Warum leben in Südkorea und Japan nur wenige Ausländer?

8 Antworten

Leute, die möglicherweise Interesse an Japan haben, bringen nicht die notwendigen Voraussetzungen mit. Die Bedingungen für eine Arbeits-/Aufenthaltserlaubnis sind in Japan zwar eher lasch, setzen aber im Grunde alle ein Jobangebot (aus Japan) voraus. Da mag es zwar Jobs geben, in denen man kein Japanisch braucht, aber das ist dann doch eher die Ausnahme. Japanisch lernen aber nur sehr wenige Leute auf der Welt und noch sehr viel weniger Leute können so gut Japanisch, dass sie damit arbeiten oder auch nur einen Alltag bestreiten könnten.

Für die Leute, die in Japan arbeiten/leben könnten, ist das Land einfach viel zu unattraktiv. Da fehlen halt zwanzig bis dreißig Jahre gesellschaftliche Entwicklung, die es in Westeuropa in der Regel gibt und auf die kaum ein Westeuropäer verzichten möchte. Selbst Leute aus vermeintlich ärmeren Ländern, als Japan, können kaum positives über das Land nennen und ziehen das Leben im eigenen Land vor, obwohl sie in Japan um ein Vielfaches verdienen und auch nicht schlecht Japanisch sprechen.

Für Südkorea wird ähnliches gelten.


Mrsvaccinated 
Fragesteller
 08.05.2022, 12:30

Was heisst keine Gesellschaftliche Entwicklung????

Japaner sind schon viel länger zivilisiert als die meisten europäischen Völker !

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M1603  08.05.2022, 12:35
@Mrsvaccinated

Da geht es um Frauenrechte, Rechte von Minderheiten, gute Bildung, gute Krankenversorgung, funktionierende Demokratie, gute Krankenversorgung, modernen Lebensraum, moderne Arbeitsweisen, usw., usw. Alles Dinge, wo Japan noch sehr viel tun muss, um mit westeuropäischen Staaten mithalten zu können, aber dann doch als Land zu wenig Interesse daran hat.

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apophis  22.05.2022, 07:07
Für Südkorea wird ähnliches gelten.

Keine Ahnung wo Du das her hast.

Südkorea liegt auf westeuropäischem Niveau.
Sozialversicherungen, Infrastruktur und Netzausbau sind auf einem höheren Niveau als in den meisten westeuropäischen Ländern.
Die Lebenshaltungskosten sind dabei ähnlich zu Deutschland.

Zu Japan kann ich nicht viel sagen, aber mir scheint, dass Du alle kulturellen Unterschiede zu Europa pauschal als schlecht abstempelst.
Ansonsten hättest Du wohl kaum Punkte wie Bildung, Krankenversorgung und funktionierende Demokratie genannt.

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M1603  22.05.2022, 07:15
@apophis

Ich arbeite im japanischen Bildungssystem und habe in Japan auch eine Person gepflegt. Passt also, was ich sage. ; ) Japan ist westeuropäischen Ländern Jahrzehnte hinterher. In allen möglichen Belangen. Das ist nun mal so und das muss man auch nicht schönreden.

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apophis  23.05.2022, 02:30
@M1603

Hört sich sehr stark nach selektiver Wahrnehmung an, sorry.

Bei der Krankenpflege kann man durchs Gitter fallen, das ist überall so.
Auch in Deutschland.
Wer in Deutschland durchs Gitter fällt und es nicht anders kennt, wird auch sagen, dass das deutsche Gesundheitssystem schlecht sei.

Der Punkt Bildung ist genau was ich mit mit Kulturunterschieden meine.
Dir mag der Unterschied nicht gefallen, deshalb ist das System aber nicht schlecht.
Japans Platzierung bei PISA und die Tatsache, dass es eines der führendsten Industrieländer ist, zeigt sehr deutlich wie gut Japans Bildungssystem ist.
Auch im Vergleich zu Deutschland.

Japan ist vom Demokratieindex gleichauf mit Kanada und anderen westeuropäischen Ländern.
Deine Behauptung vonwegen "funktionierende Demokratie" ist völliger Unsinn.
Ich vermute auch da siehst Du schlichtweg den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich denke Du hast irgendetwas mitbekommen, was nicht so toll war und nimmst das nun als Messlatte fürs komplette Land.

Du magst Deine persönliche Erfahrung haben, widersprichst mit Deinen Behauptungen jedoch jeglichen objektiven Daten.
Wie gesagt, selektive Wahrnehmung.

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Keine der beiden Länder hat Grenzen, die man einfach so übertreten kann.
Japan ist eine Inselkette und Südkorea hat nur Nordkorea als direkten Nachbarn.
In beiden Fällen gibt es nicht die Möglichkeit mal eben rüberzugehen.

Deutschland hingegen grenzt an viele Länder und hat offene Grenzen.
Es ist sehr einfach in Deutschland zu leben, aber z.B. in den Niederlanden zu arbeiten.
Oder andersherum.
Auch ist es dank der EU sehr viel einfacher als Ausländer dauerhaft in Deutschland zu leben und zu arbeiten.
Südkorea und Japan haben da viel strengere Voraussetzungen.

Einerseits ist es schwer für Ausländer dort ein (dauerhaftes) Visum zu bekommen, weil man viel mehr Voraussetzungen bestehen muss. Die Länder liegen nicht im Zentrum von Europa, wo man also besser hinkommt. Und es gibt teilweise immernoch Probleme mit Rassismus.

Deutschland liegt mitten in Europa und ist keine Insel wie Japan oder politische Insel wie Südkorea, ist in der Europäischen Union und schon lange ein klassisches Einwandererland. Deutschland ist auf viele Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.


Michael941  08.05.2022, 12:20

Problem ist halt dass keine Fachkräfte kommen.

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TAaron  08.05.2022, 12:21
@Michael941

Keine ist auch falsch, es gibt hier bereits sehr viele Fachkräfte aus dem Ausland. Auch prekäre Jobs werden oft von Menschen aus dem Ausland ausgeübt. Aber ja, es sind noch zu wenige Fachkräfte aus dem Ausland.

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Michael941  08.05.2022, 12:22
@TAaron

Wenn alle Migranten Fachkräfte wären wie es angepriesen wurde dann wäre es ein Paradies in Deutschland.

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TAaron  08.05.2022, 12:25
@Michael941

Na ja, das ist natürlich nicht der Fall, da kommen ja auch Leute aus allen Schichten her. Und gerade in Gebieten, wo die politische Lage schon lange instabil ist, haben die Menschen dort oft keine vernünftige Ausbildung wahrnehmen können.

Gleichzeitig tut sich Deutschland aber auch sehr schwer, ausländische Bildungsabschlüsse anzuerkennen. Das heißt, es gibt auch viele Menschen, die eine Qualifikation haben, aber dennoch nicht arbeiten dürfen. Zudem sind natürlich Sprachkurse wichtig.

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Michael941  08.05.2022, 12:31
@TAaron

Bei uns im Dorf leben in vier sozialwohnung Häusern die neu errichtet wurden nur Migranten und die können die Hälfte kein Deutsch nach 7 Jahren. Wie soll die irgendwo arbeiten? Dass sie die Hartz-IV-Empfänger von morgen und das hat die Regierung diesmal auch nicht besser gemacht als in den 90er Jahren.

Jetzt zahlen wir den den unterhalt noch mit dazu. Zu unseren Hartz 4 Empfänger in und Rentner noch dazu. Furchtbar obwohl wir schon so viel Steuern zahlen.

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TAaron  08.05.2022, 12:38
@Michael941

Migration ist natürlich eine große Aufgabe und Herausforderung. Und so, wie es bei dir im Dorf verläuft, ist es natürlich nicht gut, da sich dort quasi Parallelgeselschaften entwickeln. Deshalb ist es so wichtig, dass Migranten sehr schnell die Möglichkeit bekommen, Sprachkurse zu belegen, Arbeit zu finden und möglichst nicht in irgendwelchen abgesonderten Sozialwohnungen unterzukommen, sondern ein Teil unserer Gesellschaft werden. Oft ist da sehr viel Bürokratie im Weg. Da steht Deutschland noch vor einer großen Aufgabe. Denn zu sagen, dass wir Migration einfach aus dem Weg räumen können, ist so nicht möglich. Migration wird es immer geben und eher noch zunehmen. Deshalb ist es wichtig, sich dieser Herausforderung zu stellen und daran zu arbeiten, Migranten besser und schneller zu integrieren.

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Jedes Land hat eigene Vorgaben wen und wie viele Menschen aus anderen Ländern sie aufnehmen

In Asiatischen Ländern ist das anders als in Europäischen