Warum schaukeln manche Autisten mit Ihrem Körper hin und her?

6 Antworten

Das nennt sich Stimming.

Dadurch werden oft zu viele Außenreize „abgemildert“ bzw. eigentlich eher der dadurch entstehende Stress abgebaut.

Es muss aber nicht das Schaukeln sein. Manche schnippsen mit den Fingern, klatschen wedeln oder stampfen, spielen mit Perlen oder Kleidungsstücken. Das kommt auf die jeweilige Person an, was ihr gut tut.

klueger11 
Fragesteller
 03.03.2020, 23:06

oder Sie zeichnen kreise und Striche auf Zettel ?

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Pinkpingu11  03.03.2020, 23:08
@klueger11

Oder das, jeder geht mit seinem Stress anders um und nutzt andere Stimmings.

wobei nicht alles, was „Nebenbeschäftigung“ ist, auch Stimming sein muss.

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Hi

Also ich informiere mich zur Zeit viel darüber.

Autisten nehmen häufig die Reize der Umwelt stärker war und auch soziale Situationen sind oft anstrengend. Um diesen Stress umgehen zu können machen sie so genanntes „stimming“. Eine Art davon ist dieses Schaukeln. Es gibt aber auch visuelles, mit Geräuschen, Oral (z.b. Haare/Finger in den Mund nehmen), Gerüchlich, durch Texturen/Stoffe und andere Körperbewegungen wie z.b. Hüpfen, mit Händen flattern.

Es beruhigt.

Such am besten einfach mal nach Stimming (Autismus). Da solltest du viel finden, auch auf YouTube.

Woher ich das weiß:Recherche
klueger11 
Fragesteller
 03.03.2020, 23:12

Was meinst du genau mit Reize der Umwelt ? Was sind genau Umweltreize ? hören und fühlen sie alles intensiver oder fällt denen dinge auf die anderen nicht auffallen z.B. wenn sich menschen unterhalten und es in dem Gespräch wörtlich um positives geht aber einer von den Involvierten seinem Gegenüber nur schlechtes wünscht und Autisten fühlen und merken das, meinst du das damit?

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Omaannemarie  03.03.2020, 23:17
@klueger11

Ja also manche sind empfindlich was z.b. helles Licht/ laute Geräusche/ bestimmte Gerüche etc angeht. Die nehmen sie intensiv wahr und finden sie überwältigend im negativen Sinne. Viele können wie du schreibst bei z.b. einem Gespräch nicht die anderen Geräusche und Sinneseindrücke filtern. Alles ist gleich wichtig. Also ihnen fallen oft auch Details auf, aber ich weiß nicht genau wie.

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Omaannemarie  03.03.2020, 23:20
@Omaannemarie

Du hast vll im Unterricht oder so auch mal mit dem Stift oder Fuß gewackelt, um dich besser zu konzentrieren. Genauso ist es dort auch, nur das es eben auch um die Aufregung und den Stress durch die Situation geht.

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Omaannemarie  03.03.2020, 23:26
@Omaannemarie

Danke, wenn du noch andere Fragen hast kannst du mir auch eine Freundschaftsanfrage schicken.

Wie bist du auf die Frage gekommen?

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claushilbig  03.06.2020, 16:41
@klueger11

Umweltreize sind quasi alles, was um uns herum passiert - Geräusche, Stimmen, Licht, Farben, Gerüche, Tasteindrücke u.v. m.

Bei Autist*innen scheint es wohl nicht so zu sein (wie ich lange angenommen habe), dass sie weniger wahrnehmen als andere, ganz im Gegenteil:

Wenn Du z. B. in einer größeren Gruppe sitzt, in der alle kreuz und quer reden, kann ein "normaler" Mensch relativ mühelos eine einzelne Unterhaltung heraus filtern und - das passiert weitgehend unbewusst - alles ausblenden, was nicht dazu gehört. Ein Autist kann das nicht, er hört alle gleichzeitig sprechen und muss mühsam "intellektuell" erkennen, welche Wortbeiträge zu welchem Gesprächsstrang gehören.

Oder: Wenn Du jemandem ins Gesicht schaust, kannst Du vermutlich relativ gut intuitiv nachvollziehen, wie es ihm grade geht - Dein Gehirn "filtert" das aus der Gesamtheit des Gesichtsausdruckes heraus - das ganze Gesicht ist für Dich EIN Reiz. Der Autist kann das nicht intuitiv, er muss im Grund Punkt für Punkt (Stirn, Augen, Augenbrauen, Mundwinkel, ...) - also VIELE Reize - einzeln betrachten, dann alles "zusammen zählen" und dieses Muster intellektuell mit den Mustern von Gesichtsausdrücken abgleichen, die er irgendwann vielleicht mal quasi auswendig gelernt hat.

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Solche Gleichgewichtsübungen sind wie du schon bemerkt hast, gar nicht so unüblich.

Das ist eine Art Beruhigung, ein sogenanntes stimming.

ein regelmäßiges und wieder auftretendes Muster hilft, sich zu beruhigen und vor allem bei autisten, um mit deren Reizüberflutung umzugehen.

Es gibt dafür viele Möglichkeiten wie Schnipsen, bestimmte Sachen berühren oder auch das hin und herschaukeln. Es gibt noch viel mehr.

ich bin zwar kein Autist, jedoch beruhige ich mich auch, indem ich Laternenpfähle auf meinem Weg kurz mit einem Finger berühre. Dieses monotone und wiederholende Muster hilft mir selber, um meine Gedanken zu sortieren

Gruß davebot

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – hab schon einiges selbst erlebt und kann gut menschen lesen

Ich bin Autist und schaukle tatsächlich des Öfteren mit dem Stuhl hin und her. Es entspannt mich einfach.

klueger11 
Fragesteller
 03.03.2020, 23:05

Kennst du das wenn du gerade am nachdenken bist und auf einmal mit deinem Fuß zappelst ? Ich denke das Autisten überdurchschnittlich über dinge nachdenken und da reicht der Fuß nicht mehr sondern der ganze Körper muss hinhalten. Kann das sein ?

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Memyselfandi986  03.03.2020, 23:17
@klueger11

Das mit dem Fußzappeln ist mir nicht bekannt ich denke nicht dass ich das häufiger als andere tue allerdings trifft das mit dem Schaukeln zu. Wenn ich unsicher bin oder nervös komme ich dadurch wieder etwas runter

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