Warum reden viele Studenten so komisch?
Also soll jetzt nicht beleidigend rüberkommen oder so. Natürlich haben sie sich eine professionellen Wortschatz angewöhnt, wenn es in Büchern auch so steht und der Professor so redet. Aber wieso haben die meisten so eine komische (mir fällt kein anderes Wort ein) Sprechweise? Also nicht von der Art, was geredet wird, sondern wie gesprochen wird. Gibt es dafür einen Grund?
Wie "komisch" reden sie denn?
Also ich weiß das Wort nicht, aber auf eine bestimmte Art, wie ich bis jetzt nur Studenten reden gehört habe, also im Bezug auf die Sprechweise, nicht den Wortschatz
7 Antworten
Das war schon immer so.
Dazu folgende Anekdote.: Auf der schwäbischen Eisenbahn im Abteil Richtung Studentenstadt Heidelberg sitzt ein einheimischer Bauer und hört die Studenten wie sie mit vielen lateinischen Abkürzungen reden. Er fragt warum sie so reden. Das ist halt so bei gescheiten Leuten, sagt man ihm. Als er bei der nächsten Station aussteigen will, grüßt er die Studenten mit einem herzlichen : Adee ! Und PX ! Erstaunt fragen die Studenten , was er denn meint mit PX ? Er darauf : Ich dachte Ihr wäret so gscheid. Also: Pleibet xund !
Um elitär rüberzukommen,
wir verhalten uns eben teilweise wie wir uns vorstellen wie es vom jeweiligen sozialen Umfeld erwartet wird.
Man will halt nicht der Dorfheini sein und sich eben auf Augenhöhe mit den Profs fühlen.
Machen die meisten nicht absichtlich, da die meisten dieses Bedürfnis nur unterbewusst verspüren.
PS: In der Uni redest du halt mit Stock im Arsch und unter Rabauken wie ein Gangsterrapper und in der englischen Mafia wie ein böser Gentleman.
Kleider machen Leute, Sprache auch. (Vom sozialen Eindruck mindestens)
sondern wie gesprochen wird. Gibt es dafür einen Grund?
Nennt sich Fachsprache. Ein Mathematikstudent "multipliziert" zwei Zahlen; "mal nehmen" ist nicht seine Spreche. Ein Medizinstudent spricht über eine "kardiopulmonale Reanimation", weil das der Fachausdruck für eine Her-Lunge-Wiederbelebung ist. Und ein Physikstudent "falsifiziert eine Aussage" anstatt zu "überprüfen ob das stimmten kann, was der Kollege gesagt hat".
Wenn man diese Fachsprache nicht kennt, hört sich das eben oft ungewöhnlich oder auch "gestelzt" an.
Alex
Ja! Normalerweise würde man fragen: Warum verdienen Frauen weniger als Männer?
Unter angehenden Akademikern heißt das: Es stellt sich die Frage nach den Gründen für den Gender-Pay-Gap.
Auch Partizipialssätze am Anfang sind häufig: Diese Argumente einmal vorausgesetzt, bedeutet das ...
Dann gibt es auch dreiste Behauptungen: Es stellt sich in diesem Zusammenhang doch die Frage, ob ... (Das sagt ein Student, obwohl sich die Frage gar nicht stellt. Er erreicht bei den Zuhörern, dass sie sich mit ihm auseinandersetzen).
Relativsätze sind häufig.
Bluff ist im akademischen Bereich weit verbreitet. Aber mit zunehmendem Alter durchschaut man das.
Unter angehenden Akademikern heißt das: Es stellt sich die Frage nach den Gründen für den Gender-Pay-Gap.
Wirklich nicht. Ich habe zwei abgeschlossene Studien und hatte dementsprechend viele Kommilitonen. Keiner von ihnen hat jemals so gesprochen.
Wahrscheinlich hängt das von der Fachrichtung ab.
Ich vermute eher, dass es weniger gebildete Menschen sind, die durch solche Ausdrucksweise versuchen, ihr Bildungsdefizit zu kaschieren.
Da stimme ich voll zu. Es wird eben auch viel geblufft. Nach meiner Erfahrung ist das unter Männern stärker verbreitet als bei Frauen.
Ist mir absolut noch nicht aufgefallen. Klar manche drücken sich gewählter aus, aber das ist oft sowieso nur im Seminar oder in der Vorlesung so und abends dann reden manche wieder wie der größte Depp hahah
Ich kann deine Beobachtung nicht nachvollziehen. Meine Studierenden sprechen lange nicht alle gleich oder ähnlich.
Auch der Satzbau ist anders.