Warum merke ich mir so unnötige Sachen?

7 Antworten

Das habe ich auch.

Ich war jahrelang ein Telefonbuch auf zwei Beinen für sämtliche Bekannte und meine Mutter, aber glaub mal nicht, dass ich Bruchrechnen drauf hab. Oder irgendwas anderes was mit Mathe, Chemie und Physik zu tun hat. Telefonnummern kann ich mir super merken, Formeln absolut nicht. Ich kann dir sagen, woran dir eine Spinne das Wetter vorhersagen kann, aber nicht, wer aktueller Bildungsminister ist. Ich weiß wie alt ein Gürteltier wird, aber nicht, in welchem Land man mit Korinthen bezahlt.

Was das mit deinen Klausuren auf sich hat ist aber ganz einfach zu erklären:

Vermutlich hast du irgend einen Bezug zu diesem Kennzeichen. Das Wissen was du dir in den Kopf stopfst, was alles in der Klausur drankommt, hat aber nicht viel in deinem Kopf ausgelöst. An die Kriegserklärung von Land A und Land B könntest du dich zig Mal besser erinnern, wenn du dabei wärst, als wenn du darüber lesen würdest. einfach aus dem Grund, weil du, wenn du live dabei bist, nicht nur deine Augen zum Lesen benutzt, sondern auch deine Ohren zum Hören, deine Nase zum Riechen... Vielleicht sogar deine Zunge zum Schmecken, wenn es da den besten Schweinebraten deines Lebens gegeben hätte.

Dein Gehirn verarbeitet Informationen besser, wenn du mehr Sinne benutzt, um zu lernen, was du lernen sollst. Einen drögen Text lesen und sich Tage später dran erinnern, ist viel schwieriger, weil du damit keine Reize verbindest.

Naja, so uninteressant scheinen die Informationen (unbewusst) doch nicht zu sein.

Wo du schon das Beispiel mit deinem Ex-Fahrlehrer nennst: Er kennt dich eben und wenn er dich mal mit deinem Auto irgendwo gesehen hat, dann ist es doch durchaus normal, dass ihm das (unbewusst) interessiert, was für ein Auto du jetzt fährst. Er verknüpft das ja mit dir. Deshalb bleibt das automatisch im Langzeitgedächtnis.

Ebenso verhält es sich mit Namen und anderen Sachen, wenn diese vielleicht irgendwie interessant sind und man sie mit etwas verknüpfen kann.

Bei Klausuren ist es ja in der Regel so, dass der Stoff einem oftmals nicht wirklich interessiert, außer für die Zeit, in der man die Klausur schreibt.😂 Und von daher bleibt das nicht so hängen, wenn man das nicht regelmäßig wiederholt.

Du verbindest das Kennzeichen direkt mit dem Auto und dem Fahrer. Dadurch entsteht ein Erinnerungsnetz im Gehirn, durch das du dir diese Sachen einfacher merken kannst.

Wird von vielen Leuten beim Lernen mit Merkbrücken direkt so verwendet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemieingenieurwesen, TU Dortmund

Ich glaube das ist normal, zumindest geht es mir genau so. Ich kann mir manch komplett unnötige Dinge merken wie ich mit 6 Jahren aus nem Auto steig oder ähnlichen Schwachsinn. Und mit den KfZ-Kennzeichen ist es genau so. Ich glaube unser Gehirn ist einfach so gemacht...

normal, deine Birne weiß doch nicht was wichtig ist oder nicht :(