Warum sehen Filme so flüssig aus, obwohl sie nur mit 24FPS laufen?

5 Antworten

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Da spielen mehrere Faktoren rein.

Einer der Wichtigsten: Du hast kein Feedback. Bei einem Spiel hast Du Steuereingaben die das Spiel umsetzen muss. Eine Verzögerung durch langsame oder schwankende Bildrate macht sich hier gerade bei Kamerabgewegungen und schnellen Manövern bemerkbar. Selbst wenn ein Zuschauer davon nichts bemerken muss, spürst man als Spieler die niedrigere Bildrate.

Ebenso entscheidend kann die generelle Bildqualität sein. Gerade wenn man Benchmarking-Videos zB auf YouTube googlet, wird man schnell merken dass selbst Titel die unterhalb der 24FPS-Marke liegen noch immer flüssig wirken können, obwohl an Spielen damit schon nur noch sehr eingeschränkt zu denken wäre. Grund dafür liegt in der Bildkompression die bei Streaming-Videos, aber auch Fernsehsignalen zu Tragen kommt. Durch Artefaktbildung und im Standbild unscharf verschwommene Bildelemente fallen ruckelnde Übergänge zwischen Einzelbildern weniger deutlich auf.

Dass die Wahrnehmung auch eine andere sein könnte, zeigen entsprechend gedrehte Filme wie zB die Hobbit-Triologie von Peter Jackson. Diese wurde mit 48 Bildern pro Sekunde abgespielt und erzeugte dabei merklich schärfere Kontraste bei zugleich sehr weichen Übergängen in Bewegungen. Ein Umstand an den man sich erst einmal gewöhnen musste, weil unser Filmkonsum ein wesentlich schlechteres Bild gewohnt ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – selbstständiger Dienstleister und Nerd

Filme sehe auch bei 24 FPS nicht absolut flüssig aus - ABER!

Beim klassischen Film werden 24 Bilder aufgenommen, allerdings ursprünglich auf chemischen Film, sodaß eine Bewegungsunschärfe bei schnellen Bewegungen entsteht. Dein Gehirn interpoliert daraus die Bewegung und wenn der Gegenstand sich weiterbewegt hat, passt das ins Gesamtbild und sieht deswegen soweit flüssig aus.

Ein Projektor hat üblicherweise mehrere Verschlüsse je Frame gemacht, damit die Verschlußzeit beim Transport weniger störend ist, es flackert dann z.B. mit 3*24=74 Hz, wobei Du quasi den gleichen Frame mehrmals siehst - die Bewegungsunschärfe täuscht über den Rest hinweg.

Fehlt diese, dann 'springen' Objekte, dies kann man gut bei Kinofilmen aus der frühen Digitalära beobachten, wenn Szenen viel Bewegung hatten, gerendert wurden, aber die Bewegungsunschärfe fehlte.

Die meisten Fernseher interpolieren zwischen Frames, sie berechnen also Zwischenbilder, die auf die Aktualisierungsfrequenz des Panels abgestimmt sind, dadurch sehen Bewegungen flüssiger aus.

Die exakten Frequenzen, wann Du einen Fremdframe nicht mehr erkennen kannst, bzw. ab wann Du kleinere Änderungen nicht mehr wahrnimmst unterschieden sich und sind sehr individuell (und hängen auch davon ab, wie sehr Du Dich darauf konzentrierst).

Dazu kommt noch, daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist, wenn Dinge auf einmal anders sind, schafft er es schlecht die neue Situation mit erlerntem in Einklang zu bringen, deswegen gibt es dann auch so Dinge wie 'Komfortrauschen'.

Das ist ein phänomen das nennt sich pardextheorie und beschreibt dass wenn man einen bildschirm selber steuern kann, er nicht so flüssig lauft . Beim film oder fernsehen konzentriert man sich dan mehr auf andere dinge wobei man beim spielen noch die maus bewegen muss etc.

Ardiou  18.06.2018, 23:37

Spass hab das erfunden

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"24 FPS" sind biologisch bedingt und haben nichts mit Kosteneinsparung zu tun.

Das menschliche Auge (Gehirn) kann bis zu 23 Bilder in der Sekunde als Einzelbilder erkennen, alles drüber ist ein Film

GelbeForelle  19.06.2018, 12:01

Man kann genauso 24 FPS noch erkennen, oft sieht das dann immer noch ruckelig aus. Bei so einem passiven Medium wie Filmen fehlt das weniger auf in PC Spielen.

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