ein paar Augenwischereien taugt
Ansonsten ist sie eben inhaltlich tot, sie ist opportunistisch und ein Wahlverein und eine Möglichkeit für viele einen Fuß in die Wirtschaft zu bekommen. Thats it.
Viele schreiben das woke Zeug, Massenmigration, kulturelle Verfremdung, politische Korrektheit automatisch links zu obwohl das links wie auch rechts betrieben wird und es auch linke wie rechte gibt welche das ablehnen
Man nehme Helmut Schmidt oder Mete Frederiksen oder Julia Gillard und Boris Palmer
Sicher, der größte Antrieb ( außer vlt bei der Migration wegen billigen Arbeitskräften und Humankapital) mag von links oder neu-links oder ultra Linksliberalen kommen - vor allem die immer absurdesten Gleichheitsideen und co von Geschlechtern und Sexualitäten und Subkulturen aus diesem Bereich usw
Aber wirklich repräsentativ für das links - rechts Spektrum ist der Quatsch nicht
was ist denn dann überhaupt noch konservativ?
Das zeigen Parteien im in- und Ausland doch Recht gut wie sowas aussehen kann
Fidesz, N-VA, VB, Swedendemocrats, FDI, EKRE, VOX, LKR, Republikaner, DSU, deutsche Konservative Partei, Zentrumspartei, Freie Wähler mit Abstrichen, JA21, Debout la France usw
Und wo genau ist in meiner Antwort der Bezug zu dir oder dazu was Leute in besagten Ländern mit eben anderer Meinung tun sollen oder nicht tun sollen?
Niemand zwingt dich die Werte oder Ansichten oder ,, Kultur " besagter konservativer / nationalkonservativer zu übernehmen oder gut zu finden oder was auch immer. Und auch meine Antwort zwingt dich in keinster Weise das oder ähnliches zu tun oder fordert dich dazu auf what ever
Ich würde die CDU nicht mal ansatzweise als links bezeichnen.
Allerdings ist es ein Trend unter den größeren Parteien, von ihrem politischen Kern abzurücken, um für möglichst viele unterschiedliche Menschen wählbar zu sein. Dabei ist die CDU sicher ein stück nach links gerückt (sicher auch, um sich stärker von der AfD abzugrenzen), die Grünen sind im Vergleich zu früher ziemlich konservativ geworden, und bei der SPD weiß man garnicht mehr so recht, wofür sie eigentlich steht …
"Fidesz, N-VA, VB, Swedendemocrats, FDI, EKRE, VOX, LKR, Republikaner, DSU, deutsche Konservative Partei, Zentrumspartei, Freie Wähler mit Abstrichen, JA21, Debout la France usw "
Die sind alle gegen das, was ich als meine Kultur verstehe und verteidige.
Auch verteidigen die meisten Schweden ihre Kultur gegen die sog. "Schwedendemokraten".
Schade, dass du so altmodische Ansichten hast. Meine Kultur werde ich auch dann verteidigen, wenn du dies anders siehst.