Warum lässt sich Kaliumiodid nicht gut in Hexan lösen?
Wenn man dabei auch die jeweiligen Bindungen beachtet und die zwischenmolekularen Wechselwirkungen.
Danke im Voraus
1 Antwort
Moin,
»Similia similibus solvuntur!« (Gleiches löst sich in Gleichem)...
Kaliumiodid ist ein Salz. Salze sind Ionenverbindungen. Salze bestehen aus elektrisch geladenen Ionen, dieses Salz aus positiv geladenen Kaliumkationen und negativ geladenen Iodidanionen, um genau zu sein.
Diese Ionen werden durch die elektrostatische Anziehung zwischen entgegengesetzt geladenen Teilchen (in diesem Falle Ionen) zusammengehalten und bilden daher eine starke Ionenbindung aus.
Hexan ist dagegen eine Molekülverbindung, in der es keine ionischen Bindungen, sondern Atombindungen gibt. Die Atombindungen zwischen Kohlenstoff und Kohlenstoff im Hexan sind völlig unpolar. Die Bindungen zwischen den Wasserstoffen und den Kohlenstoffen sind nahezu unpolar (der minimale Unterschied zwischen den Elektronegativitätswerten dieser beiden Atomsorten liegt innerhalb normaler Elektronendichteschwankungen). Somit ist Hexan als typischer Kohlenwasserstoff komplett mit (nahezu) unpolaren Atombindungen ausgestattet.
Zwischen den Hexanmolekülen bilden sich folglich auch nur die relativ schwachen van-der-Waals-Kräfte als intermolekulare Wechselwirkungen aus. Keine Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, keine Wasserstoffbrückenbindungen (wie bei Lösungsmitteln mit polaren Atombindungen), sondern nur schwächliche van-der-Waals-Kräfte.
Solche van-der-Waals-Kräfte gibt es zwar auch zwischen den Molekülen des Hexans und einem Kaliumiodid-Kristall, aber diese zwischenmolekularen Bindungskräfte reichen bei weitem nicht aus, die Ionenbindungen zwischen den Kalium- und den Iodid-Ionen aufzuheben, zumal sich anschließend auch keine annähernd stabile Hexanmolekülhülle um die isolierten Ionen ausbilden würde. Mit anderen Worten: Hexan und Kaliumiodid könnten in Bezug auf die herrschenden Bindungen gar nicht unterschiedlicher sein.
Tja, und damit schlagen wir den Bogen zu meinem einleitenden Satz: Wenn sich Gleiches in Gleichem löst, dann impliziert das auch, dass sich Ungleiches nicht ineinander auflöst.
Darum löst sich Kaliumiodid (oder irgendein anderes Salz) nicht in Hexan.
LG von der Waterkant
