Warum schneiden wir so schlecht bei PISA ab, liegt das an den schlechten Lehrern in Deutschland, oder was sind die Gründe?

12 Antworten

Wenn ich mir hier so die Fragen und Antworten durchlese, dazu noch Grammatik und Interpunktion berücksichtige, wundert es mich, das Deutschland immerhin noch auf Platz 16 liegt. 

Dazu passt, dass bei der Kriminalpolizei Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können, weil die Anwärter, alle mit Abitur, üngenügende Rechtschreibkenntnisse haben.

Wenn mir dann eine Auszubilde (20) mit deutschem Hauptschulabschluss ( Bayern) erklärt, dass sie addieren und subtrahieren kann, aber nicht weiß, wie man multipliziert und dividiert, oder was eine Prozentrechnung ist, fällt mir dazu nichts mehr ein.

An den Lehrern liegt es bestimmt nicht, die geben ihr bestes. 

Es liegt meiner Meinung an den Schülern, die keinen Bock auf Schule haben, unkonzentriert, unmotiviert und faul sind, den Lehrer weder als Mensch noch als "Vorgesetzten" respektieren, sondern ihn mobben, bis zu tätlichen Übergriffen.

Wer seine Energie darauf verschwendet, die halbe Nacht zu zocken, sich mit Alkohol und Rauschgift vollzudröhnen, mutwillig das Eigentum fremder Leute zu beschädigen und seine Mitmenschen zu terrorisieren, nur weil es ihm Spaß macht, der drückt natürlich den allgemeinen Leistungsdurchschnitt bei der PISA-Studie nach unten.   

Es liegt daran das die lerninteressen und teils deren mehoden überholt sind besonders in Mathe Physik und IT

Und auch manche Eltern sind selber schuld ihr kind ärgert lieber unschuldige leute anstadt ordentlich zu lernen ,

Dann wenn das kind selbst geärgert wird heißt es der andere ist Schuld und der anfänger wird verschont, ganz ehrlich seid froh das wir noch keinen Bürgerkrieg haben

Das liegt eindeutig an so manchen Eltern, es wird zu wenig mit den Kindern unternommen. Kein Reden, kein Vorlesen usw. miteinander. Erschreckend ist es doch wenn Mütter den Kinderwagen schieben, in der einen Hand ein weiteres Kind und in der anderen das Smartphone.Da wird sich nicht mit den Kindern unterhalten, sondern man beschäftigt sich lieber mit dem Smartphone. Da sollte man sich nicht wundern, dass wir in der PISA Studie so mies abschneiden.

nef4roxy  07.12.2016, 12:05

Ich bin sehr froh darüber, das meinen Eltern meine Bildung sehr wichtig war. Lesen zu üben und Mathe zu lernen haben sie mit mir schon lange vor der Einschulung angefangen und waren auch während meiner restlichen Schullaufbahn immer zu Hilfe.

Hätte ich diese Unterstützung nicht gehabt dann würde ich jetzt wahrscheinlich nicht studieren.

Man kann nicht immer nur den Lehrern Schuld an den Leistungen der Kinder geben, das ist ein Problem bei dem es drei Parteien braucht um es zu beheben.

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Katzenpfote73 
Fragesteller
 07.12.2016, 12:06

das machen die Japaner doch aber auch, wenn nicht sogar exzessiver und trotzdem liegen sie an der Spitze ...

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An den Lehrern liegt das totsicher nicht, die können ihre Schüler letztendlich nicht zwingen, zu lesen, nachzudenken, nicht den ganzen Tag vor dem smartphone zu hängen, sich nicht nur mit irgendwelchen Spielen zu beschäftigen oder damit wer was wann in facebook geliked hat.

Das erschreckende Bildungsniveau in Deutschland liegt an dem Leben, dass wir heute führen, und dass fast ausschließlich von den sozialen Netzwerke und den Medien bestimmt wird - deren Inhalte und Themen so belanglos, oberflächlich und geistlos sind, dass es kein Wunder ist, dass kein Mensch mehr denken lernt.

Katzenpfote73 
Fragesteller
 07.12.2016, 12:07

das machen die Japaner doch aber auch, wenn nicht sogar exzessiver und trotzdem liegen sie an der Spitze ...

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dandy100  07.12.2016, 12:58
@Katzenpfote73

Da liegst Du aber völlig falsch, in Japan wird in den Schulen militärisch gedrillt -  anders kann man das schon nicht mehr sagen.

Disziplin ist das oberste Gebot, wenn es ums Lernen geht; was in der Freizeit passiert, ist eie ganz andere Geschichte, allerdings gibt   es für japanische Schüler davon praktisch so gut wie keine

http://www.zeit.de/1993/11/druck-und-drill/seite-2

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Zum einen denke ich nicht, dass wir überhaupt schlecht abgeschnitten haben. Ein Platz 16 ist nicht top, aber auch gewiss nicht schlecht (man beachte, wie wenige Antworter hier überhaupt darauf gekommen sind, die Prämisse zu hinterfragen!).

Zum anderen denke ich, dass es einige Sachen gibt, die man in der Tat kritisch anmerken könnte:

- Disziplin und ein gesundes (kein blindes) Verhältnis zur Autorität: heute kennen Schüler vor allem ihre Rechte (als Lehrer muss man schon froh sein, nicht mit dem Anwalt des Schülers konfrontiert zu werden). Von "Pflichten" des Schülers ist ihm aber oft nichts bewusst.

Ich bin auch nicht dafür, dass der Lehrer ein "Diktator" ist. Aber in Asien ist er eine Respektsperson, die freundlich, korrekt, aber bestimmt den Weg angibt. Und dort wird dies von Schülern so akzeptiert. Weil sie das auch von zu Hause kennen.

Bei uns ist es üblich, dass sich Kinder und Jugendliche endlose Diskussionen mit Eltern, Lehrern und allen Autoritäten liefern. Es ist ja ok, wenn Kinder eine eigene Meinung haben. Es ist aber ein Irrtum, dass sie auf der gleichen Stufe wie der Lehrer seien. Und diese Einsicht fällt europäischen Kindern oft schwer. Weil sie es von zu Hause nicht anders kennen. Es wird rumgejammert und argumentiert, bis die Eltern nachgeben.

Dadurch wird Kindern vermittelt, dass sie (durch geschicktes Argumentieren) damit durchkommen, wenn sie etwas nicht machen wollen. Eltern wollen Kumpel sein, und nicht mehr über ihren Kindern stehen. Daher fällt es Kindern später schwer, zu akzeptieren, dass nun doch jemand "sich anmaßt", über ihnen zu stehen. Dabei müssen wir das alle lernen.

Auch wenn uns das befremdlich erscheint: in Asien widerspricht man (abgesehen von Ausnahmesituationen) Eltern und Lehrern nicht. Das bedeutet nicht, dass der Lehrer unfreundlich wäre - im Gegenteil. Er muss nicht erst "ausrasten", weil er weiß, dass das auch gemacht wird, was er sagt. Die Hierarchie ist klar.

Bei uns ist die Hierarchie aufgelöst. Daher werden Lehrer von Schülern belehrt, und Eltern von ihren Kindern.

- Spaß am Lernen: ich hatte das Glück, dass es bei mir zumeist so war. Natürlich hatte ich auch ich Fächer, die mir weniger Spaß gemacht hatten. Aber ich hatte einfach Freude an manchen Themen (und mir war es weitgehend wurst, wie der Lehrer, wie die Unterrichtsgestaltung, und wie die Modernität der Präsentation war... ok, mit Einschränkungen).

Dabei war ich durchaus manchmal sarkastisch, was manche Lehrer anging (und nicht alle waren sehr glücklich mit mir, denn ich machte manchmal etwas spitze Bemerkungen).

Ich habe nichts gegen moderne Lehrmethoden, aber wir hatten damals (zum Teil) auch Spaß mit altmodischen Dingen. Ich hatte Wurzeln durch Ausprobieren gelöst (ein paar Nachkommastellen kriegt man damit hin). Klar ist ein Taschenrechner eine feine Sache, aber man kann auch schriftlich einiges machen.

Deutsche Schüler sind nicht schlecht in Naturwissenschaften, aber diese (Wissenschaften) haben ein (unnötig) schlechtes Image. Ich wollte nie was anderes machen (ok, ich wollte mal Musikwissenschaften studieren, das war aber utopisch neben einem Chemiestudium).  

- die deutsche Mentalität: ja, auch das hindert uns (und unsere Schüler). Wir saugen schon mit der Muttermilch die Erkenntnis auf, dass der Nörgler intelligent erscheint (und ich spreche auch mich selber keineswegs frei von diesem Laster). Die Folge ist, dass wir "alles schlecht" finden (heute habe ich eine entsprechende Frage auf GF beantwortet, vermutlich ein junger Mitbürger).

Wer etwas positiv findet, erntet schnell die Antwort, dass er naiv sei.
Wer aber etwas negativ findet, kriegt in Deutschland sofort Zustimmung (und das wirkt so super, dass man damit rechnen kann, dass nicht einmal die Prämisse hinterfragt wird).

In Asien hat man natürlich auch eine eigene Meinung. Über Politiker (erinnern wir uns an das, was ich oben über "Respektspersonen" geschrieben hatte) schimpft man aber in der Regel nicht. In Deutschland ist dies aber Volkssport.

Was ist die Folge? Der Lehrer ist natürlich unfähig, unmodern, usw. in den Augen der Schüler. Bei dem Wort "Respektsperson" würden mich die meisten nur auslachen.

Viele fragen sich, warum Asien so super abschneidet. Weil es da noch die altmodischen Werte gibt, die wir für unnötig halten. Ich sage nicht, dass wir das übernehmen sollten. Wir sollten aber damit leben, dass unsere Schüler nicht ganz so super abschneiden. Dafür sind unsere Jungs und Mädels als Juristen recht gut vorbereitet (sie kennen ihre Rechte).